Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris)

Die Europäische WildkatzeDie Europäische Wildkatze Die Broschüre „Die Europäische Wildkatze“, verfasst von Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann, informiert Sie über den scheuen Waldbewohner, der nach wie vor auf der Roten Liste steht. Die Wildkatze braucht unser aller Schutz. ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen, wie dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (1973, Anhang II), der Berner Konvention (1979, Anhang II, streng geschützt) und der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992, FFH-Anhang IV) streng geschützt. Durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) 2009 § 1, § 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14 und § 44 wird die Art ebenfalls streng geschützt. In der Roten Liste Deutschlands (2009) wird sie als stark gefährdet eingestuft.

Die Europäische Wildkatze steht als Leitart stellvertretend für die Artengemeinschaft naturnaher älterer Waldlebensräume, insbesondere Buchen- und Eichenmischwälder. Sie ist auf große, zusammenhängende, naturnahe und störungsarme WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz. mit vielfältigen Strukturen und Biotopbestandteilen angewiesen und zeigt damit die Qualität eines von ihr bewohnten Gebietes im Hinblick auf Vielfalt an.

Die Nahrung der Wildkatze als spezialisiertem Kleintierjäger besteht vor allem aus Mäusen, insbesondere Wühlmäusen, denen sie überwiegend in Pirsch- und Lauerjagd nachstellt. Sie jagt vornehmlich an inneren und äußeren Waldrändern, Windwurfflächen und auf Wiesen und Brachen im Wald oder in dessen Nähe. Dort finden Mäuse und andere Kleintiere Deckung und Nahrung.

Wildkatzen leben als Einzelgänger, haben aber regelmäßig Kontakt zu benachbarten Individuen. Weibliche Wildkatzen haben ein Streifgebiet von 3 bis 10 km², männliche Tiere von 5 bis 50 km². Idealerweise überschneidet sich das Streifgebiet eines Kuders (männliche Wildkatze) mit denen von zwei bis drei Weibchen. Aber auch die Streifgebiete gleichgeschlechtlicher Tiere können sich überlagern.

In Deutschland lebt die Wildkatze in einzelnen weitgehend isolierten Populationen in störungsarmen Rückzugsgebieten. Die Vernetzung dieser LebensräumeLebensräume Wir schützen Lebensräume! Bedrohte Vielfalt schützen und erhalten! ist für das langfristige Überleben der Wildkatze als Art unumgänglich.

Der Straßenverkehr ist der Todfeind der Wildkatze. Die Zerschneidung unserer Landschaft durch Verkehrswege steht in engem Zusammenhang mit dem gesamten Populationsgeschehen. Die Eingriffe in den Lebensraum der Wildkatze durch den Bau von Windindustrieanlagen nehmen derzeit dramatisch zu. Über die Auswirkungen und langfristigen Einflüsse auf die streng geschützte Art ist so gut wie nichts bekannt.

Um die Existenz der Europäischen Wildkatze als Art langfristig zu sichern, müssen wir ihren Lebensraum erhalten, die Vernetzung von Populationen fördern und Möglichkeiten schaffen, die dieser Art eine sichere Querung unserer vielfältigen Verkehrswege erlaubt. Das heißt, wenn wir dieses einerseits scheue, andererseits faszinierende Tier weiterhin in unseren Wäldern beheimaten wollen, müssen wir Wälder mit großräumigen, weitgehend urtümlichen und ungestörten Bereichen zulassen, wo Bäume alt und hohl werden dürfen, die Verbindung von Waldgebieten durch strukturreiche Halboffenbereiche fördern und unsere Verkehrswege durch Grünbrücken und großräumige Wilddurchlässe überwindbar machen. Nur dann wird uns dieses schöne Wildtier erhalten bleiben. Alle Anstrengungen zum Schutz und Erhalt der „Leitart“ Wildkatze kommen auch vielen anderen Arten zugute, bewahren und fördern unsere Biodiversität und erhalten letztendlich unsere Lebensgrundlagen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten!

Pate werden!

Sichtung von Wildkatzenwelpen

Hauskatzen oder junge Wildkatzen?

Währen der Aufzuchtzeit von April bis September kommt es immer wieder vor, dass Spaziergänger junge Wildkatzen bei der Erkundung ihrer Umgebung beobachten und sie mit ausgesetzten Hauskatzen verwechseln. Diese Wildkatzenkinder dürfen keinesfalls aus dem Wald „entführt“ werden. Ihre Mutter ist sicherlich auf Nahrungssuche, durchaus auch tagsüber, und wird den Nachwuchs bald wieder umsorgen. Die Meldung solcher Beobachtungen ist ein wichtiger Baustein für die aktuelle Verbreitungskarte der Wildkatze.
Melden Sie Ihre Beobachtungen möglichst umgehend an die Naturschutzinitiative e.V. (NI):
Über diese kann dann ein örtlicher Wildkatzenbeobachter informiert werden, der sich bei Bedarf vergewissert, dass die Kleinen von ihrer Mutter versorgt werden.

Einzig beim Fund von jungen Wildkatzen bei einer toten Mutter dürfen die Jungtiere mitgenommen werden. In diesem Fall müssen die Welpen so schnell wie möglich in eine Aufzuchtstation gebracht werden, keinesfalls zum Tierarzt, in ein Tierheim oder eine Katzenhilfestation, denn an diesen Orten droht den Kleinen eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit Hauskatzenkrankheiten. Die NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) informiert Sie gerne über die aktuellen Wildkatzenaufzuchtstationen und begleitet die Auswilderung.

Wildkatze melden!

Broschüre von Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann

Unsere Broschüre „Die Europäische Wildkatze“, verfasst von Wildkatzenexpertin Gabriele NeumannGabriele Neumann Stv. Vorsitzende der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Projektleiterin Wildkatze und Karnivoren , informiert Sie über den scheuen Waldbewohner, der nach wie vor auf der Roten Liste steht. Die Wildkatze braucht unser aller Schutz. Bei allen Eingriffen in ihre Lebensräume müssen ihre Belange entsprechend berücksichtigt werden.

Wir danken der Westerwald Bank eG für die freundliche Unterstützung bei der Herausgabe dieser 20-seitigen Broschüre.

 

Inhalt der Broschüre:

 

 

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Wildtierschutz: Die Europäische Wildkatze – weitere Fachbeiträge

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Gabriele Neumann
stv. Vorsitzende, Projektleiterin Wildkatze und Karnivoren

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