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07.04.2022

Rheinland-Pfalz

Keine Umgehungsstraße an der B8!

Informationsabend von Naturschutzinitiative e.V. (NI) und Bürgerinitiative zur bedrohten Natur an der B8 bei Kircheib

 
Feuchtwiese und im Hintergrund die landschaftsbildprägende Kirche von Kircheib, die durch eine angrenzend vorbeiführende Straße stark beeinträchtigt würden - Foto: Immo Vollmer

In einer sehr gut besuchten Veranstaltung informierte Dipl.-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI) auf Einladung der „Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen B8“ (BI) in Weyerbusch über Ergebnisse der aktuellen „Faunistischen Planungsraumanalyse“ des LBM und über Aspekte und Strategien zu Beobachtung und Schutz von Flora und Fauna im Landschaftsraum um Kircheib. Es ging um die Frage, was entlang der B8 auf dem Spiel steht, wenn die geplanten Ortsumgehungen (OU) gebaut würden.

Marein Osten-Sacken von der BI begrüßte die Anwesenden und stellte die Arbeitsgruppe Ökologie vor. Ein Baustein ihrer Arbeit ist die kritische Begleitung der laufenden Flora-Fauna-Untersuchungen des LBM entlang der B8.

Alle von Umgehungsplänen betroffenen Orte wie Kircheib, Hasselbach, Werkhausen, Weyerbusch, Marenbach, Birnbach und Helmenzen waren vertreten, und das Interesse an den naturschutzfachlichen Themen erwies sich als groß. „Natur ist scheinbar einfach Umgebung oder Bestandteil des Alltagslebens, bleibt aber dennoch ein unbekanntes, geheimnisvolles und in vieler Hinsicht nur Fachleuten zugängliches Wesen“, so Marein Osten-Sacken, die damit auf die Schwierigkeit der Bewertung von Eingriffen seitens der Bürger abhebt. Bedrückend deutlich zeigte sich schon am Beispiel von Kircheib, dass der Schutz eines in vieler Hinsicht einmaligen, kostbaren und schützenswerten Landschaftsraum zur Disposition steht.

„Die Ortsumgehungen sind in jeder Variante abzulehnende Projekte, da in den beplanten Räumen noch intakte Natur in einer vielseitigen Kulturlandschaft existiert. Die bestehenden engen ökologischen Vernetzungen in meist nur kleinräumigen Landschaften lassen weder bei Kircheib noch in den Planungen um Weyerbusch und Helmenzen einen verträglichen Straßenbau zu“, erklärte Biologe Immo Vollmer.

Im Raum um Kircheib zeige sich jedoch in besonderer Weise, dass beide möglichen Varianten einer OU einmalige und nach europäischen Schutzanforderungen nicht ausgleichbare Biotope und damit Lebensräume schutzbedürftiger Arten zerstören würden. Dazu käme in jedem Fall eine wesentliche Verschlechterung der Anbindung von beiden Teilgebieten des FFH-Schutzgebietes westlich und östlich von Kircheib. „Die Planung um Kircheib wird schon allein am gesetzlich verankerten europäischen Gebietsschutz scheitern“, ist Biologe Immo Vollmer überzeugt.

Marein Osten-Sacken und Immo Vollmer kritisierten auch die Beliebigkeit, mit der nach wie vor Flächen in Anspruch genommen würden, welche für die Leistungsfähigkeit der Natur entscheidend seien. „Nur ausreichend große und intakte Habitate sichern das Überleben der Arten. Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz helfen nicht, wenn hinsichtlich Fläche und Qualität keine ausreichenden Lebensräume mehr bestehen. Was weg ist, ist weg“, so Immo Vollmer, „eine ausgestorbene Art kommt nicht wieder.“

Marein Osten-Sacken berichtete, dass der sogenannte „Erdüberlastungstag“, an dem die Menschheit langfristig gesehen schon eine Erde verbraucht hat, bereits Ende Juli erreicht sei. Für Deutschland verwies Immo Vollmer darauf, dass nach Angabe des Umweltbundesamtes jeden Tag im Durchschnitt über 60 ha Fläche durch Flächeninanspruchnahme verloren gingen. Das gemäß der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes gesetzte Ziel von 30 ha/Tag sei nicht erreichbar, wenn nicht konsequent auf vermeidbare Eingriffe verzichtet werde. Der geplante Straßenneubau angesichts nicht weiter staugefährdeter Streckenabschnitte gehöre nach den Worten von Immo Vollmer zu den derzeit unsinnigsten Bauvorhaben, da bei keinem der drei Umgehungsvorhaben eine auch nur annähernd vernünftige Relation zwischen Eingriff und Nutzen bestehe.

Die Ergebnisse der bereits vom Landesbetrieb Mobilität RLP (LBM) erstellten „Faunistischen Planungsraumanalysen“ wurden von Biologe Vollmer als ungenügend verworfen. Er nannte Beispiele von zahlreichen Arten und Artengruppen, die laut der Planungsraumanalyse nicht vorkommen dürften, sich aber sehr wohl vor Ort finden. Die Mängel in der Aussage beruhen vermutlich, neben einer fehlenden Kenntnis der Region, im Wesentlichen auf einer stark verkürzten und oberflächlichen Grundlagenrecherche: „Die wichtigsten Dokumente, die zudem leicht im Internet oder bei Nachfragen bei den lokalen Behörden und Verbänden verfügbar gewesen wären, wurden nicht ausgewertet“, so Vollmer.

Im Nachspann der Veranstaltung wurden zahlreiche Fragen gestellt. Marein Osten-Sacken unterstrich für die BI, dass diese die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen des LBM mit eigenen Beobachtungen und Feststellungen abgleichen werde. Alle am Planungsraum Interessierte seien aufgerufen, sich mit wichtigen Beobachtungen einzubringen und sich gegen dieses Straßenbauvorhaben zu engagieren.

 

Ansprechpartner:

Marein Osten-Sacken, Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen B8
Email: info[at]nob8ou.de;  Internet: https://nob8ou.de/
 
Immo Vollmer, Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI)
Email: i.vollmer[at]naturschutz-initiative.de

 

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