Hübsch, aber giftig: Das Maiglöckchen

Vorsicht beim Kräutersammeln
Mit dem Mai erscheinen auch die Maiglöckchen im Wald: Die hübsche Waldpflanze wird gerne gesammelt, doch das ist aus zwei Gründen nicht ratsam. Zum einen steht sie unter Naturschutz und zum anderen ist sie giftig. Die Naturschutzinitiative e.V. warnt vor Verwechslungen: Die Blätter des Maiglöckchens ähneln denen des Bärlauchs.
Gefahr des Herzstillstands
Nach dem Verzehr der Blätter des Maiglöckchens treten Durchfall und Erbrechen auf. Die Einnahme größerer Mengen kann zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand führen. Doch wie immer: auf die Dosis kommt es an. Die Glykoside des Maiglöckchens nutzt die Homöopathie in kleinsten Dosen zum Heilen von Herzproblemen.
Nicht mit Bärlauch verwechseln
Man findet Maiglöckchen und Bärlauch an ähnlichen Standorten: In Laubwäldern auf frischen bis mäßig trockenen, etwas nährstoffreichen und humosen Böden. Daher ist die Gefahr hoch, den leckeren Bärlauch mit dem giftigen Maiglöckchen zu verwechseln. „Doch der Bärlauch benötigt kalkhaltigere Standorte als das Maiglöckchen“, erklärt Diplom-Biologe Immo Vollmer, Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI). Er erklärt die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale: Vom Stängel des Maiglöckchens entspringen zwei elliptische Blätter. Beim Bärlauch hingegen sucht man einen Stängel vergeblich, denn er schiebt seine Blätter direkt aus der Zwiebel. Außerdem riecht der Bärlauch typisch nach Knoblauch.
Tricks der Bienen
Die Blüte des Maiglöckchens bildet eine Krone. Diese ist in der Evolution durch das Verwachsen der sechs Kronblätter entstanden. Sechs Kronblätter sind ein wichtiges Erkennungsmerkmal von Liliengewächsen, und zu diesen zählt das Maiglöckchen auch. Nektar bietet die kleine weiße Blüte nicht, wohl aber Pollen. Einige Wildbienenarten haben einen Trick entwickelt, um diesen zu ernten. Sie halten sich an den zurückgekrümmten Zipfeln der Glockenblüte fest, erzeugen Vibrationen und lassen so Pollen auf sich herabrieseln.
Später im Jahr bildet das Maiglöckchen rote Beeren, die Vögeln als Nahrung dienen, wobei sie die Samen verbreiten. Wo man Maiglöckchen findet, wachsen sie oft zu mehreren, da sich die Pflanze durch unterirdische Rhizome verbreitet.
Stehen lassen
Das Maiglöckchen steht unter Artenschutz. Ein Sammeln der attraktiven Blüten ist daher verboten. Abgesehen davon sollten alle Pflanzen in der Natur belassen werden, die in ihrem Biotop selten sind. Denn hier erfüllen sie wichtige Aufgaben für die gesamte Lebensgemeinschaft vor Ort, von der Biene bis hin zu den Vögeln.
Nun kann diese Pflanze in einigen Niederungswäldern recht häufig sein. „Dennoch ist es nicht sinnvoll, eine Nutzung zu erlauben, denn dies würde auch an häufigen Standorten schnell zu einem Rückgang führen“, mahnt Diplom-Biologe Immo Vollmer von der Naturschutzinitiative (NI). Die NI bittet deshalb um Achtsamkeit. Vollmer sagt: „Beim Kräutersammeln sollte man sich die
PflanzenPflanzen Pflanzen sind ein wichtiger Teil der Biodiversität. Sie ist unsere Lebensgrundlage, aber mehr als nur Artenvielfalt. Ohne Pflanzen wäre ein Leben für uns Menschen auf der Erde nicht möglich. immer sorgfältig anschauen, damit es nicht zu gefährlichen Verwechslungen kommt.“
Leckerbissen für Ameisen
Diese wunderschöne Heilpflanze der heimischen Wälder wächst vielerorts in Wald und Gärten. Im Frühling reckt sie ihre rosa bis violettblauen Blüten der Sonne entgegen. Nach der Blüte ist die Pflanze immer noch gut zu erkennen, und zwar an der fleckigen Blattzeichnung, die an krankes Lungengewebe erinnert und diesem Kraut seinen Namen gab.
Pflanze des Monats: Das März-Veilchen, auch Duft-Veilchen (Viola odorata)
Die erste blühende Veilchenart im Jahr ist das März-Veilchen, welches im März und April die Hauptblüte hat. Durch die frühe Blüte, einen charakteristischen Duft, die Wuchsform als Rosette, seine rundlich bis leicht nierenförmigen Blätter und natürlich die charakteristische lila Blütenfarbe ist dieses Veilchen eigentlich gut zu erkennen.
Gärtnern mit der Natur – Lebens(t)raum Totholz im Garten
Totholz aus Gehölz- und Heckenabschnitten, aber auch tote Bäume werden zu lebendigen Lebens(t)räumen für zahlreiche Lebewesen.
Gärtnern mit der Natur – Bilchfreundliche Gärten
Bilche (auch Schlafmäuse genannt) sind kleine Nagetiere, die in alten Laubmischwäldern, aber auch in naturnahen Gärten und Parkanlagen ihr zu Hause haben.
Die Biodiversitätskrise – Was wir alle zur Erhaltung unserer Lebensgrundlage tun können
Dr. Klaus Richarz analysiert in der neuen 40seitigen Sonderbroschüre der Naturschutzinitiative e.V. (NI) fachlich fundiert die Biodiversitätskrise und gibt zahlreiche Anregungen und Beispiele für Gärten, Städte und Gemeinden.
Headline
here be text