Abstammung der Wildkatze

Eigenständige Unterart der Art „Wildkatze“

Bei der in unseren Breiten heimischen Europäischen WildkatzeEuropäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen streng geschützt. (Felis silvestris silvestris) handelt es sich um eine eigenständige Unterart der Art „Wildkatze“. Sie ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten.

Eine „Wildkatze“ ist keine verwilderte Hauskatze. Die Hauskatze (Felis silvestris catus) ist eine ebenfalls eigenständige Unterart der Art „Wildkatze“. Die beiden Unterarten unterscheiden sich in ihrer Genetik deutlich.

Die Ursprünge der Europäischen Wildkatze liegen in den warmtrockenen Gebieten Asiens, aus denen sie nach Europa eingewandert ist. Die ältesten Nachweise stammen aus dem Mittelpleistozän, sie ist also seit 500.000 – 300.000 Jahren in Europa heimisch. Die Wildkatze erfuhr eine starke Prägung durch den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten. Während der Eiszeiten zog sie sich zum Schutz vor der Kälte in die WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz. zurück und wurde zur Waldwildkatze.

Außer der Europäischen Wildkatze, die in Europa und der Türkei beheimatet ist, gibt es noch zwei weitere Wildkatzenunterarten. Das ist die Steppenkatze (Felis silvestris ornata), die praktisch die Vorverwandte der Europäischen Wildkatze ist und in ganz Asien lebt. Und dann gibt es noch die Falbkatze (Felis silvestris libyca), die in Afrika beheimatet ist und von der unsere Hauskatzen abstammen. Die Falbkatzen wurden in Ägypten für ihre Mäusejagd verehrt und später von den Römern nach Europa gebracht, wo sie die Kornspeicher mäusefrei hielten.

Unterscheidung Wildkatze – Hauskatze

Die Unterscheidung einer Wildkatze von einer wildfarbenen, also getigerten Hauskatze kann sehr schwierig sein.

In der unteren Tabelle sind einige wichtige Unterscheidungsmerkmale ausgewachsener Tiere gegenübergestellt.

Ganz besonders schwierig ist die Unterscheidung bei Jungtieren. Wildkatzenwelpen sehen getigerten Hauskatzenkindern zum Verwechseln ähnlich. Hier deuten ein großer Kopf mit großen Ohren und auffallend große Pfoten auf „Wildkatze“ hin. Insbesondere das ausgeprägte Abwehrverhalten der Jungtiere mit Beißen, Kratzen und Spucken unterscheidet sie von den deutlich zahmeren Hauskatzenkindern.

Junge Wildkatzen sehen kleinen Hauskatzen zum Verwechseln ähnlich

Unterscheidung Wildkatze – Hauskatze im direkten Vergleich

Wildkatze

Hauskatze

Fellfarbe und Fellmuster
cremegelbes bis ockerfarbenes Fell mit grauer, verwischter Zeichnung, hell fleischfarbene Nase, helle kräftige Schnurrhaare, oft weißer Kehlfleck

Fellfarbe und Fellmuster
glänzendes Fell in verschiedenen Grautönen, deutliche, kräftige Zeichnung, Nase meist dunkler, Schnurrhaare schwächer ausgebildet

Kopf
wuchtiger Kopf mit breiter Schnauzenregion

Kopf
zartere Kopfform, schlanke Schnauzenregion

Körper
plumper wirkend, da langhaarig, dicke Läufe

Körper
schlanker wirkend, da kurzhaarig, Läufe dünner

Pfoten
schwarzer Sohlenfleck, meist nur wenig über den Ballenbereich hinaus, aber auch sehr variabel

Pfoten
schwarzer Sohlenfleck meist bis zur Ferse

Schwanz
stark buschig, über 50 % der Körperlänge, endet stumpf in schwarzem Ende, deutlich abgesetzte dunkle Ringe

Schwanz
kurzhaarig, dadurch dünner, bis zu 50 % der Körperlänge, endet spitz, helle Felder meist nicht so scharf abgesetzt

Verhalten
extrem scheu, wird selbst bei Handaufzucht nicht zahm, nicht wasserscheu, schwimmt

Verhalten
an Lebensweise in Menschennähe gewöhnt, weniger scheu, wasserscheu (Herkunft Afrika)

Fortpflanzung
1 Wurf, selten 2, nur bei Verlust des 1. Wurfes, 2 – 4 Junge, 63 – 68 Tage Tragzeit

Fortpflanzung
stets mindestens 2 Würfe, 4 – 6 Junge, 56 – 61 Tage Tragzeit

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