15.03.2025 - Gräber, Gruben, Grautöne – Archäologische und geomorphologische Spuren im LiDAR-Scan


Gräber, Gruben, Grautöne – Archäologische und geomorphologische Spuren im LiDAR-Scan und ihre Bedeutung für den aktuellen Natur- und Landschaftsschutz
Der Hauser Wald bei Waldbrunn-Hausen birgt neben den an dieser Stelle schon mehrfach vorgestellten landschaftsökologischen Kostbarkeiten auch zahlreiche archäologische Denkmäler, die sich jedoch im dichten Unterholz vielfach der direkten Beobachtung entziehen. Um hier im wahrsten Sinne des Wortes Licht in das Dunkel zu bringen, bieten moderne luftgestützte Laserscannersysteme eine bemerkenswerte Innovation: Mittels sog. LiDAR-Scans (Light Detection and Ranging) kann die „nackte“ Bodenoberfläche unter Herausrechnung der gesamten Vegetationsbedeckung zur Darstellung gebracht werden. Für die Archäologie und Physische Geographie ergibt sich damit eine geradezu sensationelle Informationsquelle, und es ist mitunter absolut erstaunlich, was auf dieser Grundlage im Verein mit hochauflösenden digitalen Geländemodellen (DGM-Schummerung) an bislang Unbekanntem sichtbar gemacht werden kann.
Bodendenkmäler sind nicht nur in kulturhistorischer Hinsicht von Belang, sondern geben stets auch Auskunft über frühere Landnutzung und -formung durch den Menschen. Da ihre Erfassung somit auch für das Verständnis der aktuellen ökologischen Zusammenhänge von Bedeutung ist, müssen sie auch im Rahmen einer validen Biotopkartierung Berücksichtigung finden. Ihre sichere Einordnung und Unterscheidung von natürlichen Formen erfordern jedoch viel Erfahrung und einen geübten Blick.
Im Rahmen dieser speziellen Waldexkursion werden deshalb sowohl (prä)historische Spuren als auch natürliche Landschaftsbestandteile begangen. Besonders eindrucksvoll ist dabei der unmittelbare Vergleich dessen, was im LiDAR-Scan sichtbar wird und was davon (noch) im Gelände zu erkennen ist. Neben Basaltdeckenstufen, Blockhalden und Gerinnebetten werden Pingenfelder, Hügelgräber, Grabgärten, Wälle, Ackerterrassen, Grenzsteine, Wohnpodien, Köhlerplatten, alte Hohlwegesysteme, Furten sowie Grenz- und Entwässerungsgräben thematisiert. Ziel ist, den Blick für die historische Dimension der Landschaft zu schärfen und damit einen Beitrag zur Entwicklung eines brauchbaren Handlungsrahmens für die Forstwirtschaft und den Naturschutz zu leisten.
Termin: Sa, 15.03.2025, von 14:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr
Leitung: Dr. Holger RittwegerHolger Rittweger Dr. Rittweger vom Büro für Landschafts- und Paläoökologie und vom Mobilen Landschaftsmuseum (MOLAMU) in Waldbrunn/Hessen setzt sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Schutz des Hauser Waldes ein. Er kartiert die besonders schützenswerten Lebensräume dieses Waldes, sc[...] , MObiles LAndschafts MUseum
Treffpunkt: 65599 Langendernbach, Waldparkplatz, etwa 200 m nördlich der L 3280 Richtung Waldbrunn-Hausen (Koordinaten: 50.535248, 8.061793)
Hinweise: Für diese Exkursion sind Trittsicherheit, festes, wasserabweisendes Schuhwerk sowie eine gute Kondition erforderlich.
Die Teilnahme ist kostenfrei, über eine Spende freut sich die NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI).
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte verwenden Sie dazu das untenstehende Anmeldeformular.