Rabenkrähe [Corvus corone]

Vielleicht ist keine Vogelart so menschenähnlich wie die Rabenkrähe. Sie ist intelligent, sehr sozial, aber auch sehr individuell ausgeprägt. Von einer recht differenzierten akustischen Kommunikation (auch über größere Distanzen) kann ausgegangen werden, wenn auch die verschiedenen Krähtöne für uns schlecht deutbar sind. Wo benachbarte Revierpaare sich eben noch drohten, kommt schnell wieder Einigkeit auf, wenn eine Krähe zum gemeinsamen Vertreiben eines Feindes, wie z. B. des Habichts, aufruft. Abends, wenn sich teils hunderte Krähen an ihren Schlafplätzen sammeln, hört sich das vielgestaltige Stimmgebrabbel so an, als ob sich die Tiere angeregt über die Erfahrungen des Tages austauschen würden. Streit ist aber auch nicht selten und so können Junggesellenbanden auch schon mal plündernd in etablierte Reviere einfallen.

Rabenkrähe Fakten:
Lateinischer Name:Corvus corone
Größe:47 cm
Besondere Kennzeichen:Weitgehend schwarzer Vogel; den Schnabelgrund bedecken noch Federn, wo bei der ähnlichen Saatkrähe helle Hornpartien zu sehen sind.
Gelege:5 Eier in 1 Jahresbrut; Meist Baumbrüter.
Lebensraumansprüche:Durch Anpassungsfähigkeit wird ein recht großes Habitatspektrum genutzt. Lediglich das Innere größerer geschlossener Wälder wird gemieden.
Nahrung:Bei der Nahrungsakzeptanz besteht eine gewisse Vielseitigkeit, auch wenn der Schwerpunkt auf proteinreicher Kost aus Großinsekten, kleineren Wirbeltieren bis hin zu Aas liegt.
Beobachtung im Jahreslauf:Ganzjährig
Für was steht die Art:Toleranz gegen vordergründig als bedrohlich oder als schädlich angesehenen Tieren, die bei näherer Betrachtung äußerst interessant und achtenswert sind. Habitatsverbesserung von Lebensräumen: Krähennester, die meist jährlich neu errichtet werden, sind oft Niststätten von Turm- und Baumfalken sowie von Waldohreulen, die selbst keine Nester bauen.
Gefährdung:Ungefährdet
Schutzmaßnahmen:Spezielle Schutzmaßnahmen sind ebenso wenig erforderlich wie die (erlaubte) Jagd auf Krähen. Da relativ große Reviere verteidigt werden, und es einen Überbestand an Nichtbrütern gibt, ändert sich nämlich trotz Bejagung an ihrer Revierzahl kaum etwas. Hier ist die Jagd lediglich ein makabrer Sport.
Besonderheiten:Krähen sind, wie alle anderen Rabenvögel, recht intelligent und lernfähig. An ihren abendlichen Schlafplätzen tuen sich Rabenkrähen gerne mit Dohlen und Saatkrähen zusammen. Dagegen wird der größere Kolkrabe als potenzieller Feind nahe dem Revierzentrum vertrieben, wie es auch Greifvögel praktizieren. Die sich mit einer grau-schwarzen Färbung von anderen Krähenvögeln absetzende Nebelkrähe (Corvus cornix) ist eine Schwesterart der Rabenkrähe. Beide gehören zur Unterart der Gesamtart „Aaskrähe“. Die Arealgrenze zwischen Raben- und Nebelkrähe liegt etwa an der Elbe. Im Überlappungsgebiet können Mischbruten und hybrid aussehende Tiere beobachtet werden.
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