18.11.2022 - Neuigkeiten

Naturschutzinitiative macht den Nauberg erlebbar

Bei strahlendem Herbstwetter präsentierten sich die über 180-jährigen Rotbuchen des „Naturwaldreservates Nauberg“ während der 5-stündigen Exkursion mit ihrer orangegelben Herbstfärbung. Der seit mehreren Jahrzehnten aus der Nutzung genommene „Buchenwald auf Basalt“, ist eine seltene ökologische Rarität in Deutschland. Der unzerschnittene Höhenrücken im Oberen Westerwald wurde vor kurzem durch die Obere Naturschutzbehörde als Naturschutzgebiet einstweilen sichergestellt. Das Verfahren zur endgültigen Ausweisung als Naturschutzgebiet soll zeitnah eingeleitet werden, so hofft die NI.

Die rund 30 Teilnehmer der Exkursion wurden naturschutzfachlich von zahlreichen Wald- und Biodiversitätsexperten begleitet. Dr. Dorothee Killmann, Dipl.-Biologin und Wissenschaftliche Mitarbeitern an der Universität Koblenz erläuterte als Expertin die ökologische Bedeutung der Flechten und MooseMoose Moose haben große ökologische Bedeutung. Sie sind Pionierbesiedler und bereiten den Boden für weitere Arten vor. . Die Teilnehmer lernten einige Flechten- und Moosarten kennen und erfuhren, dass diese weltweit 7% des schädlichen Treibhausgases CO2 und sogar 50% des Stickstoffs binden.

Schriftflechte (Graphis scripta) – eine Krustenflechte deren Fruchtkörper an Schriftzeichen erinnern. – Foto: Kerstin Kexel

Günter HahnGünter Hahn Günter Hahn ist Biologe, ehemaliger Biotopbetreuer und Sprecher der Naturschutzinitiative e.V. (NI) im Kreis Neuwied und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Biologe und Wissenschaftlicher BeiratWissenschaftlicher Beirat Dieser Beirat setzt sich zusammen aus renommierten Naturwissenschaftlern und ausgewiesenen Experten auf ihren Fachgebieten. der NI, erläuterte die Bedeutung der europäischen Schutzgebiete Natura 2000 anhand des dem Nauberg vorgelagerten FFH-Gebietes „Feuchtgebiete und Heiden des Hohen Westerwaldes“.

Gabriele NeumannGabriele Neumann Stv. Vorsitzende der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Projektleiterin Wildkatze und Karnivoren , Naturwissenschaftlerin und WildkatzeEuropäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen streng geschützt.nexpertin brachte den Teilnehmern die Lebensraumansprüche und die Ökologie der Wildkatze näher, die sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit auch fortpflanzt. Gemeinsam mit Burkhard Leh, Mitglied der AG Biodiversität der Universität Koblenz, verdeutlichte sie die wichtige Funktion des Naubergs für die länderübergreifende Biotopvernetzung.

Konstantin MüllerKonstantin Müller Stv. Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Dipl.-Biologe und Tierarzt , Dipl.-Biologe und NI- VorstandVorstand Hinter der Naturschutzinitiative e.V. (NI) steht ein starkes und gut organisiertes Team, bestehend aus Vorstand, Mitgliedern, Experten als Länder- und Fachbeiräten, Wissenschaftlichem Beirat, Unterstützern und Förderern. Gemeinsam stehen wir hinter unserem Ziel: Schutz von La[...]., erläuterte u.a. die Ökologie und Lebensraumansprüche der hier vorkommenden Fledermaus- und Spechtarten. Abgerundet wurde die Exkursion durch die Ausführungen von Harry NeumannHarry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) , Landesvorsitzender der NI zur Waldökologie, Biodiversität und zur Forstwirtschaft. 

Die Waldexkursion durch den „Buchenurwald“ war für alle Teilnehmer eine besondere Erfahrung und ein eindrucksvolles Erlebnis. „Die Kenntnis der ökologischen Wechselbeziehungen der Bäume, Flechten, Moose und Kräuter der alten Buchenwälder ist wichtig“, so Dipl.-Geographin Claudia Rapp-Lange, NI Referentin für Artenschutz. „Nur durch die unmittelbaren Einblicke in das Ökosystem Wald ist ein Verständnis für den erforderlichen Schutz der alten Buchenwaldhabitate vermittelbar. Besonders die Altbaumbestände mit über 180jährigen Rotbuchen und hohem Totholzanteil bieten für zahlreiche Arten einen wichtigen Lebensraum. Denn die Altbäume sind die Stützpfeiler des Ökosystems Wald,“ so C. Rapp-Lange.

Nauberg im Herbstlicht – Foto: Kerstin Kexel

 

 


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