NI-Tipps zum Umgang mit Amphibien
Amphibienwanderung! – NI-Tipps zum Umgang mit Amphibien
Die Amphibien haben unter den letzten Dürrejahren besonders gelitten. Daher ist es jetzt umso wichtiger, intakte Feuchtlebensräume zu erhalten und zum Schutz der Amphibien auch neue Laichgewässer zu schaffen. Hierzu zählen zum Beispiel die Ausweisung von großflächigen Retentionsflächen entlang von Auenlandschaften mit naturnahem Verlauf und die Anlage von geeigneten Larvengewässern. „Aber nicht nur der menschengemachte Verlust von Laichgewässern durch die Zerstörung und Beeinträchtigung von Feuchtgebieten, z.B. durch Flächenversiegelung, Schadstoffeintrag oder Gewässernutzung gefährdet die Amphibienpopulationen weltweit“, so Claudia Rapp-Lange, Artenschutzreferentin der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI). „Auch die Ausbreitung von Infektionskrankheiten stellt eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Amphibienpopulationen dar.“
„Nach Einschätzung der IUCN (International Union for Conservation of Nature) sind Amphibien die weltweit am stärksten bedrohte Wirbeltierklasse. In den letzten Jahrzehnten
werden gehäuft seuchenhaft verlaufende Infektionskrankheiten registriert, die als Ursache für beobachtete Populationsrückgänge bis hin zur Vernichtung einzelner Populationen und sogar von Arten infrage kommen“, so die Handlungsempfehlungen zum Umgang mit seuchenartig verlaufenden Amphibienkrankheiten und ihren Erregern der deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT).
Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) empfiehlt, beim Umgang mit Amphibien zur Verhinderung der Übertragung von seuchenartig verlaufenden Krankheitserregern, so z.B. Batrachochytrium salamandrivorans (Kurzform: BSAL) bei den Feuersalamandern, aber auch bei allen anderen Amphibien, die nachfolgenden Hygieneregeln einzuhalten:
- Amphibien sollten nicht angefasst werden. Ausnahmen dieser Regelung sind nur auf absolut notwendige Rettungsmaßnahmen, so z.B. an Straßen zu beschränken. Die Hände sollten zuvor desinfiziert oder ggf. Nitril-Einweghandschuhe (keinesfalls Latex) getragen werden.
- Amphibienretter sollten immer Eimer, Nitril-Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel bei sich führen. Kopflampe und reflektierende Kleidung dienen ebenso der eigenen Sicherheit, wie die Regelung, die Amphibienrettung an stark befahrenen Straßen immer mit mindestens zwei Personen
durchzuführen. - Land- und Wasserlebensräume der Amphibien, hierzu zählen u.a. alle Fließ- und Stillgewässer, Bachauen, Waldteiche und Wiesenblenken, kleinere Tümpel und sumpfige Wiesen, sind als Ökosysteme gefährdeter Arten zu respektieren und nicht zu betreten.
Wanderer, Förster, Jäger, Ornithologen, Hundebesitzer, Mountainbiker, Pferde und Reiter und andere Personen sollten insbesondere in den feuchten Wald- und Auenlandschaften auf den Wegen bleiben und Hunde an der Leine führen. Die Lebensstätten der Amphibien sind vor dem Eintrag von Krankheitserregern durch Schuhe, Reifenprofile, aber auch durch Pferdehufe und Hundepfoten zu bewahren, um die Ausbreitung hochansteckender Krankheiten zu verhindern. Sollte es dennoch zu Kontakten mit Amphibien kommen, sollten Schuhe und Reifenprofile mit Desinfektionsmittel (z.B. Brennspiritus) in ausreichendem Abstand zum Gewässer gereinigt werden.
Mehr Infos:
Amphibienkrankheiten – Handreichung der Uni Trier