Meere & Küsten
Zur Erhaltung der maritimen Biodiversität müssen mindestens ein Drittel der Meeresoberflächen unter Schutz gestellt werden. In dieser Hinsicht muss sich Deutschland auch außerhalb seiner Grenzen stark positionieren und für eine gesamtheitliche Umsetzung eintreten. An den deutschen Meeresgebieten von Nord- und Ostsee besteht ebenfalls Handlungsbedarf, auch um die Natura 2000-Richtlinie zu erfüllen.
Die Meeresökosysteme werden durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt, was vielfach unbeachtet vor sich geht. Belastungen entstehen zum Beispiel aus unmittelbaren Schadstof-feinträgen, aber auch aus solchen, die über die Flüsse ins Meer gelangen. Weitere Störein-flüsse sind Altlasten und Lärmemissionen aus dem Schiffsverkehr, von Bohrinseln oder Win-dindustrieanlagen. Diese Schallemissionen beeinträchtigen und bedrohen Meeresorganismen massiv.
Aufgrund der hohen Bedeutung intakter Meere muss zukünftig ein stärkeres Schutzbestreben auf den Erhalt von Küsten- und Meereslebensräumen gelegt werden.
Forderungen
- Ausweisung von ausgedehnten Meeresflächen als strikte Schutzgebiete und Tabuzonen, z.B. für Schiffsverkehr
und Fischerei - Erhöhung des Schutzstatus von Natura 2000-Gebieten im Meeresbereich durch nationales Recht und effektive
Umsetzung der Schutzbestimmungen - Weitere Ausweisung von Meeresschutzgebieten für Arten, bei denen eine hohe Verantwortung für den Erhalt
besteht (v.a. Schweinswal) - Konkrete vernetzende Betrachtung von Meeren und zuströmenden Fließgewässern
- Strikter Ausschluss von Meeresgebieten für die weitere Ausweisung von Offshore-Windindustrieanlagen;
Einführung und Gewährleistung von Planungsstandards im Artenschutz, die auch Grundlagen im Landbereich sind - Abschaltung von Windparks bei guten Bedingungen des Vogel- und Fledermauszuges
- Bestimmungen zur generellen Vermeidung von Plastikmüll und dessen Eintrag in die Meere; Maßnahmen zur
Bergung des Plastikmülls - Verbot der Schleppnetzfischerei und andere Formen einer zerstörerischen Meeresnutzung
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