02.02.2023
"Grünes Band Hessen"
Naturzerstörung durch Windkraftanlagen geht weiter!
"Grünes Band Hessen" an der Werra bei Oberrieden - Fotos: Dr. Jörg Brauneis
In den letzten Januartagen 2023 hat der Hessische Landtag mit den Stimmen von CDU und Bündnis90/Grüne das Gesetz über das Nationale Naturmonument „Grünes Band Hessen“ beschlossen. Leider ist der eigentlich durch dieses Gesetz beabsichtigte Schutz der Natur in den intakten Natur- und Kulturlandschaften entlang der ehemaligen, innerdeutschen Grenze von Anfang an lückenhaft. So hat die Landesregierung beschlossen, den Bau von Windenergieanlagen und auch den Bau von Höchstspannungsleitungen (Stichwort: SüDLink) auch im Nationalen Naturmonument "Grünes Band Hessen" ausdrücklich zu erlauben.
"Damit geht auch im Nationalen Naturmonument "Grünes Band Hessen" die Naturzerstörung durch den Bau von Windkraftanlagen weiter“, kritisiert Dr. Jörg Brauneis, Länder- und Fachbeirat der Naturschutzinitiative (NI) in Hessen.
„Das Grüne Band ist weit mehr als ein Naturschutzprojekt. Es ist ein Stück lebendige Geschichte und zeigt durch seine wichtigen Erinnerungsorte und durch die natürliche Entwicklung der Lebensräume, wie eine ehemals hochgerüstete Grenze mit Todesstreifen zu einem verbindenden Lebensraum werden kann.“ (Priska Hinz, Hessische Umweltministerin)
„Auch wenn dies eigentlich nicht anders zu erwarten war, so ist es doch eine neuerliche Enttäuschung und ein weiterer Rückschlag für die jahrzehntelangen Bemühungen, die Natur an der hessisch-thüringischen Landesgrenze vor Zerstörung zu schützen. Auch in der Vergangenheit hat das Land Hessen schon den Bau riesiger Windkraftindustriegebiete im Wald, sogar in Schutzgebieten von europäischen Rang, gestattet, so etwa den Bau des Windparks Hausfirste im Kaufunger Wald im FFH Gebiet Werra- und Wehretal!“
Dr. Jörg Brauneis, Länder- und Fachbeirat der Naturschutzinitiative (NI) in Hessen
Coburger Fuchsschafe, die das „Grüne Band“ pflegen
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