Fahrverbot für Mähroboter?

NI-Kreisgruppe Pinneberg fordert Nachtfahrverbot für Mähroboter
Der Bestand der Igel hat in den letzten Jahren so stark abgenommen, dass diese Tierart mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten angekommen ist.
Zu dieser besorgniserregenden Entwicklung trägt die Erfindung von Mährobotern bei. Seit diese Geräte in riesigem Umfang genutzt werden, sterben Igel in Massen einen grausamen Tod (weiter unten im Beitrag zeigen wir Bilder der verletzten Tiere). „Der zuvor schon besonders durch Verkehr und eine undurchdringliche Zäunung verursachte Rückgang des Igels hat sich seitdem in Besorgnis erregender Weise wesentlich verschärft. Es muss gehandelt werden, wenn wir die Igel behalten wollen!“, so die
NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI). Belegt werden die Schäden durch die Mähroboter von Tierkliniken und Wildtierstationen, zu denen die verletzten Igel gebracht werden.
Schwere Verstümmelungen
Christian Erdmann, Leiter des Wildtier -und Artenschutzzentrums in Schleswig-Holstein, sagt: „Wir können die Versorgung der hohen Anzahl der uns gebrachten Tiere nicht mehr bewältigen.“ Es zeigen sich schwer verstümmelte Tiere. Viele Tiere müssen, wenn sie nicht bereits vorher starben, beim Tierarzt eingeschläfert werden. Die Dunkelziffer der Tiere, die nicht gefunden werden und an den schweren Verletzungen elend sterben, scheint riesig.
Nicht nur Igel werden durch nächtliche Einsätze von Mährobotern getötet, sondern auch andere nachtaktive Tiere wie Amphibien, Regenwürmer und Insekten. Aufgrund dessen verfolgt die NI im Kreis Pinneberg ein dringend erforderliches Nachtfahrverbot für Mähroboter. Alle Städte und Gemeinden sind aufgerufen, sich unserer Forderung anzuschließen.
Naturschutzgesetz greift
Der Igel steht unter besonderem Schutz nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes. Dieses Gesetz verbietet es, Tiere streng geschützter Arten zu verletzen oder zu töten – auch unbeabsichtigt, sofern dies vermeidbar ist. Ergänzend dazu verpflichtet der § 39 alle Bürger, wild lebende Tiere nicht mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu schädigen.
Nach Bitte der Naturschutzinitiative e.V. (NI) haben die Fraktionen von SPD und Grünen deshalb zur nächsten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses der Stadt Uetersen beantragt, dass die Verwaltung eine zeitliche Einschränkung für den Einsatz von Mährobotern erlässt und diese mit Sanktionen belegt.
Öffentliche Sitzung in Uetersen
Am 13.11.2025 um 19.00 Uhr ist Roland Dilchert, Länder- und Fachbeirat der NI in Schleswig-Holstein, im Ratssaal der Stadt Uetersen zu diesem Thema als Sachverständiger geladen. Unterstützt wird er von NI-Mitglied Christian Erdmann, der authentisch aus der Praxis berichten wird. „Wir hoffen sehr, dass die Politiker sich in das riesige Leid der Tiere einfühlen können und einem Mähroboternachtfahrverbot zustimmen,“ so Dilchert und Erdmann einstimmig.
Die Sitzung im Rathaus Uetersen ist öffentlich und die Naturschutzinitiative ist dankbar für jeden, der vor Ort dabei sein kann, um dieses Anliegen zu unterstützen.
ACHTUNG: Es folgen schreckliche Bilder, die wir dennoch an dieser Stelle zeigen, damit das Ausmaß der Verletzungen und die Dringlichkeit unseres Appells deutlich werden.