NI kritisiert Landesjagdgesetz
„Der vorliegende Gesetzes-Entwurf überzeugt nicht und wird von uns mit dem Ziel einer völligen Neuüberarbeitung abgelehnt.“
„Die Aburteilung des Wildes als vor allem zu bejagender und zu reduzierender Schadfaktor im Wald und im Agrarland ist unzeitgemäß und mit ethischen Grundsätzen unserer Gesellschaft nicht vereinbar.“
„Der Zusammenbruch der Fichtenwälder ist kein Klimawandelfolgeschaden, sondern das Ergebnis der negativen Auslese forstfachlich falscher Bestockung. Eine initiale Begründung offener Flächen mit Fichte war einst vertretbar, wenn man z.B. möglichst rasch einen Boden-schützenden Bestand begründen wollte. Von Natur war es besser, einem natürlich ankommenden Vorwald den Vorzug zu geben, denn dann wäre auch der Bedarf an naturnahem Äsungsraum gedeckt worden.“
Wild ist keinesfalls primär Schadfaktor im Wald, selbst dann, wenn es dazu in einem artifiziellen Forst oder bei mangelhaftem Waldbau und Forstschutz gemacht werden kann und ein Wildbestand relativ hoch erscheint. Den Ökosystemen förderliche Leistungen des Wildes finden im Gesetz keine Beachtung.
Nicht die verstärkte Bejagung wird Klimafolgeschäden „bekämpfen“, sondern kluger Waldbau und Geduld für einen durch die Natur eingeforderten Bestockungswandel. In den sich zwischen Gras und Kraut versteckenden Jungbäumen findet Wild derart reiche Äsung, dass stets genug Zukunftsbäume verbleiben werden.