GEO: „Der Borkenkäfer ist ein Segen für die Artenvielfalt“
„Die Insekten bringen zwar hektarweise Wald zum Absterben. Doch das Totholz bietet zahlreichen Waldtieren wertvolle Nahrung und Unterschlupf, wie eine Schweizer Studie zeigt.“
„Borkenkäfer haben in der Forstwirtschaft keinen guten Ruf. Denn ihre Larven zerstören unter der Rinde die Lebensadern eines Baumes – und lassen ihn schließlich absterben. Wo die Fichte kränkelt, besonders offensichtlich in den Nationalparks Harz und Schwarzwald, macht der Borkenkäfer ihr den Garaus. Dennoch: Die Käfer sind möglicherweise zu Unrecht als „Schadinsekten“ in Verruf geraten. Sie nützen dem Wald nämlich auch – indem sie die Artenvielfalt befördern. Das konnten jetzt Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) nachweisen.“
„Mit ihren fast drei Jahrzehnte zurückreichenden Daten konnten die Forschenden nicht nur zeigen, dass das zusätzliche Angebot an Totholz einen positiven Effekt auf die Spechtpopulationen hat. Denn die Höhlen, die die „Zimmerleute des Waldes“ in das morsche Holz meißeln, helfen weiteren Spezies, die auf die Vorarbeit von Spechten angewiesen sind. Darunter Wespen, Bienen, Käfer, Fledermäuse, kleine Säugetiere und Eichhörnchen.“
„Tatsächlich ist die Bedeutung von Totholz für die Artenvielfalt und die Waldgesundheit schon länger bekannt. So sind mehr als 2000 in Deutschland heimische Pilzarten auf Totholz angewiesen. Und auch größere Säugetiere, wie die seltene
Wildkatze
Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen streng geschützt., nutzen häufig bodennahe Baumhöhlen oder Baumstämme als Kinderstube.“