Neuer Bewirtschaftungsplan für das Vogelschutzgebiet Laacher See

Naturschutzinitiative fordert klarere Vorgaben zum Vogelschutz
Für das Vogelschutzgebiet am Laacher See in der Rheineifel erstellt die zuständige Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) in Koblenz derzeit einen Bewirtschaftungsplan, der jetzt für Anregungen offengelegt wird. Die NI hat dazu Anregungen eingebracht. Das Hauptproblem für einen wirksamen Vogelschutz am See ist der Erholungsverkehr in Form von Segel- und Angelbooten auf dem Wasser und jener, der von dem umlaufenden ufernahen Weg ausgeht. Während das Winterhalbjahr – zumindest in der Kernzeit – durch ein Befahrungsverbot weitgehend befriedigend geregelt ist, bestehen im Sommerhalbjahr große Probleme mit dem Bootsverkehr und der Freizeitnutzung am Ufer, weshalb Vögel den See nur begrenzt für die Brut nutzen. Wegen der recht schnell abfallenden Ufer ist der für Wasservögel als Brutplatz nutzbare Röhrichtgürtel zudem sehr schmal. Die NI unterstützt hier Vorschläge, eine im Frühling und Sommer ausreichend große Zone von See wie von Land aus zu beruhigen und fordert klarere Vorgaben für die Freizeitnutzung.
Der Laacher See ist der größte natürlich entstandene See in Rheinland-Pfalz. Die explosive Gewalt des Vulkanausbruchs, in dessen Folge der heute mit Wasser gefüllte Einsturzkrater entstand, wirkt noch heute nach. So gast die vor 13.000 Jahren im Untergrund erkaltete Lava noch heute Kohlendioxid aus, was als aufsteigende Gasbläschen sichtbar ist.
Wegen seiner großen Wasserfläche ist der Laacher See ein bedeutender Rastplatz für ziehende Wasservögel, die auf der offenen Wasserfläche übernachten. Besonders Möwen und Entenarten rasten hier in hoher Zahl. Deshalb ist der Laacher See als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen.