08.04.2025 - Pressemitteilung

Mit der NI auf den Spuren der Wildkatze

v.l.n.r.: Gabriele Neumann, Rolf Jung, Stadtbürgermeister von Selters, Melanie Leicher, Bürgermeisterin der Stadt Montabaur, Oliver Götsch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Selters

Der Bürgermeister der Stadt Selters, Rolf Jung, freute sich, WildkatzeEuropäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen streng geschützt.nexpertin Gabriele NeumannGabriele Neumann Stv. Vorsitzende der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Projektleiterin Wildkatze und Karnivoren von der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) zu dem Vortrag „Auf den Spuren der Wildkatze – Zurück auf leisen Sohlen“ im voll besetzten Stadthaus begrüßen zu können. Mit dabei waren auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Selters, Oliver Götsch sowie die Bürgermeisterin der Stadt Montabaur, Melanie Leicher. „Wir freuen uns sehr über das Interesse der Kommunalpolitik am Natur- und Artenschutz und über die Wertschätzung, die das schöne Tier erfährt“, bedankte sich die Referentin.

Wildkatzen brauchen naturnahe Wälder

Wildkatzen leben zurückgezogen und versteckt, vor allem in urwüchsigen, naturnahen  WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz.n. Meist schlafen sie tagsüber und jagen nachts. Weil diese Waldbewohner sehr scheu sind, bekommt sie kaum jemand zu Gesicht. Aber sie sind da, in unseren heimischen Wäldern gibt es sie. Wildkatzenexpertin Gabriele Neumann nahm die Zuhörer mit in das Reich dieser scheuen Tiere.

Mit beeindruckenden Bildern und spannenden Erzählungen informierte sie über die streng geschützte Art im Westerwald, in Rheinland-Pfalz und in Deutschland sowie über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse.

Eigene Art und streng geschützt

„Die Europäische Wildkatze ist keine verwilderte Hauskatze, sondern eine eigene Art, die unseres besonderen Schutzes bedarf“, betonte die Referentin zu Beginn des zweistündigen Vortrages, der die Zuhörer in seinen Bann zog. Sie sei eine wichtige Leitart auch für andere Tierarten, sei geschützt durch die Berner Konvention und die FFH-Richtlinie und stehe nach wie vor auf der Roten Liste Deutschland als „gefährdet“.

Lebensweise und Lebensraum

Zu den Themen des Vortrages gehörten u.a. die Unterscheidung von Wildkatze und Hauskatze, das Erkennen und der Umgang mit verwaisten Jungtieren, die Arbeit der Aufzuchtstationen und die Auswilderung erfolgreicher Aufzuchten, die Lebensweise als Jäger, der für die Wildkatze wichtige Lebensraum, ihre Verbreitung, ihr Schutzstatus, ihre Gefährdung durch den Straßenverkehr und die Zerschneidung der LebensräumeLebensräume Wir schützen Lebensräume! Bedrohte Vielfalt schützen und erhalten! auch durch Windenergieanlagen im Wald.

Keine Holzpolter während der Aufzuchtzeit abräumen

An den Forst richtete die Expertin den nachdrücklichen Appell, keine Holzpolter während der Aufzuchtzeit abzuräumen. „Die Holzpolter stellen eine Todesfalle für die Wildkatze dar, wie Informationen aus den Aufzuchtstationen eindeutig belegen“, so Gabriele Neumann.

Keine Windenergie im Wald

Aus der Mitarbeit an einem mehrjährigen Forschungsprojekt berichtete die Referentin, dass Windindustrieanlagen im Wald zu einer erheblichen Störung führten. „Besonders negative Auswirkungen haben Windenergieanlagen auf Ruheplätze und Jungtierverstecke.

Einem Wildkatzenweibchen gehen durch jede Windenergieanlage in ihrem Streifgebiet etwa 120 ha Reproduktionsraum verloren, die von der streng geschützten Art nicht mehr als Jungtierversteck genutzt werden“, betonte Gabriele Neumann.

So sei es folgerichtig, dass 22 renommierte Wissenschaftler in einer Sonderbroschüre der Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordern: „Keine Windenergie im Wald“.

Die Gefährdung der Wildkatze durch den Straßenverkehr verdeutlichte die Referentin u.a. durch die vor kurzem belegten Totfunde an der Autobahnauffahrt zur A3 in Montabaur und an der B 414 im Oberen Westerwald.

Wildkatzenmonitoring im Oberen Westerwald

Abschließend berichtete die Expertin über die 15-jährige Zusammenarbeit mit dem Senckenberg Institut und über ein aktuelles Monitoringprojekt im Oberen Westerwald. “Hier konnte ich in diesem Jahr in einem Zeitraum von 7 Wochen an vier Lockstöcken zahlreiche Haarproben sicherstellen, wovon 11 den Verdacht auf „Wildkatze“ nahelegen. Eine Auswahl wird vom Senckenberg Institut genetisch untersucht werden. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden wir hierüber berichten“, so Gabriele Neumann.

INFO

Die Kosten für die Aufzucht einer Wildkatze liegen bei ca. 6.000,00 Euro. Die Kosten für die genetische Untersuchung einer Haarprobe liegen bei ca. 230,00 €. Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) freut sich über die Unterstützung durch SpendenSpenden Helfen Sie mit Ihrer Spende, unsere Natur zu schützen! auf das Konto bei der Westerwald Bank.

Spendenkonto: DE83 5739 1800 0011 5018 00

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Ansprechpartner:

Gabriele Neumann
stv. Vorsitzende, Projektleiterin Wildkatze und Karnivoren

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