NI legt Widerspruch gegen Windenergie-Genehmigung „Zollstock“ ein
„Die
Naturschutzinitiative
Über die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) hat bei der Kreisverwaltung Bad Kreuznach Widerspruch gegen die Genehmigung von 8 Windindustrieanlagen auf dem „Zollstock“ eingelegt. Derzeit prüft eine renommierte Anwaltskanzlei die Erfolgsaussichten einer Klage gegen die erteilte Genehmigung, insbesondere auch, ob diese mit europäischem Recht zu vereinbaren ist“, erklärte
Harry Neumann
Harry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI)
, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI).
Beim „Zollstock“ handelt es sich um ein für das Naheland repräsentatives wie überregional wertvolles Laubwaldgebiet mit artenreichen Waldbeständen, Quellen und Wasseradern. Es ist zum Beispiel Lebensraum für viele Fledermausarten wie das Große Mausohr, die auf alte Baumbestände angewiesene Bechsteinfledermaus und die Rauhautfledermaus.
Das Gebiet ist ein bedeutender Vernetzungsraum zwischen dem Soonwald und dem Nahetal, von dem ein Austausch von Arten für viele weitere Lebensräume der Region mit abhängt. Die geplanten Industrieanlagen würden auch den Heil- und Aktivwald der Kurstadt, der für Erholungszwecke eingerichtet wurde, beeinträchtigen, so die NI.
Maß- und zügelloser Ausbau der Windenergie
Mit großer Sorge sieht die Naturschutzinitiative e.V. (NI), dass im Kreis Bad Kreuznach und in der Verbandsgemeinde Nahe-Glan durch den zügellosen Ausbau der Windenergie einer der letzten großen, schönsten und ökologisch wertvollsten Landschaften des Landes zerstört werde. In der Verbandsgemeinde sind mit 3,3 % Windenergie-Bestandsfläche ehrgeizige Ausbauziele heute bereits übererfüllt. Dennoch wurden zusätzliche Planflächen ausgewiesen, denen die NI an früherer Stelle bereits widersprochen hatte. Neue Windräder wurden jüngst im altholzreichen Schweinschieder Wald und auf dem Schwarzenberg bei Limbach mit seinen sensiblen Biotopen genehmigt, und weitere sind im Genehmigungsverfahren. Der Zollstock ist dabei konkret in seiner eigenen großen Bedeutung, aber auch symbolisch ein Beispiel für unsinnige Lebensraumzerstörung. Als Naturschutzverband muss die NI hier einhaken: Eine naturverträgliche Energiewende bräuchte keine solche Maßlosigkeit und völlig falschen Standorte.
Wälder und Lebensräume schützen
„Gerade in den Laubwäldern zerstören Windräder unermessliche Werte für die Artenvielfalt und den natürlichen Klimaschutz“, so die NI. Riesige Fundamente entfalten negative Wirkungen auf den Wasserhaushalt und die Bodenfunktionen, auch weit über den eigentlichen Standort hinaus. Ganze Lebensräume würden entwertet, Lokalklima und Waldfunktionen erheblich beeinträchtigt. „Das Wesen der Natur besteht aus engmaschiger Vernetzung und Nachbarschaften. Alles hängt mit allem zusammen. Genau dies wird hier in unverantwortlicher Weise zerstört“, so der Natur- und Umweltschutzverband.
Ökologischen Scherbenhaufen verhindern – Europäische Wildkatze schützen
Eine derart brachiale Gewalt und Geschwindigkeit beim geplanten Ausbau von alternativen Energien wie im Naheland müsse aber zwangsläufig zu einem ökologischen Scherbenhaufen führen, da die Bedeutung der Biodiversität als Lebensgrundlage nicht beachtet werde, so die NI. Auch Absichten der Bundesregierung in Biodiversitätsstrategien und internationalen Verpflichtungen zum Beispiel, „Wildkatzenwälder von morgen“ zu schaffen, werde durch diese Pläne konterkariert. Wildkatzen, viele weitere Arten und natürlicher Klimaschutz brauchen große zusammenhängende und störungsarme Wälder, so die NI.
Die Planungen und Genehmigungsauflagen in der VG Nahe-Glan berücksichtigen wesentliche Punkte nur unzureichend, z.B. die überregional herausragende Ausstattung der Räume mit gefährdeten Vogel- und Fledermausarten sowie die wertvollen europäischen FFH-Lebensraumtypen Hainsimsen- und Eichen Hainbuchenwälder.
Naheland schützen
„So kann man räumlich unmöglich auswählen und genehmigen. Das Naheland würde summarisch zu einer industriell überprägten Energielandschaft mit fatalen Folgen auch für die Lebensqualität und den Tourismus, der letztlich mehr Wertschöpfung für alle bringen würde als die vermeintlich verlockenden Pachteinnahmen“, erklärte Harry Neumann.
„Das Landschaftsmosaik im Naturpark, in dem der Zollstock liegt, aber auch die Lebensraumkomplexe bei Limbach, Kirschroth, bei Seesbach und der Moorplacken (Bauwald), in denen viele weitere Windräder geplant sind, müssten Ausschlussgebiete und keine Eignungsgebiete sein. Die NI hatte der Auswahl seinerzeit widersprochen. Nun geht es darum, den tatsächlichen Bau zu verhindern – und zwar bewusst positiv zum Wohle der Natur, der Menschen und des natürlichen Klimaschutzes für Alle. Wer den Widerspruch und die Prüfung der Klage mit einer Spende unterstützen möchte, kann dies über die NI-Webseite tun: www.naturschutz-initiative.de“, so der Naturschutzverband.
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