01.03.2024 - Pressemitteilung

Kopfweidenpflege in der Großen Aue bei Bebra

Die Goldammer nutzt die geschnittene Kopfweide als Ansitzwarte um mit ihrem Gesang dem Nachbarn mitzuteilen, dass hier ihr Revier ist. Die Art ist leider bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten angekommen. – Bild: Arno Werner

Die 50 Kopfweiden in der Großen Aue bei Bebra haben vor kurzen einen erforderlichen Pflegeschnitt erhalten. In diesem Jahr stand im Vordergrund, die Stammausschläge zu beseitigen, damit sich der wertvolle Kopf weiter optimal entwickeln kann. Als nächste Arbeiten die noch in diesem Frühjahr anstehen, sind das Setzen von Weidenstangen um abgängige Kopfweiden zu ersetzen. Dabei werden armdicke Weidenäste mit einer Maximallänge von etwa 2 m von bestehenden Weiden gewonnen und diese Stangen werden möglichst tief in den Boden gesteckt. Wer diese etwas selten anzuschauenden Gebilde zwischen den Weiden sieht, sollte um deren Funktion wissen, so Arno Werner, Länder- und Fachbeirat der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI).

Erst im Herbst/Winter 2024/2025 werden bei etwa der Hälfte der Kopfweiden wieder die Jungtriebe am Kopf gescheitelt. Erfolgt das „Schneiteln“ nicht, wachsen sie in den Himmel. Mit zunehmendem Alter tritt dann eine Kopflastigkeit ein. Am Kopf brechen die Äste insbesondere bei Stürmen ab, weil die Statik einfach nicht mehr stimmt. Sie zerbrechen unter ihrem eigenen Gewicht. Das soll damit verhindert werden.

Die Anlage der Kopfweiden in der Großen Aue im Fuldatal bei Bebra wurden bereits im Jahr 1993 durch den ehrenamtlichen Naturschutz begründet. Da die Fuldaaue hier zum europäischen Vogelschutzgebiet gehört, übernimmt jetzt dankenswerterweise das Land Hessen, durch Hessen Forst Rotenburg, vor Ort deren Pflege.

Kopfweiden sind ökologisch sehr wertvoll als idealer Lebensraum für PflanzenPflanzen Pflanzen sind ein wichtiger Teil der Biodiversität. Sie ist unsere Lebensgrundlage, aber mehr als nur Artenvielfalt. Ohne Pflanzen wäre ein Leben für uns Menschen auf der Erde nicht möglich., Tiere und Pilze, je nachdem in welchem Alterungszustand sie sind. Solche Aktionen können einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt sein und gleichzeitig die Stabilität und Ausgewogenheit des Ökosystems stärken, erklärt Arno Werner abschließend.

Info zur Kopfschneitelung: Durch Beschnitt der Bäume etwa auf Brusthöhe wird verhindert, dass Weidevieh oder Wild den jungen Ausschlag verbeißt; es entstehen z. B. Kopfweiden.


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