Star [Sturnus vulgaris]
©Wolfgang Burens
Der im Brutkleid prächtig schwärzlich glänzende Star erfreut mit seinem wunderbaren Gesangsvortrag wohl jedermann. Flügelschlagend variieren in schnellem Wechsel unterschiedliche Strophen, wobei auch Stimmen anderer Arten eingeflochten werden (hat da nicht hoch auf dem Baum eine Wachtel gesungen?). Auch ansonsten hat der immer gesellig lebende Vogel immer ein „nettes Lied auf dem Schnabel“.
Star Fakten: | |
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Lateinischer Name: | Sturnus vulgaris |
Größe: | ca. 22 cm |
Besondere Kennzeichen: | Zur Brutzeit schwärzlich glänzend mit Fleckung; Männchen mit gelbem Schnabel; im Ruhekleid besonders auffällig weiß gefleckt; Jungstare bräunlich. |
Gelege: | 4 - 6 Eier in meist 2 Jahresbruten; Höhlenbrüter in alten Spechthöhlen, in Gebäudehöhlungen oder in etwas geräumigeren Nistkästen. |
Lebensraumansprüche: | Strukturreiche Kulturlandschaft, in Siedlungen, in Wäldern mit Altholz- und Höhlenangebot. |
Nahrung: | Besonders zur Brutzeit Würmer und Insektenlarven, bevorzugt Larven der Wiesenschnaken, die in frischem kurzrasigem Grünland gesucht werden. Später im Jahr gerne Früchte wie Kirschen oder Trauben, weswegen die Art bei Obstbauern oft nicht gut gelitten ist. |
Beobachtung im Jahreslauf: | Teilzieher, Vögel aus Nordostdeutschland und weiter im Nordosten angrenzenden Ländern ziehen nach Südwesten. Westdeutschland ist mit den milder gewordenen Wintern inzwischen Teil des Überwinterungsgebiets. Dort beginnen sie bereits im Februar Nistplätze zu besetzen. Ab Mitte Mai fallen Schwärme von Jungstaren auf gemähten Wiesen auf. Zur Zugzeit im Herbst sind sehr große Schwärme zu beobachten. |
Für was steht die Art: | Für Bemühungen einer zunehmend lebensfeindlicher werdende Agrarlandschaft entgegenzuwirken, die oftmals nicht mehr die frischen Weiden und Wiesen aufweist, auf denen der Star ausreichend Nahrung finden kann. Die Art steht auch für mangelnde Toleranz der Natur gegenüber. Die als Naturspektakel beeindruckenden Starenschwärme hinterlassen dort, wo sie sich niederlassen auch eine gewisse Verkotung, weswegen viele Menschen die Art auch vertreiben. |
Gefährdung: | Gefährdet (Kat. 3). Auch wenn noch gleichmäßig vorkommend, hat der Star im Bestand sehr stark abgenommen. Gründe sind u.a. eine Verschlechterung im Grünland mit Trockenlegung, Umwandlung von Wiesen in Vielschnitt-Graskulturen mit Zwischenumbruch oder die zunehmende Einstallung der Nutztiere und der damit verbundene Verlust an Weideflächen. Damit ist in der Aufzuchtzeit oftmals nicht mehr ausreichend kurzrasiges Grünland auf frischen Böden vorhanden, wo die bevorzugte Aufzuchtnahrung erbeutet wird. Lokal verschärft auch eine mangelnde Nisthöhlenverfügbarkeit die Situation; In einigen Ländern wird die Art auch als „Obstschädling“ verfolgt. |
Schutzmaßnahmen: | Extensivierung der Grünlandnutzung; Verzicht auf weitere Flurbereinigung; Förderung und Erhalt eines möglichst vielfältigen Nutzungsmosaiks aus Wiesen und Weiden, wobei früh bis späte Nutzungszeitpunkte immer kurzrasige Nahrungsbiotope anbieten sollten; Auch die Tendenz zum Rückgang von Nutztierweiden muss gestoppt werden; Maßnahmen zur Wiedervernässung im Grünland; Erhalt von Altholz in Wäldern und Feldgehölzen; Tolerierung von Gebäudehöhlungen in der Siedlung. |
Besonderheiten: | Die Flugspiele, wo mehrere Zehntausend bis sogar Millionen Stare in Sekundenbruchteilen wechselnde Wolkenstrukturen am Himmel zeichnen, gehören zu den spektakulärsten Naturerscheinungen überhaupt. Diesen Flugspielen schließt sich oft ein abendlicher Einflug in einen nächtlichen Schlafplatz an, wo im Schilf oder in Gebüschen diese große Menge an Vögeln dicht an dicht sitzend auf recht kleinem Raum übernachtet. |