17.05.2018 - PRESSEMITTEILUNG
NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) und LNU lehnen die Industrialisierung der Wälder am Rothaarsteig ab!
NI und LNU: Projektierer soll seine „Windpark-Pläne“ aufgeben!
Die am Rothaarsteig und Rothaarrücken geplanten 22 Windindustrieanlagen lehnen die NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) entschieden ab.
Zwar untersuchen die von dem Projektierer beauftragten Planungsbüros schon seit 2016 und planten Ende dieses Jahres den Antrag zu stellen, aber daraus wird so schnell nichts, da die bisher erstellten Dokumente mangelhaft sind. So fehlte eine den aktuellen Standards entsprechende Raumnutzungsanalyse für die hier betroffenen windkraftempfindlichen Vogelarten, allen voran dem Schwarzstorch. Von diesem sind den Vertretern der Naturschutzverbände regelmäßig genutzte Nahrungshabitate im Umfeld der geplanten Windkraftstandorte zu nennen, was nach Auffassung der Naturschutzverbände einen regelmäßigen Überflug der projektierten Anlagen sicher erwarten lässt. Außerdem ist ein Horst im Gebiet sehr wahrscheinlich. Die Indizien sind in jedem Fall so belastend, dass eine umfassende Raumnutzungsanalyse in 2019 erforderlich ist.
Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der NI, erklärte, dass der Höhenrücken des Rothaarkamms optisch weit wahrnehmbar sei. Dieser gehöre zu einem der größten unzerschnittenen Waldgebiete in Nordrhein-Westfalen.
Aus Sicht von NI Länder- und Fachbeirat Gerhard Bottenberg ist bei der sich jetzt schon abzeichnenden Bedeutung des Gebietes für den streng geschützten Schwarzstorch das Weiterplanen eine reine Geldverschwendung.
„Wir werden es nicht zulassen, dass der Rothaarkamm in seinem wahrnehmbaren Bild und in seinem hervorragenden Wert für die Erholung der Menschen durch Windindustrieanlagen völlig überprägt und damit zerstört würde“, erklärte Harry Neumann, Landesvorsitzender der NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) in Nordrhein-Westfalen.
„Der bundesweit bekannte Rothaarsteig und eine Windindustrielandschaft passen nicht zusammen, dieses Planvorhaben lehnen wir entschieden ab“, machte Jochen Niemand von der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) deutlich.
„Wir fordern die Projektierer auf, das Vorhaben aus Gründen des Landschaft- und Naturschutzes aufzugeben“, erklärten Harry Neumann und Jochen Niemand.
Lesen Sie dazu auch folgende Artikel der WESTFALENPOST vom 25.05.2018:
Hilchenbach unter Zeitdruck (Quelle: Westfalenpost, Lokalausgabe für Wittgenstein, 25.05.2018)
"Zum Wohle der Kommunen" und "Reine Geldverschwendung" Quelle: Westfalenpost, Lokalausgabe für Wittgenstein, 25.05.2018