Pilze & Flechten

Pilze

Nicht Pflanze, nicht Tier, sind Pilze ein eigenes Großreich des Lebens. Und sie steuern maßgeblich Stoffkreisläufe, PflanzenPflanzen Pflanzen sind ein wichtiger Teil der Biodiversität. Sie ist unsere Lebensgrundlage, aber mehr als nur Artenvielfalt. Ohne Pflanzen wäre ein Leben für uns Menschen auf der Erde nicht möglich., Tiere und LebensräumeLebensräume Wir schützen Lebensräume! Bedrohte Vielfalt schützen und erhalten!: Als Symbiosepartner von Pflanzen, zum Beispiel Bäume, Orchideen. Ohne Pilze keine fruchtbaren Pflanzen! Als Saprophyten (Organismus, der sich nur von toten organischen Stoffen ernährt) an Holz, das sie zersetzen und Nährstoffe überhaupt erst wieder verfügbar machen, ebenso als Destruenten (Zerleger von organischen Substanzen in anorganische Bestandteile) von Abfallprodukten und Exkrementen. Und als Parasiten, die ganze Populationsdynamiken steuern.

In Deutschland gibt es mindestens 13.400 Pilzarten. Angesichts laufender Neuentdeckungen und Artenaufspaltungen, auch Entdeckungen über genetische und biochemische Verfahren, dürfte die Vielfalt größer sein, Wissen weiter wachsen. Unzählige Pilzfäden vieler Arten durchziehen den Boden überall, machen ihn fruchtbar und resilient. Zu sehen bekommen wir oft nur die Fruchtkörper, die wir dann umgangssprachlich als „Pilze“ bezeichnen.

Neben den „Großpilzen“ gibt es Hefepilze, Schlauchpilze, Schleimpilze – die Systematik ist in fortlaufendem Fluss. Die NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. (NI) baut auf ständig neuem Wissen auf und kann an dieser Stelle nur einen Einstieg in die so vielfältige wie wichtige Pilzwelt bieten – mit Brückenschlag zu Fachverbänden wie der deutschen Gesellschaft für Mykologie.

Für die Pilzwelt ist es besonders wichtig, Bodenschäden zu vermeiden, Versiegelung zu stoppen, alte WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz. frei wachsen zu lassen. So ist Pilzschutz eng vernetzt mit allen anderen Feldern des Lebensraumschutzes in einer Natur voller natürlicher Dynamik.

Flechten

In Mitteleuropa gibt es etwa 2.000 verschiedene Flechtenarten. Flechten sind Symbiosen: das heißt sie bestehen aus unterschiedlichen Arten, die eng zum wechselseitigen Nutzen zusammenleben und als Flechte als eigene Arten angesprochen werden können. Flechten bestehen aus mindestens drei Arten: einer Grünalgenart, einer Schlauchpilzart, einer Hefepilzart – je nach Flechte dann oft noch Blaualgenarten und Mikroben zusätzlich.

Gelbflechte (Xanthoria parietina) – Bild: Dr. Dorothee Killmann
Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum) – Bild: Dr. Dorothee Killmann

Flechten sind wie MooseMoose Moose haben große ökologische Bedeutung. Sie sind Pionierbesiedler und bereiten den Boden für weitere Arten vor. , mit denen sie nicht verwandt sind, Pionierbesiedler, die auch in sehr trockenen Gebieten vorkommen, wo sie den Boden für weiteres Leben immer wieder vorbereiten. Flechten besiedeln aber auch Baumrinden, Mauern und Steine. Man unterscheidet systematisch nach ihrer Wuchsform die Gruppen der Krustenflechten, Strauchflechten, Laub- oder Blattflechten und Gallertflechten. Die moderne Genetik und Biochemie lässt aber auch hier oft Artgrenzen verschwimmen und neue Arten erkennen.

Einige Gruppen wie die der Bartflechten sind eng an besonders saubere Luft gebunden, weshalb Flechten wichtige Biodindikatoren sind. Flechten kommen in allen Lebensräumen außer dem Meer vor und sind vernetzte Teile der Lebensräume mit vielfältigen Abhängigkeiten und Austauschfunktionen. Ihre Gefährdungen hängen eng mit der jeweiligen Lebensraumgefährdung zusammen. Generell sind alte Bäume und alte Wälder besondere Flechtenparadiese und ebenso gefährdet. Aber auch nährstoff- und vegetationsarme Flächen sind in Zeiten der Überdüngung im Rückgang und dadurch samt ihrer Flechtenwelt bedroht.

Die Naturschutzinitiative (NI) fördert und verbindet Artenkenntnis von Flechten mit notwendigen dynamischen wie ökologischen großräumigen Betrachtungen.


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