Birkenfeld im Enzkreis: 71% der Bürger sagen NEIN zu Windkraftanlagen im Wald

Baden-Württemberg / Die Gemeinde Birkenfeld im Enzkreis (Pforzheim) möchte bis spätestens 2040 „klimaneutral“ und „energieautonom“ werden – dies nennt man dort „Smart-Birkenfeld“. Schlüsselprojekt zur Erreichung dieses Ziels ist der Ausbau der Windkraft, so wurde der Bau von sechs Windkraftanlagen geplant.

Da die geplanten Standorte alle im Kommunalwald liegen, könnte die Gemeinde so Pachteinnahmen erwarten. Da sich die Kommune auch am Betrieb der Anlagen beteiligen wollte, wurden zudem Erträge aus dem Verkauf von Energieüberschüssen in Aussicht gestellt. Der Bürgermeister versprach, dass die „Bevölkerung nur minimal beeinträchtigt“ würde und man die „Auswirkungen auf unseren geliebten Wald genau abgewogen“ hätte.

Bürger wollen keine Natur- und  Landschaftszerstörung durch Windindustrie

Die Bürgerinitiative „Weitblick Birkenfeld“ sah in dem Windkraftprojekt dagegen „Ein wirtschaftliches und ökologisches Desaster!“ Sie sah eine erhebliche Verschlechterung der Lebensqualität und Gefährdung des Naherholungsgebietes. Vor allem aber wurde die Wirtschaftlichkeit des Projektes in Frage gestellt. So erreicht das Windkraftprojekt im benachbarten Straubenhardt nur 70% der Prognose. Der  Windatlas-BW 2019 wird an vielen Standorten deutlich verfehlt. Dies zeigt, dass die hier berechneten Werte viel zu optimistisch sind. Die BI erwartete deshalb keinen Überschuss aus dem Windkraftprojekt für die Gemeinde, sondern ein Defizit.

Eindeutige  Bürgerentscheide gegen Windindustrie im Wald

Am 10.11.2024 wurde in Birkenfeld ein Bürgerentscheid zum Windkraftausbau durchgeführt. 71% der Bürger sprachen sich gegen die Windkraftanlagen im Wald aus.

Am gleichen Tag fand auch in Tiefenbronn (ebenfalls Enzkreis) ein Bürgerentscheid zur Windkraft statt. Auch hier stimmten 54% der Bürger dagegen.

„Es wird endlich Zeit, dass die Politik die Meinung der Bürger respektiert und den Windkraftausbau nicht weiter gegen den Willen der Bevölkerung betreibt“, betonte Michael Haueis, Länder- und Fachbeirat der NI in Baden-Württemberg.