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19.05.2017 - PRESSEMITTEILUNG

Windenergieanlage „Roter Kopf“ in Westerburg wird offensichtlich zur Todesfalle für den Rotmilan (Milvus milvus)

Unter einem der drei Windräder auf dem „Roter Kopf“ in der Verbandsgemeinde Westerburg ist ein getöteter Rotmilan gefunden worden. Aufmerksame und sachkundige Bürger entdeckten die zerfetzten Teile des streng geschützten Tieres und informierten die Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Von dem Rotmilan wurde der Rumpf mit anhängendem linken Flügel gefunden, der Kopf und der andere Flügel waren abgetrennt. Beim weiteren Absuchen der Umgebung konnten noch Teile des anderen Flügels aufgefunden werden, wobei neben dem Handflügel noch die durchtrennten Knochen des Unterarms zu erkennen waren.

Anhand der Überreste kann man davon ausgehen, dass der Körper des Tieres von den Rotoren, die sich an der Spitze mit über 300 Kilometern pro Stunde drehen können, schräg durchschlagen wurde. Die Bilder verdeutlichen diesen Sachverhalt.

„Was wir längst wissen, wurde leider erneut bestätigt: Windräder können für Vögel tödliche Fallen sein und stellen damit gerade in der Fortpflanzungszeit eine besondere Gefahr dar. Sollte es sich hierbei um ein Individuum eines aktuell brütenden Paares handeln, hätte dies dramatische Folgen für das Gelege oder die Nachkommen“, erklärten die Naturschutzverbände.

Die Kreisverwaltung als Genehmigungsbehörde hat nun dafür zu sorgen, dass sich ein solcher Fall nicht noch einmal wiederholt.

Dies kann nur gewährleistet werden, wenn die Anlagen bis zum Herbst abgeschaltet werden. Zusätzlich ist eine umfangreiche Kartierung erforderlich, um weitere Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG) und eine mögliche Beeinträchtigung weiterer Arten, wie z.B. des Schwarzstorches und des Mäusebussards, auszuschließen.

„Unsere frühen Hinweise auf das Konfliktpotenzial um den Roten Kopf wurden nicht ernst genommen und nicht berücksichtigt, obwohl wir auf Flugbewegungen des Rotmilans in das Waldgebiet „Roter Kopf“ hingewiesen hatten. Es zeigt sich vielmehr auch, dass Windenergieanlagen in Wäldern – entgegen der leider häufigen Auffassung bei Genehmigungen – sehr wohl eine beträchtliche Gefährdung für den Rotmilan darstellen“, äußerte sich Dipl.-Biologe Konstantin Müller von der Naturschutzinitiative e.V. (NI).

In den Planungsunterlagen, die der Genehmigung dieser Anlagen zugrunde lagen, wurde erklärt, dass für den Rotmilan kein Konfliktpotential und keine Kollisionsgefahren zu erwarten seien. Grundsätzlich muss man zu der Ansicht gelangen, dass Gutachten und die zugehörigen Raumnutzungsanalysen offensichtlich das Gefährdungspotential nicht ausreichend bewerten können.

Die Kreisverwaltung Westerwald als Genehmigungsbehörde fordern wir auf, zukünftig die vorgelegten „Gutachten“ sorgfältiger und kritischer zu prüfen und auch eigene Gutachten in Auftrag zu geben. Es ist dabei unumgänglich und entspräche auch der wissenschaftlichen Auffassung, dass Gebiete zudem langfristiger und großräumiger untersucht werden müssen, um die Naturräume und deren Dynamik in geeigneter Weise bewerten zu können.

„Der Rotmilan steht nicht nur auf der Liste der bedrohten Vogelarten, sondern führt auch die Liste der Anflugopfer in der Bundesrepublik mit an. Dies resultiert u.a. daraus, dass die Vögel Windenergieanlagen nicht meiden und in deren Umgebung nach Nahrung suchen, wobei sie schließlich von den Rotorblättern erfasst werden können“, sagte Dipl.-Biologe Dr. Jürgen Ott, Präsident der POLLICHIA.

Unsere Heimat trägt eine besondere Verantwortung für den Rotmilan. Mit 10.000-14.000 Paaren lebt etwa die Hälfte des gesamten Weltbestandes in Deutschland, davon etwa 500‑700 Brutpaare in Rheinland-Pfalz.

Aufgrund der Zahlen aus der zentralen Schlagopferdatei der Staatlichen Vogelschutzwarte in Brandenburg zeigt sich eine sehr große Gefährdung für den Rotmilan durch Windenergieanlagen. In Rheinland-Pfalz fehlt, wie auch in anderen Regionen, allerdings leider immer noch ein gezieltes Monitoring. Die Populationszahlen nehmen aufgrund verschiedener Ursachen jedoch seit Jahren kontinuierlich ab.

„Daher kommt es auf jeden Rotmilan an. Wenn wir diesen wunderschönen Vogel auch weiterhin in unseren Landschaften erleben wollen, müssen wir den weiteren Ausbau der Windenergie sofort stoppen. Diese Energieform ist nicht „grün“ oder nachhaltig, da sie zum einen ineffektiv und nicht speicherbar ist; zum anderen leistet sie mengenmäßig keinen Beitrag zur CO2-Einsparung. Stattdessen zerstört sie unsere Landschaften, Wälder, Lebensräume, und tötet Hunderttausende von Vögeln und Fledermäusen“, erklärte abschließend Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI).

Fotos (Naturschutzinitiative e.V.):

Harry Neumann, Landesvorsitzender der NI, mit dem getöteten Rotmilan an einer der drei Windenergieanlagen am „Roter Kopf“, Westerburg

Abgetrennter Handflügel des Rotmilans

 

 

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