Wer singt denn da? – Vogelstimmenwanderung rund um Malberg war ein großer Erfolg!
Frühmorgens, wenn die Vogelwelt erwacht, traf sich auf Einladung der NI eine kleine Gruppe interessierter Naturfreunde, um bei herrlichem Wetter die Vogelwelt des Westerwaldes zu entdecken.
Bereits zu Beginn der Exkursion erklärte
Heide Bollen
Heide Bollen Ornithologin der NI
, Ornithologin der NI, was einen Singvogel ausmacht und welche Vögel dazu gehören. Singvögel verfügen über ein spezielles Stimmbildungsorgan unterhalb des Kehlkopfes, die Syrinx, die in Verbindung mit der Atmung sogar einen zweistimmigen Gesang erlaubt. Funktion des Vogelsangs ist die Revierabgrenzung und Verteidigung. Auch Weibchen sollen damit angelockt werden. Wer am schönsten singt, hat die besten Chancen, eine
Partner
Partner in zu bekommen.
Mit diesem theoretischen Rüstzeug versehen, begann die Wanderung durch die Felder östlich von Malberg. Gleich neben dem Parkplatz sang in einer „unordentlichen“ Fläche voller Äste und Wurzeln ein Zaunkönig. Er ließ sich nicht sehen, aber laut war sein schmetternder und schnarrender Gesang zu hören. Die Teilnehmer erfuhren, dass sich Intensität und Lautstärke nicht unbedingt proportional zur Körpergröße des Vogels verhalten.
Über dem nahen Fichtenwäldchen krächzten
Rabenkrähe
Rabenkrähe Vielleicht ist keine Vogelart so menschenähnlich wie die Rabenkrähe. Sie ist intelligent, sehr sozial, aber auch sehr individuell ausgeprägt. Von einer recht differenzierten akustischen Kommunikation kann ausgegangen werden.n, die schwarz-weißen Elstern zeigten sich und eine Singdrossel trug ihre sehr unterschiedlichen Strophen vor. Dagegen war der Gesang des Zilpzalps, der fast zeitgleich zu hören war, sehr eintönig. Er rief seinen Namen und die Zuhörer erfuhren, dass viele unserer einheimischen Vögel nach ihren Lautäußerungen benannt sind. Bekannteste Beispiele sind sicher Uhu und Kuckuck. Dennoch gab es auch zum Zilpzalp eine schöne Geschichte: Sein wissenschaftlicher Name bedeutet „Geldwechsler“ oder „Geldzähler“. Und schon konnten alle in seinen monotonen Rufen das Klingen von Münzen erkennen.
Kurz darauf ließ aus einem nahen Gebüsch eine
Heckenbraunelle
Heckenbraunelle Die Heckenbraunelle gehört nach den Meisen zu den sehr früh im Jahr singenden Vögeln mit einem sehr charakteristischen hoch zwitschernden Gesang. Dieser ist im Westen Deutschlands in milden Wintern schon ab Mitte Januar zu hören. ihren klirrenden Gesang ertönen. Leider ließ sich der zwar unscheinbare, aber hübsche Vogel hier noch nicht sehen. Dafür erklang laut das Lied einer
Goldammer
Goldammer Der Gesang der gelblich schimmernden Goldammer ist in Heckenlandschaften zu hören. Bis in den Spätsommer lässt die Goldammer immer noch ihre Stimme erklingen.. Sie saß in einem Baum ganz in der Nähe, leuchtete strahlend gelb im Sonnenschein und sang ausdauernd. Sie wurde viel bewundert und fotografiert. Um den Exkursionsteilnehmern ein späteres Wiedererkennen ihres Liedes zu erleichtern, gab ihnen Heide Bollen zwei Merksätze mit: „Wie wie wie wie hab ich die liiiieeeb!“ oder „Wie wie wie weh tut mir das Kniiieee!“ Für einige Vogelgesänge gibt es solche Merksätze, die das Erlernen einfacher machen. Bei den Exkursionsteilnehmern sorgten sie jedenfalls für Erheiterung!
Im weiteren Verlauf der Wanderung begegneten der Gruppe noch einige Goldammern und aus einer Weihnachtsbaumanpflanzung erklang noch einmal gut hörbar der Gesang der Heckenbraunelle.
Mit vielen interessanten Erkenntnissen rund um die Welt der Singvögel verabschiedeten und bedankten sich die begeisterten Naturfreunde für diese sehr lehrreiche Veranstaltung.