Gefährdungsfaktor Straßenverkehr

Wildkatze vs. Straßenverkehr

Die Zerschneidung unserer Landschaft durch Verkehrswege steht in engem Zusammenhang mit dem gesamten Populationsgeschehen, da die Verunfallung im Straßenverkehr die häufigste Todesursache der Wildkatze ist.

Zudem hat die Art eine geringe Reproduktionsrate, da die Weibchen in der Regel nur ein Mal pro Jahr Junge zur Welt bringen und von den Jungtieren meist nur eines von vieren das erste Lebensjahr überlebt.

Wildkatzentotfund an der B255

Der Straßenverkehr, ein hoher Gefährdungsfaktor für die Wildkatze

Der Autoverkehr ist einer der größten Gefährdungsfaktoren für die Wildkatze. Gerade in der früh hereinbrechenden Dämmerung an Herbsttagen gehen die Wildkatzen auf die Pirsch und die Jungkatzen sind in dieser ersten Phase ihrer Selbständigkeit noch sehr unerfahren. Sie müssen sich neue Reviere suchen und legen dabei große Strecken zurück.

Im zeitigen Frühjahr sind es die Kuder, die auf der Suche nach Partnerinnen weite Wege zurücklegen. Deshalb sollte man auf allen Straßen, insbesondere denen, die durch Waldgebiete führen, in der hereinbrechenden Dämmerung und in der Dunkelheit entsprechend langsam fahren. Selbst wenn man sich dabei als Verkehrshindernis fühlt. Es dient dem Schutz der Tiere.

Bedeutung von Grünbrücken und der Vernetzung von Lebensräumen

Bei der Neuplanung und dem Ausbau von Verkehrswegen muss die Kompensation des Zerschneidungseffektes durch den Bau von Grünbrücken und großräumigen Wildtierunterführungen sichergestellt werden. Im Wildkatzenwegeplan sind die potentiellen Verbindungen zwischen den Lebensräumen der bestehenden Restpopulationen publiziert.

Bei allen Arten von Eingriffen in die Landschaft, insbesondere in Wälder, muss die Betroffenheit von Wildtierpopulationen geprüft werden. Die nachteiligen Effekte müssen durch geeignete Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung und zur Förderung der Vernetzung ausgeglichen werden. Das gilt speziell bei der Errichtung von Windindustrieanlagen in Waldgebieten. Geschlossene, naturnahe Waldgebiete sind von jeglicher Planung freizuhalten. Hier sind die politischen Entscheidungsträger aller Ebenen gefordert, das FFH-Vorsorgeprinzip aktiv umzusetzen, damit die Biodiversitätsstrategie nicht nur auf dem Papier steht.

Grünbrücken sind wichtig für die Vernetzung von Lebensräumen von Lebensräumen
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