Neue Publikation: „Ein Platz für wilde Tiere?“ von Dr. W. Epple

In seiner neusten Publikation „Ein Platz für wilde Tiere?“ stellt der Biologe, Ökologe, Ethologe und Wissenschaftliche Beirat der NI, Dr. rer. nat.
Wolfgang EppleWolfgang Epple Dr. rer. nat. Wolfgang Epple ist Biologe und Autor zahlreicher Bücher, u.a. auch von „Windkraftindustrie und Naturschutz sind nicht vereinbar“ (2021) und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an.
, den Wert der Wildnis und ihrer Bewohner in den Fokus. Mit seiner großen Fachkenntnis und Empathie für alles was lebt, erinnert er uns an unsere ethische Verantwortung, die all unserem Tun zu Grunde liegen sollte.
Motivation für fünf ausgewählte Essays
Dr. Wolfgang Epple erläutert seine Beweggründe:
„Der moralische Fortschritt der Menschheit ist nicht nur eine Angelegenheit zwischenmenschlicher Beziehungen. Er misst sich im Umgang mit unseren Lebensgrundlagen, auch im Umgang mit Wildtieren. Was nach einer weit über hundert Jahre dauernden Geschichte des Naturschutzes wie eine Binsenweisheit klingt, muss ganz offensichtlich neu begründet werden.
Selbst innerhalb einer anthropozentrischen Weltsicht, die den Mensch als Maß der Dinge sieht, und die eine große gesellschaftliche Mehrheit teilt, sind in jüngster Zeit schwerste Rückschritte mit dem Wiedererstarken des Bellizismus eingetreten. Die aktuelle Politik ist nicht in der Lage, der drängendsten unter den multiplen selbstverschuldeten Krisen angemessen zu begegnen. Vielmehr stampft sie jene für sicher geglaubte fundamentalste Erkenntnis der Notwendigkeit einer auf Frieden und Gewaltlosigkeit aufbauenden Weltordnung mit Stacheldraht, Minen, Drohnen, Panzern und Raketen und mit dem Wiederbeleben primitiver Feindbilder förmlich in den vielerorts schon blutgetränkten Boden.
Weil einer solchen Politik nicht einmal Mitmenschlichkeit gelingt, weil weiterhin Gewinnsucht zur sozial-ökologischen Krise beiträgt, gerät neben den Kriegen zwischen Menschen ein anderer, fortwährend geführter, aus dem Blickfeld aktueller Berichterstattung:
An den Grenzlinien des Mensch-Wildtier-Verhältnisses wird Krieg geführt, oft unbemerkt, in jüngster Zeit zunehmend mit Getöse, und mit der vergleichbaren Härte jener zwischenmenschlichen Gewalttätigkeit. Die verheerende Wirkung des weltweit fortgesetzten Eindringens der zahlenmäßig überbordenden Menschheit in die Natur für Siedlung, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, in jüngster Zeit im Namen des „Klimaschutzes“ besonders brachial für sogenannte Erneuerbare Energien (von Mega-Staudamm-Projekten über Solarenergie bis zur Lebensraumvernichtung durch Windkraft) und des durch die „Große Transformation“ befeuerten Bergbaus für kritische Rohstoffe wird durch direkte Gewaltanwendung gegen Wildtiere verschärft.
Die nicht zu bestreitenden Konflikte, die um das gerechte Teilen der Ressourcen der auf der Erde verbliebenen Restnatur, auch um das Teilen mit Wildtieren entstehen, werden zunehmend nicht im Sinne einer möglichen Koexistenz gelöst. Vier Essays zeichnen die grundlegenden Frontlinien nach, an denen Wildtiere aufgrund ihrer Lebensansprüche auf die Verliererstraße geraten. Eine vor sechs Jahren verfasste Utopie – der Gang der Wehrlosen und Verfemten vor einen fiktiven Gerichtshof für Tierrechte – soll anschaulich an die ethische Herausforderung erinnern, den anthropozentrischen Denkrahmen zu sprengen. Denn die Hereinnahme der Natur in unsere Moralgemeinschaft – vor wenigen Jahrzehnten genauso wie der Weltfrieden der Menschheit in greifbarer Nähe – ist trotz Palavers auf wiederholten Weltkonferenzen und Medienrauschen in weite Ferne gerückt.
Deutschland wird hierbei schlechtestes Beispiel wachsender gesellschaftlicher Naturferne.
Mit den von unserem Land ausgehenden jüngsten Schleifungen mühsam errungener Rechtsgrundlagen des Natur- und Artenschutzes – sei es für die Energiewende oder zur populistischen Bedienung rückwärtsgewandter Verteufelung unliebsamer Wildtiere – geraten Wildtiere und Natur endgültig ins Hintertreffen. Es braucht gerade unter diesen prekären Ausgangsbedingungen einen neuen Anlauf des Naturschutzes. Mitgeschöpflichkeit im Rahmen barmherziger Weltsicht darf keine Utopie bleiben.“
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In dieser Publikation stellt der Biologe, Ökologe und Wissenschaftliche Beirat der NI, Dr. rer. nat. Wolfgang Epple, den Wert der Wildnis und ihrer Bewohner in den Fokus. Mit seiner großen Fachkenntnis und Empathie für alles was lebt, erinnert er uns an unsere ethische Verantwortung, die all unserem Tun zu Grunde liegen sollte.
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