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17.08.2017 - PRESSEMITTEILUNG (Update der PM v. 28.07.2017)

NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI), POLLICHIA e.V.

Weniger Gülle für mehr Artenvielfalt im Westerwald!   -

„Ein Bett im Kornfeld für den Feldhasen“

Weniger Gülle für mehr Artenvielfalt im Westerwald! - „Ein Bett im Kornfeld für den Feldhasen“

Gülle ist ein Abfallprodukt und zugleich wertvoller Dünger, aber nur in Maßen. Jedes Jahr produzieren Nutztiere wie Rinder, Schweine und Hühner in Deutschland mehr als 300 Millionen Liter davon. Auch nach der neuen Düngeverordnung sind immer noch 50 Kilogramm Stickstoffüberschüsse pro Hektar erlaubt. Das ist viel zu viel. Um das Grundwasser dauerhaft zu schützen, dürfte der zulässige Wert nur bei höchstens 30 Kilogramm liegen.

Die Tierhaltung müsste daher an die regional vorhandene Größe der Wiesen und Felder angepasst werden. Die Einführung der „Hoftorbilanz“, die einen Betrieb als Ganzes betrachtet, erachtet die NI als eine sinnvolle Maßnahme.

Die Auswirkungen von Gülle und mineralischen Düngern auf die biologische Vielfalt im Westerwald darf nicht außen vor gelassen werden. Viele Lebensräume mit hoher Artenvielfalt sind durch magere, nährstoffarme Böden charakterisiert. Die an diese Bedingungen angepassten Pflanzen stellen eine reichhaltige Nahrungsgrundlage dar, die auch in der Tierwelt eine große Vielfalt ermöglicht. Die Zufuhr von Dünger verändert dort das ganze System, sodass viele Arten verschwinden. Bei vielen Arten in der Kulturlandschaft zeichnen sich seit Langem erhebliche Gefährdungen und Bestandsrückgänge ab. Zusammen mit den Arten selbst werden dabei auch wertvolle Lebensraumtypen immer seltener. Bunte Wiesen mit Orchideen und Arnika, auf denen Schmetterlinge und Vögel zu beobachten sind, sind daher im Westerwald leider kein alltägliches Bild mehr. Auch andere Tiere wie z.B. Feldhasen benötigen Wiesen mit einer Vielzahl von Kräutern, die aber auf Flächen mit hohem Nährstoffangebot nicht mehr zurechtkommen. Im Ackerland sind dagegen z.B. Klatschmohn und Kornblumen ein seltener Anblick. Nachteilige Einflüsse auf die Kulturlandschaft entstehen in besonderem Maße durch die zunehmende Industrialisierung in der Landwirtschaft. Eine parallele Intensivierung steht beispielsweise in Verbindung mit vermehrtem Düngemitteleinsatz, erhöhter Schnittnutzung, Vergrößerung der Schläge, Entwässerung feuchter Bereiche oder Entfernung von Feldgehölzen und blühenden Randstreifen. Ursächlich wird die Intensivierung durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Ein übermäßiger Konsum tierischer Produkte steht dabei verständlicherweise an oberster Stelle. Hier ist besonders auch der Verbraucher in der Verantwortung.

Für die Herstellung von Fleisch werden ein Vielfaches an pflanzlichen Erzeugnissen und erhebliche Mengen an Wasser benötigt. Auch der weiterhin viel zu große Flächenverlust durch Versiegelungen durch Straßen, Autohöfe, Freiflächenfotovoltaik und neue Gewerbe- und Industriegebiete im Westerwald führt dazu, dass Landwirte auf weniger Flächen einen höheren Ertrag erzeugen müssen. Um den Zielen der Nationalen Biodiversitätsstrategie gerecht zu werden, sind jedoch gerade in der Landwirtschaft und bei der europäischen Agrarpolitik erhebliche Änderungen erforderlich, um eine nachhaltige Nutzung und den Schutz der Artenvielfalt zu ermöglichen. Dies erfordert in gleichem Maße auch ein Umdenken in Gesellschaft und Politik. Auch der Verbraucher muss bereit sein, einen höheren Preis für biologisch erzeugte Lebensmittel zu bezahlen und damit die Arbeit der Landwirte mehr wertzuschätzen. Um wertvolle Offenlandlebensräume im Westerwald und anderenorts zu erhalten und wiederherzustellen, sind regionale Konzepte und ein Bewusstsein für ein Leben im Einklang von Mensch und Natur erforderlich.

Großräumige Gülletransporte gehören nicht dazu, diese sind in jedem Fall abzulehnen. Es kann nicht akzeptiert werden, dass die industriellen Tierhalter in den Niederlanden jedes Jahr mehr als 60.000 Lkw-Ladungen Gülle nach Deutschland exportieren. Der Grund: Dort gibt es strengere Vorgaben als hierzulande.

Auch die neuen Leitlinien zur Kreisentwicklung fordern, die natürlichen Lebensgrundlagen wie Boden, Wasser, Luft, Pflanzen und Tiere zu schützen. Diese sehen die Land- und Forstwirtschaft vermehrt in der Verantwortung für den Landschafts- und Artenschutz. Hier solle die Diversifizierung und Erhaltung der Arten und die Sortenvielfalt als Ziele auch in der Landwirtschaft stärker in den Vordergrund treten.

 

„Ein Bett im Kornfeld für den Feldhasen“

Feldhasen sind Pflanzenfresser und Feinschmecker. Sie lieben Wildkräuter, Gräser und Knospen von Sträuchern und Bäumen! Das vielfältige Angebot an Wildkräutern auf Acker- und Grünland wurde einst auch die „Hasenapotheke“ genannt. Nur: Durch starke Düngung und Pflanzenschutz verschwinden immer mehr Kräuter und Gräser. Heute droht dem Feldhasen eine Vergiftung durch die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide, denn beim intensiven Anbau von Mais oder Getreide sind keine Beikräuter mehr erwünscht. Diese machen aber neben Gräsern, Blüten und Wildkräutern einen großen Teil seiner Nahrungsgrundlage aus.

Feldhasen feiern bereits im Vorfrühling „Hasenhochzeit“, die ersten Jungen kommen spätestens im März auf die Welt. Ein Großteil der Junghasen überlebt aber noch nicht einmal die ersten Wochen. Viele werden u.a. auch Opfer landwirtschaftlicher Arbeiten: Bei der Bearbeitung von Grün- und Ackerland im Frühjahr werden die kleinen Feldhasen von den Maschinen oft einfach untergepflügt oder beim Walzen erdrückt. Auf das Walzen und das sogenannte Abschleppen des Grünlands sollte daher spätestens ab Mitte März verzichtet werden. Dies kommt auch vielen anderen Arten wie z.B. den Wiesenbrütern zugute. In der ausgeräumten Landschaft finden Feldhasen nur noch selten geeignete Verstecke zur Ablage ihrer Jungen. Durch das Stehenlassen von Altgras- und Ackerrandstreifen werden die kleinen „Satzhasen“ besser vor Feinden geschützt und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, zu überleben. Doch leider werden die Äcker oftmals bis zu den Wegen und darüber hinaus umgepflügt.

Foto: Harry Neumann, Naturschutzinitiative e.V. (NI)

 

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