PM – Im Bendorfer Wald sind Windindustrieanlagen nicht genehmigungsfähig
Der Bielefelder Energieparkentwickler UKA will nach Presseberichten am Rande des Großbachtals im Bendorfer Wald nahe Höhr-Grenzhausen einen Windindustriepark errichten.
„Der Windindustriepark im Bendorfer Wald würde intakte Natur, bedeutende Wanderwege für die Europäische
Wildkatze
Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) Die Europäische Wildkatze ist eine der seltensten einheimischen Säugetierarten und durch internationale Abkommen streng geschützt. sowie Flugkorridore für Fledermäuse und Zugvögel zerstören“, erklärte Biologe
Günter Hahn
Günter Hahn Günter Hahn ist Biologe, ehemaliger Biotopbetreuer und Sprecher der Naturschutzinitiative e.V. (NI) im Kreis Neuwied und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der NI an.
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Wissenschaftlicher Beirat
Wissenschaftlicher Beirat Dieser Beirat setzt sich zusammen aus renommierten Naturwissenschaftlern und ausgewiesenen Experten auf ihren Fachgebieten. und Sprecher der
Naturschutzinitiative
Über die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI), der seinen heimatlichen Wald wie die eigene Westentasche kennt.
„Die Errichtung eines Windparks an dieser Stelle ist mit geltendem Naturschutzrecht nicht vereinbar, die artenschutzrechtlichen Konflikte sind zu groß“, so Günter Hahn. Er habe zahlreiche Daten zum
Rotmilan
Rotmilan Der Rotmilan ist der heimliche Wappenvogel Deutschlands, da hier mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes vorkommen. Er ist nur in Europa zu finden, weshalb wir für den Erhalt dieser Art eine herausragende Verantwortung haben. und weiterer windenergiesensibler Großvogelarten den zuständigen Behörden zur Verfügung gestellt. Außerdem seien die Menschen durch den Lärm der A3, des Rheintals mit seinem nächtlichen Güterverkehr schon genug gebeutelt. Der Lärm der Windindustrieanlagen käme dann noch hinzu. Dies sei nicht akzeptabel, so die NI.
Der Rotmilan, dessen Vorkommen besonders empfindlich sind und auch aufgrund der besonderen tiergeografischen Bedeutung nicht beeinträchtigt werden dürfen, brütet hier mit mindestens zwei Paaren. Mittlerweile sind Windindustrieanlagen für den Rotmilan Todesursache Nr. 1. Ebenso werde das Gebiet auch als Nahrungshabitat genutzt. Auch der streng geschützte Schwarzmilan und der Wespenbussard wären von den Plänen betroffen.
Zugvögel wie z. B. der
Kranich
Kranich Der Kranich - korrekt Grauer Kranich genannt - ist eine Vogelart, die uns sowohl auf dem Zug, der Balz und an seinen Rastplätzen eindrucksvolle Naturschauspiele liefert. In Mythen, Märchen, Dichtung und Kunst haben diese Vögel ihren festen Platz. queren das Gebiet alljährlich in großer Zahl. Dabei rasten sie im Frühjahr je nach Wetterlage oft auf den vorgelagerten Feldern des „Langenbergs“ und des „Nonnenbergs“, um dann in geringer Höhe ihren Zug weiter nach Norden zu starten – diese streng geschützten Vögel würden geradewegs in den Windpark geraten.
Überwiegende Teile des beabsichtigten Gebietes liegen im FFH-Gebiet „Brex- und Saynbachtal“, das gerade für die gegenüber Windkraftnutzung empfindlichen Fledermäuse eingerichtet wurde – 16 Arten wie das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus leben hier.
Eine Besonderheit stellt das Vorkommen der streng geschützten und FFH-Art Europäische Wildkatze dar. Sie besitzt im oberen Großbachtal mit seinen Wiesen, strukturreichen Waldrändern und naturnahen Laubwäldern einen optimalen Lebensraum. Mehr noch: „Hier befindet sich das Nadelöhr für den Populationsaustausch im nördlichen Westerwald“, betont Günter Hahn.
„Die optimalen Habitatbedingungen hier und in der angrenzenden Weitersburger Gemarkung garantieren die Vernetzung der Populationen südlich und nördlich der Autobahn A48, indem die Wildkatzen nur zwei Durchlässe zur Querung nutzen. Für den nördlichen Teil des Westerwaldes, der durch zwei Autobahnen sowie der ICE-Strecke durchtrennt wird, ist dieser Abschnitt das Nadelöhr für die dauerhafte Besiedlung mit der Wildkatze, die erst in den 90er Jahren von Süden her einwanderte. Der geplante Windpark würde mit seinen bau- und betriebsbedingten Wirkungen die Habitate zunichtemachen und damit den Populationsaustausch verhindern, also eine Barriere für den nördlichen Westerwald darstellen.“
„Das Gebiet ist ein Hotspot an Biodiversität, die nicht noch weiter zerstört werden darf. Schutzgebiete dienen dem Schutz von
Wildtiere
Wildtiere Wir schützen Wildtiere! Unser ganzes Herz schlägt für den daseinsbedingten Schutz von Wildtieren.n und nicht ihrer Industrialisierung. Wir raten den Projektierern daher dringend, ihre Pläne aufzugeben“, erklärten
Harry Neumann
Harry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI)
, Landesvorsitzender der NI und Günter Hahn.