09.06.2023 - Neuigkeiten

Exkursion der NI entlang der geplanten B8-Ortsumgehung von Kircheib – eines der unnötigsten Straßenbauprojekte in Deutschland

Exkursionsgruppe vom 02. Juni 2023 vor der Wiesenlandschaft südlich von Kircheib – Bild: Claudia Luber

Anfang Juni folgten ca. 25 Interessierte einer Einladung der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) zu einer Exkursion, die sich mit der Natur, der Landschaft und der Geschichte rund um den kleinen Ort Kircheib (Kreis Altenkirchen, Rheinland-Pfalz) auseinandersetzte. Grund für die Wahl der Wanderstrecke war auch die Planung einer Ortsumgehung, die von der NI sowie den aus den Gemeinden gegründeten Initiativen gegen Ortsumgehungen der B8 und der B414 als „unverhältnismäßig“ abgelehnt wird.

Claudia LuberClaudia Luber Leiterin der Geschäftsstelle , GeschäftsstelleGeschäftsstelle Das Team der Geschäftsstelle plant und organisiert mit Herz und uneigennützig alle anstehenden Aufgaben.nleiterin der NI begrüßte die Teilnehmer und den Exkursionsleiter, den Diplom-Biologen Immo VollmerImmo Vollmer Dipl.-Biologe und seit 2018 Naturschutzreferent der NI , der als Naturschutzreferent für den Umweltverband Naturschutzinitiative (NI) tätig ist. Unter den Teilnehmern waren auch Vertreter der Bürgerinitiative gegen Ortsumgehungen der B8 in Rheinland-Pfalz und der Initiative gegen den Ausbau der B414 sowie der Vorsitzende der BUND Kreisgruppe, Jürgen Lichte.

Einblick in die Geschichte von Kircheib

Dipl.-Biologe Immo Vollmer gab zu Anfang einen Überblick über die Geschichte, woraus ersichtlich wurde, dass Kircheib auf eine schon sehr alte Grenzlage zurückblicken kann, wo die Herrschaftsgebiete des Kurfürstentums Köln, der Grafschaft Berg (später Herzogtum) und der Grafschaft Sayn-Altenkirchen zusammenstoßen. Nicht nur die im 12. Jh. erbaute romanische Wehrkirche Kircheibs zeugt davon. Auch diverse Relikte von Grenzbefestigungen sind hier vorhanden, die an dieser Stelle auch den Übergang der alten Handelsstraße Köln-Frankfurt-Leipzig schützten (heutige B8). Eine andere markante Geschichtszäsur ist die Schlacht bei Kircheib von 1796 zwischen den kaiserlichen-(österreichischen) und den französischen Revolutionstruppen. Die Geschichtsschreibung berichtet, dass in dieser Schlacht über 2000 Soldaten starben, die in Massengräbern beerdigt wurden. Gemäß einer zeitgenössischen Lagezeichnung konnte der größte Grabhügel am Rande der Ortslage und am Rande einer möglichen Planungsvariante der Straße von den Exkursionsteilnehmern nachvollzogen werden. Vollmer berichtete darüber, dass die NI bei der zuständigen Generaldirektion Kulturelles Erbe (Koblenz) sowie bei der zuständigen Stelle der Kreisverwaltung im letzten Jahr eine Anfrage dazu gestellt hatte. Bemerkenswerterweise teilte man mit, dass diese Geschichtszeugnisse völlig unbekannt sind. Auch für weitere besondere Geländemarken im Ostteil des Naturschutzgebietes, die ziemlich sicher mit dieser Grenzlage oder der Schlacht zusammenhängen, hatte man bei den Fachbehörden keine Kenntnisse. Die Teilnehmer der Exkursion gewannen somit den Eindruck, dass der Boden um Kircheib noch viele Geheimnisse birgt, die bei einem Straßenneubau möglicherweise zerstört würden.

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