21.01.2016 PRESSEMITTEILUNG
Windindustrieanlagen Klosterwald sind nicht genehmigungsfähig Naturschutzinitiative kritisiert Vorgehen von Umweltminister Untersteller
Geplante „Einweihung“ durch Umweltminister Franz Untersteller am 23.01.2016
Nach Auffassung der Naturschutzinitiative e.V. hätten die Windindustrieanlagen „Klosterwald/Creglingen“ nicht genehmigt werden dürfen. Wälder sind als das natürlichste Biotop kein geeigneter Standort für Windindustrieanlagen, da sie die Biologische Vielfalt und wertvolle Lebensräume zerstören. Wälder dienen u.a. der Biodiversität, der Erholung für Menschen und dürfen sich nicht zu Industriegebieten in der zweiten Etage entwickeln.
„Die neun errichteten Windindustrieanlagen im Klosterwald zerstören nicht nur irreversibel das einzigartige Landschaftsbild und wertvolle Lebensräume, sondern verstoßen gegen die Verbotstatbestände des Bundesnaturschutzgesetzes“, erklärte Harry Neumann, Vorsitzender der Naturschutzinitiative.
Obwohl neben schützenswerten und seltene Amphibien mehrere streng geschützte Fledermausarten wie z.B. die Mops- und Bechsteinfledermaus, FFH-Arten wie Rotmilan, Schwarzstorch, Wespenbussard und Wiesenweihe nachgewiesen wurden, wurde entgegen der Schutzerfordernisse dieser störungssensiblen Arten eine nicht nachvollziehbare Genehmigung zur Errichtung dieser Anlagen erteilt. Hierbei wurden noch nicht einmal die einschlägigen Fachkonventionen, die Empfehlungen der Landdesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) und die Abstandsempfehlungen des „Helgoländer Papiers“ eingehalten. Es drängt sich der Verdacht auf, dass mit Hilfe von reinen „Gefälligkeitsgutachten“ und unter außer Achtlassen anderer fachlich fundierter Gutachten bewusst in eine unzulässige Genehmigung hineingeplant wurde.
Hier handelt es sich entgegen der Aussage von Minister Untersteller gerade um kein „Modell- und Leuchtturmprojekt“ für ganz Baden-Württemberg, sondern um ein abschreckendes Beispiel, in dem der Natur-, Landschafts- und Artenschutz unter die Räder kommt. Hierfür ist der amtierende Umweltminister verantwortlich, zumal dieser die errichteten Anlagen gemeinsam mit der Windkraftlobby entgegen der Proteste der Bürger feiern möchte. Es ist ein erschreckendes Beispiel für einen neuen Komplex zwischen Windindustrielobby und Politik. Die Naturschutzinitiativ e.V. wird alle Maßnahmen unterstützen, um den Betrieb dieser Industrieanlagen im Wald zu verhindern, zumal diese volatilen und ineffizienten Anlagen weder einen Beitrag zum Klimaschutz und schon gar nicht zum Naturschutz leisten.