Waldkauz [Strix aluco]

©Arno Werner

Ein lauter Heulruf des Männchens in dunkler Nacht und eine Antwort des Weibchens, die sich wie „kuwitt“ anhört, macht diese Eule für viele Menschen unheimlich. In der Vergangenheit wurde der Kauz von den Menschen auch als Totenvogel gesehen, da das „kuwitt“ als „komm mit (in die Finsternis)“ gedeutet wurde. Bei näherem Hinsehen sind es aber sehr plüschige und drollige Tiere mit großen Kulleraugen, die sich viele Sympathien erobert haben.

Waldkauz Fakten:
Lateinischer Name:Strix aluco
Größe:Um 40 cm bei einer Spannweite von ca. 90 cm.
Besondere Kennzeichen:Kompakte, wenig gegliederte Gestalt. Im Unterschied zu anderen Eulenarten hat der Waldkauz schwarze Augen und einen runden Kopf ohne Federohren. Das grau bis rotbraun gefärbte Gefieder weist reichhaltige Muster auf, die der Eule besonders im Tageinstand eine gute Tarnung verschaffen.
Gelege:2 - 4 (bis zu 7) Eier, die ohne weitere Nestbaumaßnahmen in eine natürliche oder künstliche Höhle gelegt werden.
Lebensraumansprüche:Hauptsächlich Wälder und Parks mit altem Baumbestand, in dem sich Großhöhlen finden. Daneben werden auch Hohlräume in Gebäuden genutzt. Die Nahrungssuche findet sowohl im umgebenden Offenland als auch im Wald statt.
Nahrung:Hauptnahrung sind Mäuse, die v. a. akustisch geortet werden, daneben aber auch verschiedene Wirbeltiere, wie Vögel oder Fledermäuse sowie Großinsekten und Regenwürmer.
Beobachtung im Jahreslauf:Ganzjähriger Reviervogel. Gesangsbeginn mitunter bereits Ende Januar. Der Gesang erstreckt sich bis mindestens Ende März. Außerdem gibt es eine weitere Gesangsphase zwischen September und November.
Für was steht die Art:Für noch intakte und strukturreiche Laubmischwälder mit altem Baumbestand und Höhlenbäumen, kleinstrukturierte und vielfältige Offenlandbereiche.
Gefährdung:Ungefährdet, auch wenn es mangels Nistgelegenheiten viele Bereiche gibt, in denen die Art fehlt.
Schutzmaßnahmen:Optimierung von alten Laubwäldern; Erhalt von Altbäumen (Biotopbäume), die dem natürlichen Zerfall überlassen werden. Besonders solche, die schon bestehenden Astbrüchen und Stammschäden aufweisen. In Parks und Wäldern, die arm an natürlichen Höhlen sind, kann dem Kauz auch mit speziellen Nistkästen geholfen werden.
Besonderheiten:Für das Jagen in der dunklen Tageszeit verfügt der Waldkauz, wie alle Eulen, über zahlreiche anatomische Anpassungen. Hierzu gehört neben den leistungsfähigen Augen besonders das sehr gute Gehör. Der auffällige Gesichtsschleier trägt dazu bei, den Schall in Richtung Ohren zu bündeln. Die nach vorne gerichteten, asymmetrisch gestalteten Ohren geben dem Kauz ein gutes dreidimensionales Hörbild. Auch Entfernungen können mit diesen Ohren genau bestimmt werden. Da er die Beute sozusagen „mit den Ohren sehen kann“, kann der Kauz gut in der Dunkelheit jagen. Dabei hilft ihm auch sein sehr geräuscharmer Flug. Ein feiner Flaum auf den Federn vermeidet harte Kanten, die schneidende Luftgeräusche bedingen können. Unverdauliche Fraßreste, wie Knochen und Haare, scheiden Eulen als Gewölle durch den Mund wieder aus. Durch Analysen dieser Gewölle ist die aufgenommene Nahrung gut bestimmbar.
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