Ringeltaube [Columba palumbus]

Die Ringeltaube ist sicherlich vielen Menschen gut bekannt, optisch unterscheidet sie sich nämlich von den anderen hierzulande vorkommenden Taubenarten durch ein besonderes auffälliges Merkmal. Ihr auffällig rhythmischer Gesang (wie „ruh gu gugu“) ist über einen Großteil des Jahres zu hören – auch noch dann, wenn fast alle anderen Vogelarten ihren Balzgesang bereits eingestellt haben. Beim Balzflug fällt auf, dass die Taube erst unter auffälligem Flügelklatschen hochsteigt, um dann mit ausgetreckten Flügeln niederzugleiten.

Ringeltaube Fakten:
Lateinischer Name:Columba palumbus
Größe:Mit einer Körperlänge von 41-45 cm und einer Flügelspannweite von 75-80 cm größte europäische Taubenart
Besondere Kennzeichen:In Grau gehaltene Taube mit leicht rosa-violetter Brust und dunklen Flügel- und Schwanzspitzen. Im Unterschied zu Stadt- und Hohltaube zeichnet die Altvögel ein auffälliger „Halsring“ mit weißen Seitenflecken und einer grünen Kontrastierung zum Hinterkopf hin aus (Herkunft des Namens „Ringeltaube“). Dieses Merkmal bekommt diese Taubenart erst mit der Geschlechtsreife. Mit zunehmendem Alter dehnt sich die Größe dieses Bereiches noch weiter aus. Jungvögel hingegen sehen der Hohltaube noch ähnlich, haben aber wie die Adulten einen schmalen weißen Flügelrand. Sie zeigen im Flug einen für die Ringeltaube typischen weißen Streifen, der das graue Deckgefieder zu den dunklen Handschwingen abgrenzt.
Gelege:2 Eier werden in einem recht nachlässig gebaut erscheinenden flachen Nest aus Zweigen Auspolsterung gelegt. Von unten gesehen hat man teils den Eindruck durch das Nest schauen zu können.
Lebensraumansprüche:Brutvogel in Wäldern, Parklandschaften, Siedlungen aller Art, sofern ein Mindestangebot an Gehölzen vorhanden ist. In Siedlungen werden aber auch Lokalitäten an Gebäuden genutzt. Von den Brutplätzen aus führt die Nahrungssuche auf Äcker und andere lückig-offen strukturierte Bereiche.
Nahrung:Vegetarisch durch Samen, Früchte, Blätter, in Städten auch Brotreste. Teils nehmen sie auch in Wäldern Bucheckern oder kleine Eicheln auf. Aufgenommene Magensteinchen unterstützen die Verdauung.
Beobachtung im Jahreslauf:In großen Bereichen des westeuropäischen Tieflands ist die Ringeltaube ganzjährig standorttreu. Tiere im nördlichen und östlichen Verbreitungsgebiet (von Skandinavien bis nach Südwestsibirien), sind jedoch Zugvögel. In Westdeutschland fallen im Herbst und Winterhalbjahr oft größere Schwärme ziehender Tiere auf, die häufig um die 100-500 Exemplare aufweisen, aber auch aus mehr als 4.000 Tieren bestehen können. Es wird eine recht lange Brutzeit von Mitte Februar bis Mitte Oktober genutzt, in der auch die typischen Balzrufe zu hören sind. Unter günstigen Bedingungen können so bis zu drei Bruten hochgebracht werden.
Für was steht die Art:Die Art steht für eine opportunistische Lebensweise. Sie verhält sich nicht heimlich und ein großer Teil der Bruten dürfte auch Feinden zum Opfer fallen. In der langen Brutperiode wird die Ringeltaube es jedoch so lange weiter versuchen, bis eine Brut erfolgreich ist.
Gefährdung:In Deutschland häufig und ungefährdet. In Gesamteuropa erleidet die Art jedoch sehr hohe Jagdverluste. Lokal mag dieses, ähnlich wie bei den Rabenvögeln, den Wechsel in die Stadt begünstigen, wo dann oft deutlich höhere Siedlungsdichten als auf dem Land zu beobachten sind
Schutzmaßnahmen:Derzeit nicht erforderlich. Allerdings sind auch Bekämpfungsmaßnahmen, wie sie bei Stadttauben durchgeführt werden, nicht angebracht. Die Ringeltaube ist nämlich ein wichtiges Glied in der Nahrungskette und Hauptbeute für Habicht oder Wanderfalke. Eine zu geringe Taubendichte würde unweigerlich den Jagddruck dieser geschützten Greifer auf Ziertauben und Hausgeflügel erhöhen.
Besonderheiten:Die in Deutschland lebenden Ringeltauben zeigen im Winterhalbjahr ein differenziertes Wanderverhalten. Während die Tiere im Nordwesten zwischen Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein/Westfalen und Rheinland-Pfalz meist im Brutgebiet verbleiben, ziehen die östlich und südlich gelegenen Vorkommen meist nach SW-Frankreich, teils auch nach Spanien. In der Regel wird dabei nur ein recht enger Zugkorridor genutzt. Die im Winter in Deutschland rastenden Ringeltauben kommen oft aus dem skandinavischen Raum.
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