17.11.2023 - Pressemitteilung

Reinhardswald soll Waldnaturschutzgebiet werden!

Naturschutzinitiative e.V. (NI), Bürgermeister, Wissenschaftler, „Aktionsbündnis Märchenland“ fordern: Windenergie im Reinhardswald stoppen!

„Der Bau von 18 Windindustrieanlagen im Reinhardswald schadet dem Klimaschutz, dem Schutz des Waldes, dem Schutz der Biodiversität und zerstört unsere einzigartige Landschaft und Heimat. Die NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI), die Bürgermeister von Hofgeismar, Reinhardshagen, Wesertal, Bad Karlshafen, Wissenschaftler sowie das ‚Aktionsbündnis Märchenland e.V.‘ fordern von der neuen Landesregierung, die Industrialisierung von Deutschlands Märchenwald noch zu verhindern. Dies könne z.B. dadurch geschehen, dass der Reinhardswald als großes zusammenhängendes Waldnaturschutzgebiet ausgewiesen würde. Auf das Land eventuell zukommende Entschädigungen wären gut angelegtes Geld für den Schutz der Natur, unserer Heimat und für unsere Waldökosysteme“, so die Unterzeichner.

„Der geplante Windpark gefährdet auch die Wassereinzugsgebiete der umliegenden Gemeinden. Außerdem ist bis heute eine tragfähige und sichere Lösung für den Brandschutz nicht gegeben; die freiwillige Hilfeleistung der Anrainerkommunen wird einfach als rechtlich fixiert angenommen, was aber keine Grundlage sein kann. Schließlich bleibt noch der gefährdete Tourismus um und an der Sababurg und im Naturpark Reinhardswald, der gerade im Aufwind ist und durch ein Windindustriegebiet wegbrechen wird“, betonten die vier Ortsbürgermeister Torben Busse (Hofgeismar), Fred Detmar (Reinhardshagen) Cornelius Turrey (Wesertal) und Marcus Dittrich (Bad Karlshafen).

Der Forderung, keine Windenergieanlagen in unseren WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz.n und im Reinhardswald zu errichten, haben sich bislang über 20 Wissenschaftler und zahlreiche Naturschützer angeschlossen, u.a. Dr. Jörg BrauneisJörg Brauneis Dr. Jörg Brauneis ist Arzt, Ornithologe und Naturschützer und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Dr. Wolfgang EppleWolfgang Epple Dr. rer. nat. Wolfgang Epple ist Biologe und Autor zahlreicher Bücher, u.a. auch von „Windkraftindustrie und Naturschutz sind nicht vereinbar“ (2021) und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Prof. Dr. Eberhard Fischer, Dr. Martin FladeMartin Flade Dr. Martin Flade studierte Landschaftsplanung und Landschaftsökologie an der TU Berlin, Promotion über Brutvogelgemeinschaften. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Prof. Dr. Pierre Ibisch, Dr. Dorothee Killmann, Prof. Dr. Werner NohlWerner Nohl Prof. Dr. Werner Nohl ist Landschaftsarchitekt in Kirchheim bei München und arbeitet derzeit vornehmlich an wissenschaftlichen Grundlagen der Landschaftsästhetik. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Prof. Dr. Niko PaechNiko Paech Niko Paech ist apl. Professor für Plurale Ökonomik an der Universität Siegen und einer der bedeutendsten deutschen Wachstumskritiker. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Norbert Panek (†),Dr. Klaus RicharzKlaus Richarz Dr. Klaus Richarz ist Dipl.-Biologe und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. Er war 33 Jahre hauptberuflich im Naturschutz tätig, davon 22 Jahre als Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. , Prof. Dr. Josef H. ReichholfJosef H. Reichholf Prof. Dr. Josef H. Reichholf war Abteilungsleiter an der Zoologischen Staatssammlung in München, lehrte an beiden Münchner Universitäten, darunter „Naturschutz“ an der Technischen Universität. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. , Dr. Andreas Segerer und Dr. Jochen TammJochen Tamm Dr. Jochen Tamm ist Diplom-Biologe mit Fachschwerpunkt Tierökologie und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an. .

„Unsere Lebensgrundlage sind die LebensräumeLebensräume Wir schützen Lebensräume! Bedrohte Vielfalt schützen und erhalten! und die Biodiversität. Diese müssen geschützt werden. Das Credo, dass die Klimakrise die größte ökologische Bedrohung des Planeten Erde sei, kann und darf aus wissenschaftlicher Sicht nicht unwidersprochen bleiben. Die Umwandlung von Wäldern und noch naturnahen Lebensräumen in Energieindustriegebiete stellt eine der größten zusätzlichen Gefahren für die Biodiversität und damit für die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren dar“, betonte der renommierte Biodiversitätsforscher Dr. Andreas H. SegererAndreas H. Segerer Dr. Andreas H. Segerer ist Dipl.-Biologe, Lepidopterologe und Vizedirektor der Zoologischen Staatssammlung München, Präsident der Münchner Entomologischen Gesellschaft e.V., Wissenschaftlicher Beirat und Sprecher der Lepidopterologen der Naturschutzinitiative e.V. (NI). .

„Der Reinhardswald würde durch die geplanten Windindustrieanlagen zerschnitten und industriell überprägt. Sein Lebensraum- und Klimawert würde massiv beeinträchtigt. Störanfällige Arten wie WildkatzeEuropäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen streng geschützt. und Luchs verlieren zentrale Lebensräume und Potenziale, auf die sie angewiesen sind. Die Arten kommen und bleiben mit den Lebensräumen, verschwinden aber auch wieder, wenn diese zerstört werden“, erklärte Harry NeumannHarry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI) , hessischer Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative (NI).

„Deutschland hat sich auf der letzten Weltnaturkonferenz 2022 verpflichtet, 30% seiner Fläche für Naturschutzzwecke zur Verfügung zu stellen. Nun müssten endlich Taten folgen – der Schutz des Reinhardswaldes könnte hierzu ein erstes Pilotprojekt sein.

Ministerpräsident Boris Rhein hat erklärt, eine christlich-soziale Koalition bilden zu wollen. Der Schutz unserer Wälder wäre ein gutes Beispiel, dieses Ziel in die Tat umzusetzen: „Christlich“ wäre die Bewahrung der Schöpfung und „sozial“ wäre der Schutz unserer Heimat. Wir werden Ministerpräsident Rhein sowie die CDU- und SPD-Fraktion in den nächsten Tagen anschreiben und unsere Vorschläge näher erläutern“, so die Naturschutzinitiative e.V. (NI.), die vier Bürgermeister der Anrainergemeinden und das Aktionsbündnis Märchenland.


© Naturschutzinitiative e.V. (NI) | Wir schützen Landschaften, Wälder, Wildtiere und Lebensräume
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