31.08.2023 - Pressemitteilung

Windindustrieanlagen im Wildenburger Land: Genehmigung ist verantwortungslos

Friesenhagen-Bettorf, (Noch)-Idylle im Wildenburger Land

„In Anbetracht der hohen ökologischen Bedeutung des Wildenburger Landes ist die Genehmigung zum Bau von sieben Windindustrieanlagen durch den Landrat des Kreises Altenkirchen verantwortungslos. Diese ist Ausdruck des biologischen Analphabetentums von großen Teilen der Politik und das Ergebnis einer maß- und zügellosen, rein technologieorientierten Energiepolitik der Ampelregierung. Dies muss zwangsläufig zu einem ökologischen Scherbenhaufen führen“, erklärte Harry NeumannHarry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) , Landesvorsitzender der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI).

„Das Wildenburger Land ist ein bundesweiter Hotspot für Biodiversität, Artenvielfalt, naturnahe WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz. und unzerstörte LebensräumeLebensräume Wir schützen Lebensräume! Bedrohte Vielfalt schützen und erhalten!. Große Teile dieses Gebietes sind zugleich europäisches Vogelschutz- und FFH-Gebiet sowie Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet.

Das Wildenburger Land ist von einer landschaftlichen Vielfalt, Eigenart und Schönheit, wie sie im industrialisierten Deutschland nur noch selten vorzufinden ist. Die dünnbesiedelte, waldreiche und historisch-kleinbäuerlich geprägte Kulturlandschaft ist ein für Mensch und Tier gleichermaßen noch naturnahes Refugium, das nicht zerstört werden darf“, betonte der Umweltverband Naturschutzinitiative (NI).

Die Umwandlung von Wäldern und noch naturnahen Lebensräumen in Energieindustriegebiete stelle eine der größten zusätzlichen Gefahren für die Biodiversität und damit für die Lebensgrundlage von Menschen und Tieren dar.

Mit Tunnelblick auf den Klimaschutz und den CO2-Ausstoß als angeblich alleinigem Auslöser der ökologischen Krise seien in Windeseile und ohne Not zahlreiche Gesetze durch den Bundestag gepeitscht worden, die alleine die Interessen der Windlobby bedienen.

„Wenn die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen führen, sind entweder die Ziele falsch oder die beschlossenen Maßnahmen. Die Biodiversität und die Lebensräume dürfen nicht auf dem Altar des Klimaschutzes geopfert werden. Im Gegenteil, gerade die Biodiversität braucht einen Turbo und liegt im überwiegenden öffentlichen Interesse“, betonte Harry Neumann.

„Die Genehmigung dieser Anlagen verfehlt grandios die Absicht, den Zielkonflikt zwischen Energiewende und Artenschutz zu lösen und dabei hohe Standards für den Artenschutz zu bewahren. Vielmehr wird das Gegenteil erreicht: eine Schwächung des Natur-, Arten- und Landschaftsschutzes von historischer Tragweite. Mehr noch: Es werde weitere Anträge zur Errichtung von Windindustrieanlagen, zum Ausbau von Straßen bis zur A 4 und A 45 sowie  für weitere Gewerbegebiete geben. Wenn die Menschen keinen Widerstand leisten, werden sie ihre Heimat in 10 Jahren nicht mehr wiedererkennen“, so der Umweltverband.

„Das Credo, dass die Klimakrise die größte ökologische Bedrohung des Planeten Erde sei, kann und darf aus wissenschaftlicher Sicht nicht unwidersprochen bleiben. Die Umwandlung von Wäldern und noch naturnahen Lebensräumen in Energieindustriegebiete stellt eine der größten zusätzlichen Gefahren für die Biodiversität und damit für die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren dar. Heute sind rund 80 Prozent der geschützten natürlichen Lebensräume in Europa geschädigt. Das Artensterben basiert in erster Linie auf dem Verlust und der Degradierung von Lebensräumen und Lebensmöglichkeiten; daran ist in vielen Teil der Welt zwar auch das sich ändernde Klima schuld – aber eben nur „auch“. Daher ist es ungenügend, alleine den Klimawandel bekämpfen zu wollen“, betonte Dr. Andreas H. SegererAndreas H. Segerer Dr. Andreas H. Segerer ist Dipl.-Biologe, Lepidopterologe und Vizedirektor der Zoologischen Staatssammlung München, Präsident der Münchner Entomologischen Gesellschaft e.V., Wissenschaftlicher Beirat und Sprecher der Lepidopterologen der Naturschutzinitiative e.V. (NI). , Biodiversitätsforscher und Wissenschaftlicher BeiratWissenschaftlicher Beirat Dieser Beirat setzt sich zusammen aus renommierten Naturwissenschaftlern und ausgewiesenen Experten auf ihren Fachgebieten. der NI.

Diese Auslieferung unserer Wälder an die Windkraftindustrie sei ein Fanal heutiger Naturvergessenheit. Die damit verbundene Zerstörung der Heimat lasse nur einen Schluss zu: „Wer unsere LandschaftenLandschaften Wir schützen Landschaften! Landschaft ist eine wichtige Grundlage für Biodiversität. und Wälder zerstört, wer den Menschen und WildtiereWildtiere Wir schützen Wildtiere! Unser ganzes Herz schlägt für den daseinsbedingten Schutz von Wildtieren.n die Lebensräume nimmt, ist für Naturschützer nicht mehr wählbar“, so die Naturschutzinitiative (NI).

Tal Niedersolbach

© Naturschutzinitiative e.V. (NI) | Wir schützen Landschaften, Wälder, Wildtiere und Lebensräume
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