Haussperling [Passer domesticus]

„Zusammen sind wir stark“ ist das Motto des Haussperlings. Sein ganzes Leben findet in einer Gemeinschaft statt, die gegen Feinde schützt und sich Nahrung und Nistgelegenheiten durch die reine Masse gegen andere Arten sichert. Durch seinen sehr hohen Bindungsgrad an dörflich strukturierte Siedlungen ist er ist wohl der treueste Begleiter des Menschen aus der Vogelwelt.

Haussperling Fakten:
Lateinischer Name:Passer domesticus
Größe:15 cm
Besondere Kennzeichen:Im Gegensatz zum eher schlicht braun-beige gefärbten Weibchen ist das Männchen recht bunt mit braunen Kopfseiten bei grauer Kopfplatte und einem schwarzen Brustlatz. Je größer dieser ist, umso attraktiver ist der kleine Kerl für die Spatzendame.
Gelege:3 - 6 (bis zu 8) Eier in bis zu 3 Jahresbruten; bevorzugte Brutplätze sind Nischen im Dachbereich.
Lebensraumansprüche:Dörflich strukturierte Siedlungen mit Nischenreichtum an Gebäuden und guter Nahrungsversorgung in Gärten, Viehhaltungen und Feldern.
Nahrung:Zur Brutzeit hauptsächlich Insekten (Jungenaufzucht), ansonsten v.a. Sämereien. Eine frühere Bindung an Dörfer, wo Futter für Kleintiere (Hühner) und lagerndes Getreide als Nahrungsquelle diente, wird teilweise durch menschliche Fütterung in den Städten kompensiert (auch ungewollt über Essensabfälle).
Beobachtung im Jahreslauf:Ganzjährig
Für was steht die Art:Sich gegen die Verstädterung der Dörfer mit Monotonisierung der Gartennutzung und das Fehlen von Nistmöglichkeiten am Gebäude zu wenden.
Gefährdung:Ungefährdet. In vielen Landeslisten wird der Haussperling zumindest regional als „gefährdet“ eingestuft.
Schutzmaßnahmen:Erhalt von Nistmöglichkeiten am Haus, wobei in einem Umfeld benachbarter Häuser Platz für eine Kolonie sein muss; Entwicklung von mehr naturnahen Gärten, die auch einen hohen Insektenreichtum aufweisen.
Besonderheiten:Zum „Spatz“ hat der Mensch ein gespaltenes Verhältnis. Während in fremde Länder auswandernde Menschen den Haussperling als Teil ihres Umfeldes mitgenommen haben (er ist inzwischen fast weltweit verbreitet), wurde er vielerorts als Getreidedieb verfolgt. So in Preußen unter König Friedrich dem Großen aber auch in verschiedenen anderen Herrschaftsgebieten und Epochen. Wie in Preußen, gab es danach oft die Erkenntnis, dass nach dem Verschwinden der Spatzen die Probleme mit Schadinsekten überhandnahmen, so dass diese Aktionen wieder eingestellt wurden und der Spatz dank einer guten Vermehrungsrate die Verluste wieder ausgleichen konnte. Erst heute, wo die Schutzwürdigkeit der Spatzen eigentlich anerkannt ist, sinken die Bestände vom Haussperling und noch mehr die des Feldsperlings unbeabsichtigt durch Gifteintrag und die enorme Lebensraumverschlechterung, mit der der Mensch heute sich und den gesamten Globus schädigt.
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