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09.02.2017 Pressemitteilung der Naturschutzverbände zur Wander- und Radwegeplanung im Landschaftsschutzgebiet Obere Nahe

Natur- und Artenschutz muss bei der Radwegplanung im Oberen Nahetal strikt beachtet werden!

Das obere Nahetal mit dem Durchbruch der Nahe durch das Vulkanitmassiv der Baumholderer Platte ist ohne Zweifel die reizvollste Landschaft des Kreises und zudem der eigentliche Hotspot der Artenvielfalt im Kreisgebiet.

Vollkommen zu Recht genießt das Durchbruchstal besonderen Schutz als Landschaftsschutzgebiet; der Nahelauf selbst ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen. Es ist grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden, ja sogar wünschenswert, dass diese einmalig schöne Landschaft für Wanderer und Radfahrer erschlossen wird. Dies muss jedoch unter strikter Beachtung der Schutzziele erfolgen. Unerlässlich ist daher eine frühzeitige Beteiligung des amtlichen und des ehrenamtlichen Naturschutzes in der Planungsphase. Bei der aktuellen Projektierung des Wanderwegs kann davon keine Rede sein. Obschon die Nahe-Zeitung berichtet, dass es schon eine Streckenplanung gibt und dass die betroffenen Ortsgemeinden zugestimmt haben, wurden nach unserer Kenntnis die für Natur- und Landschaftsschutz zuständigen Sachbearbeiter der Kreisverwaltung nicht eingebunden, erst recht nicht der ehrenamtliche Naturschutz (Fachbeirat Naturschutz, Naturschutzverbände). 

Die Route soll, wie das Projektbüro SHS bekundet, immer dicht am Fluss entlang führen. Hier schielt man offenbar auf die durchaus nicht naturschutzfreundliche Punktvergabe im Rahmen der Zertifizierung durch das Deutsche Wanderinstitut. Dieser Verein vergibt zum Beispiel Pluspunkte für Wegstrecken, die dicht an Gewässern entlang führen, ungeachtet der Störwirkung für Wasservögel. Wo sollen Eisvogel und Wasseramsel noch der Nahrungssuche nachgehen, wenn sonntags zahlreiche Wanderer kilometerweit am Fluss entlang laufen? Die Flusslandschaft erlebt auch, wer im Tal auf bestehenden Feldwegen wandert und nur ab und zu direkt an den Fluss geführt wird.

Eine frühzeitige Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte in der Planungsphase könnte Konflikte im Vorfeld entschärfen. Mit der hier praktizierten Vorgehensweise wird der Naturschutz mal wieder in die Defensive und in die undankbare Rolle des "Bremsers "und "Verhinderers" gedrängt.

Noch kritischer beurteilen wir die Planungen des Nahe-Radwegs im Durchbruchstal der Nahe. Auch hier soll die Trasse "in direkte Flussnähe" verlegt werden. Im besonders sensiblen Bereich des Kammerwoogs, wo innerhalb des Landschaftsschutzgebiets zusätzlich die höhere Schutzkategorie eines Naturschutzgebiets ausgewiesen ist, soll nun der Radweg "auf langen Stelzen" auf einer Länge von 180 Metern durch das Überschwemmungsgebiet des Flusses und zweimal über die Nahe geführt werden. Die im Zeitungsbericht vom 30.12. 16 aufgestellte Behauptung, die betroffene Fläche sei nicht als Landschaftschutzgebiet ausgewiesen, ist schlichtweg falsch. Die ganze Trasse liegt voll im Landschaftsschutzgebiet. Die Überschwemmungsfläche der Nähe unterliegt zudem dem strengen Pauschalschutz des § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes. Darüber hinaus ist das ganze Kammerwooggebiet im Rahmen der Natura-2000-Richtlinie der EU als Fauna-Flora-Habitat ausgewiesen. Die aktuelle Radwege-Planung der Bauabteilung der Kreisverwaltung in dieser Naturschutz-Vorrangfläche muss uns geradezu reaktionär erscheinen, weil in den Jahren 2009 und 2010 schon einmal eine ähnliche Trassierung mit Aufständerung in der Talaue geplant war. Bereits damals gab es von Seiten der Verbände entschiedenen Widerspruch gegen den damit verbundenen massiven Eingriff in Natur und Landschaft; nach einigem Hin und Her konnten die Kreisverwaltung und der damalige Landrat davon überzeugt werden, dass die Planungen nicht mit den Naturschutzgesetzen vereinbar waren. Intensiv wurden alternative Trassenplanungen diskutiert und schließlich eine Kompromisslösung gefunden. Dass nun wieder eine mit den Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes nicht konforme Trasse favorisiert wird, ist uns vollkommen unverständlich, zumal der Kreisverwaltung die Vorgänge aus 2009 und 2010 durchaus bekannt sind. Dass, wie im Beitrag der Nahezeitung zu lesen ist, die Vorgehensweise bereits mit den Naturschutzbehörden abgestimmt sei, trifft nach unseren Informationen nicht zu. Mit der zuständigen SGD Nord hat es nach Informationen der NI lediglich im Rahmen von Planungen für Gewässerentwicklungsmaßnahmen informative Gespräche über verschiedene Trassenvarianten gegeben.

Wir weisen die Verantwortlichen eindringlich darauf hin, dass bei der Trassierung von Wander- und Radwegen in jedem Planungsabschnitt die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes beachtet werden müssen. In Schutzgebieten sind diese nach Maßgabe der jeweiligen Schutzverordnungen vorrangig zu berücksichtigen. Wir hoffen, dass man sich um Lösungen bemüht, die diesen gesetzlichen Vorgaben gerecht werden. Die betreffenden Planungen werden wir weiterhin kritisch, gerne auch mit konstruktiven Vorschlägen, begleiten.

 

Für Rückfragen

Naturschutzinitiative e. V. (NI), Harry Neumann, Landesvorsitzender

Willi Weitz, POLLICHIA-Kreisgruppe Birkenfeld (Verein für Naturforschung und Landespflege)

Christian Jungmann, NABU-Kreisgruppe Birkenfeld (Naturschutzbund Deutschland)

Winfried Werle, BUND-Kreisgruppe Birkenfeld (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland)

Heinz Schlarb, Landesaktionsgemeinschaft Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (LAG)

Heinz Hesping, Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR), Vorsitzender

 

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