25.04.2018 - Pressemitteilung

PM – MdB Erwin Rüddel ist auf der falschen Fährte!

Mit Fassungslosigkeit nehmen die NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) sowie die POLLICHIA die unqualifizierten Äußerungen des Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel zur Kenntnis, der anlässlich eines Wolfsnachweises (Damwildriss) bei Leutesdorf in der Rhein-Zeitung zitiert wird mit den Worten „Es ist mir egal wie, aber der Kreis Neuwied sollte wolfsfrei sein“ oder „im Westerwald müsse auch der Mensch vor reißenden Wölfen geschützt werden“.

„Solche Äußerungen stehen nicht im Einklang mit der Nationalen Biodiversitätsstrategie, sind hochgradig unverantwortlich, da hiermit unberechtigt Angst und Panik geschürt sowie Desinformation betrieben wird. In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit überhaupt kein Wolfsrudel. Es darf wohl von einem Bundestagsabgeordneten verlangt werden, dass er sich in seinen Äußerungen an Recht und Gesetz hält und an einer wahrheitsgemäßen Information der Bürger interessiert ist“, erklärte Dipl.-Biologe Immo VollmerImmo Vollmer Dipl.-Biologe und seit 2018 Naturschutzreferent der NI , Naturschutzreferent der NI.

Ist denn Herrn Rüddel nicht bekannt,

 
Foto: Harry Neumann/NI

„Der Wolf ist keine Gefahr für den Menschen. Seit der Rückkehr der Wölfe im Jahr 2000 gab es keinen einzigen Fall, bei welchem sich ein freilebender Wolf aggressiv gegenüber einem Menschen gezeigt hat. Seine Rückkehr hingegen ist eine Bereicherung für die Biologische VielfaltBiologische Vielfalt Die Biologische Vielfalt ist das kunstvolle Netzwerk aller Pflanzen, Tiere und Lebensräume. Das grundsätzliche Schutzziel muss daher sein, Natur und damit verbunden die Biodiversität zu erhalten. und das Ökosystem. Zudem übt der Wolf in seinem Lebensraum vielfältigen positiven ökologischen Einfluss aus. Vielleicht sollte Herr Rüddel erst einmal das Gespräch mit unseren Wolfsexperten suchen, bevor er durch unqualifizierte Äußerungen Angst verbreitet“, erklärten Dr. Francesca Saxler, NI Wolfsexpertin und Tierärztin sowie Gabriele NeumannGabriele Neumann Stv. Vorsitzende der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Projektleiterin Wildkatze und Karnivoren , Projektleiterin Großkarnivoren.

„Dass ein Parlamentarier der CDU für die lokale Ausrottung einer nach europäischem Recht besonders geschützten Art öffentlich plädiert, ist skandalös und kommt einem rechtsstaatlichen Offenbarungseid gleich. Der Wolf ist zu Recht geschützt. Die Vorschriften zu Ausnahmen vom Schutz der zugrundeliegenden EU-Richtlinien ermöglichen alle Maßnahmen, die für einen Ausgleich aller Interessen nötig sind. Der Wolf hat in ganz Europa schon immer auch in dicht besiedelten Kulturlandschaften mit dem Menschen überleben können. Das Zusammenleben von Wölfen und Menschen muss gut organisiert sein. Wir benötigen mehr Toleranz im Umgang mit allen Arten im Interessenkonflikt“, forderte Dr. Wolfgang EppleWolfgang Epple Dr. rer. nat. Wolfgang Epple ist Biologe und Autor zahlreicher Bücher, u.a. auch von „Windkraftindustrie und Naturschutz sind nicht vereinbar“ (2021) und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Biologe und Fachbeirat der NI.

Massive Ausrottungskampagnen durch den Menschen führten in Deutschland zum Aussterben dieser Tierart. Daher heißen NI und POLLICHIA den Wolf willkommen.

Herr Rüddel sollte sich besser dafür einsetzen, dass sich die Gesellschaft wieder an das Leben mit dem erneut einheimischen Wolf gewöhnt und ihn willkommen heißen. Die Forderung nach einer Bejagung des Wolfes dient wohl eher Lobbyinteressen und widerspricht dem europäischen Artenschutzrecht. Eine Bejagung des Wolfes lehnen wir strikt ab. Wenn in Italien selbst in der Nähe von Rom ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf möglich ist, sollte das auch im waldreichen Rheinland-Pfalz möglich sein“, erklärten Harry NeumannHarry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) , Landesvorsitzender der NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) und Dr. Jürgen OttJürgen Ott Dr. Jürgen Ott ist Dipl.-Biologe, Geschäftsführer eines Umweltplanungsbüros, Mitglied und Wissenschaftlicher Beirat der NI und Lehrbeauftragter der Uni Landau. , Präsident der POLLICHIA.

 

 

 

 


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