Eisvogel [Alcedo atthis]

Der Eisvogel ist ein Sinnbild für saubere und naturnahe Gewässer, in deren flacheren Bereichen Kleinfische von einem ufernahen Ansitz erspäht werden können. Naturnahe Gewässer weisen an Prallhängen oft Abbruchkanten auf, in die der Eisvogel bei passender Bodenbeschaffenheit mit seinen kurzen Füßen eine 50 – 90 cm tiefe Röhre scharrt. Je nach Lage muss allerdings auf das Ausbleiben von Sommerhochwässern gehofft werden.

Eisvogel Fakten:
Lateinischer Name:Alcedo atthis
Größe:18 cm
Besondere Kennzeichen:Mit der türkis-blau glänzenden Oberseite und der orangen Unterseite wird er oft als „fliegender Edelstein“ bezeichnet.
Gelege:6 - 7 Eier in 2 bis 3 Jahresbruten; Winterverluste können so wieder ausgeglichen werden.
Lebensraumansprüche:Naturnahe, saubere Fließgewässer auf einer Länge von oft mehr als 3 km mit grabbaren Steilufern.
Nahrung:Kleinfische wie der Stichling sowie ähnlich große Jungfische, die in einem spektakulären Stoßtauchgang erbeutet werden. Zu geringerem Anteil gehören auch Wasserinsekten oder Amphibienlarven dazu.
Beobachtung im Jahreslauf:Ganzjährig. In strengen Winter erfolgen in begrenztem Maß Ausweichbewegungen in wintermildere Flusstäler. Die meisten Vögel, besonders die Männchen, verbleiben aber im Revier. In sehr frostharten Wintern kann so mitunter ein hoher Anteil der Vögel verhungern.
Für was steht die Art:Für den Erhalt naturnaher, unbefestigter und unverschmutzter Fließgewässer.
Gefährdung:Deutschlandweit ungefährdet, regional gefährdet in Abhängigkeit der Gewässersituation. Strenger Schutz nach EU-Vogelschutzrichtlinie. Die vormals zu Zeiten stark verschmutzter und ausgebauter Fließgewässer regional vom Aussterben bedrohte Art hat sich mit den Maßnahmen zur Reinhaltung und der Verbesserung der Gewässerstrukturgüte wieder ausgebreitet. In Westeuropa hat er auch von zunehmend milder werdenden Wintern profitiert.
Schutzmaßnahmen:Entfesselung befestigter Fließgewässer, Erhöhung des Strukturreichtums natürlicher Ufer, die zusammen mit Maßnahmen der Gewässerreinhaltung auch ein hohes Fischvorkommen ermöglichen. Naturschutzteiche im Umfeld der genutzten Fließgewässer werden gerne angeflogen, wenn dort Kleinfische vorkommen.
Besonderheiten:Besonderheit ist ein „Nahrungskarussell“, in dem das erste Junge in der Brutkammer den von den Eltern eingetragenen Fisch bekommt und sich dann wieder hintenanstellt. In sauberen, naturnahen Gewässern ist die Nahrungsverfügbarkeit meist nicht der begrenzende Faktor. Limitierend ist oft die Möglichkeit zur Nestanlage, weswegen Niströhren teils auch in Wurzeltellern umgestürzter Bäume oder in aufgelassenen Baugruben angelegt werden, die auch abseits des Wassers liegen können.
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