Rotkehlchen [Erithacus rubecula]
Das Rotkehlchen zeigt sich besonders zutraulich gegenüber Menschen und weist nur eine geringe Fluchtdistanz auf. Es ist weit verbreitet in Parks und Gärten anzutreffen und leistet dem Gärtner bei seiner Arbeit gerne Gesellschaft. Besonders in den frisch umgegrabenen Beeten, sucht es nach Nahrung. Sein vielfältiger und äußerst variabler Gesang ist noch häufig in naturnahen Gärten zu hören.
Rotkehlchen Fakten: | |
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Lateinischer Name: | Erithacus rubecula |
Größe: | 13 - 14 cm, etwa sperlingsgroß |
Besondere Kennzeichen: | Das rundliche Gesicht des Rotkehlchens mit seinen dunklen Knopfaugen, seinem spitzen Schnabel, dem auffällig orange gefärbtem Gefieder an Brust, Kehle und Stirn und seine langen, dünnen Beine sind die wichtigsten Kennzeichen des Rotkehlchens. Das übrige Gefieder weist verschiedene Grautöne mit braungrünlichen und gelbbraunen Nuancen auf, wobei die Unterseite des Vogels weißlich gefärbt ist. Männliche und weibliche Altvögel sind anhand des Gefiederkleides nicht zu unterscheiden, sie weisen keinen Geschlechtsdimorphismus auf. Den Jungvögeln fehlt das orange gefärbte Gefieder, sodass diese hierdurch von den Altvögeln unterschieden werden können. |
Gelege: | Das Rotkehlchen ist meist ein Bodenbrüter. 5 - 7 Eier werden in einer Bodenmulde gelegt, gerne als Regenschutz und Deckung unter Wurzeln, Laub oder Grasbulten versteckt. Gelegentlich werden die Nistplätze auch in Höhlen oder kleinen Mauerlöchern (Nischenbrüter) angelegt. Das Weibchen polstert das Nest mit Gras, Laub und Moos aus. Das Rotkehlchen brütet ca. 12 - 15 Tage. Die Nestlingsdauer der Jungvögel beträgt je nach Nahrungsverfügbarkeit 13 - 15 Tage. In Abhängigkeit der Witterung kann es zu 2 bis 3 Jahresbruten kommen. |
Lebensraumansprüche: | Das Rotkehlchen ist weit verbreitet und wird vom Tiefland bis ins Hochgebirge in naturnahen Laub- und Mischwäldern und in Auwäldern mit gut ausgebildetem Unterholz, dicker Laubschicht und reichhaltiger Bodenfauna angetroffen. Bei entsprechendem Strukturreichtum lebt es auch in Parks, Friedhöfen, Kleingartenanlagen und Siedlungsgärten. |
Nahrung: | Schnecken, Würmer, Spinnen und Insekten aller Art gehören ebenso zum Speiseplan, wie Beeren, Früchte und Sämereien. |
Beobachtung im Jahreslauf: | Das Rotkehlchen in Deutschland kommt als Teilzieher (Kurzstreckenzieher) und je nach Nahrungsverfügbarkeit auch als Standvogel vor. |
Für was steht die Art: | Der Lebensraum der Rotkehlchen steht für naturnahe Landschaften und Wälder und im urbanen Raum für Gärten und Parks mit vielfältigen Strukturen, die ihnen Nahrung und Nistplätze zur Verfügung stellen. |
Gefährdung: | Das Rotkehlchen ist nicht gefährdet, wenngleich es in Abhängigkeit von der Nahrungsverfügbarkeit bereits in vielen Landschaftsräumen, zum Beispiel in den ausgeräumten und strukturarmen Agrarlandschaften, nicht mehr vorkommt. |
Schutzmaßnahmen: | Das Anlegen von strukturreichen Hecken in Gärten und Parks schafft für das Rotkehlchen sichere Rückzugsmöglichkeiten im urbanen Raum. |
Besonderheiten: | Das Rotkehlchen ist ein Nachtzieher, der seine höchste Zugaktivität um Mitternacht entfaltet. |