Vogelerlebniswanderung am Schwarzen Stock bei Erkshausen
Auf Einladung der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) trafen sich bei schönstem Frühlingswetter 26 Naturfreunde am Schwarzen Stock bei Erkshausen im Stölzinger Gebirge zu einer erlebnisreichen Vogelstimmenwanderung. Die erste Station der Wanderung auf der Franzosenstraße war ein Gang in das Revier des gefährdeten SperlingskauzSperlingskauz Deutschlands kleinste Eulenart lebt verborgen in durch Nadelwälder geprägten (Mittel-)Gebirgszügen.es. Hier erfuhren die Teilnehmer welche Strukturen unsere kleinste heimische Eule im Stölzinger Gebirge benötigt, um erfolgreich zu brüten. Der in den Morgenstunden noch aktive Vogel überraschte sogar die Gäste mit seinen Revierrufen – ein sehr schönes, bleibendes Erlebnis.
Auf dem Weg bis zu dem sogenannten „Pflanzgarten“ gab es immer wieder einen Stopp, um den Gesängen der Gefiederten zu lauschen und diese zu bestimmen. Mit etwa 18 Vogelarten war das Spektrum eher mittelmäßig. Der Verlust von 600 Millionen Vögel in Europa* in den letzten 40 Jahren geht auch an dieser Region nicht spurlos vorbei.
Zu den regelmäßig zu hörenden Sängern gehörten Kleiber, RotkehlchenRotkehlchen Das Rotkehlchen zeigt sich besonders zutraulich gegenüber Menschen und weist nur eine geringe Fluchtdistanz auf., Zaunkönig, Fitis und BuchfinkBuchfink „Wer, wer, wer, wer ist denn so frech da?“ So lautet eine lautmalerische Umschreibung der schmetternd fallenden Gesangsstrophe mit Endschnörkel, die der Buchfink am häufigsten von . Heckenbraunelle und Fichtenkreuzschnabel konnten nur einmal gehört und im Fernglas betrachtet werden. Etwas unerwartet zeigte sich noch ein RotmilanRotmilan Der Rotmilan ist der heimliche Wappenvogel Deutschlands, da hier mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes vorkommen. Er ist nur in Europa zu finden, weshalb wir für den Erhalt dieser Art eine herausragende Verantwortung haben.. Er zog seine Kreise am Himmel über der Franzosenstraße. Ein gutes Motiv für die Teilnehmer mit Fotoausrüstung.
Haltepunkte gab es bei den vielen durch Sturm und Hitze abgestorbenen Waldflächen. Arno Werner, Länder- und Fachbeirat der Naturschutzinitiative äußerte die Hoffnung, dass dies Standorte ohne jegliche Eingriffe bleiben. In Ruhe und Zeit könnten sich dann naturnahe und stabile Zukunftswälder entwickeln, die das Ökosystem stützen und das Klima schützen. Ökologisch bedenklich wären dagegen Pflanzmaßnahmen oder sogar Standorte für Windkraftanlagen. Windindustrieanlagen sind ein riesiges Problem im Wald und schaden der Biodiversität.
Arno Werner bedankte sich bei Kerstin Kerst für die Organisation der Veranstaltung und zum Abschluss der Wanderung gab es bei einem kleinen Imbiss ausreichend Gelegenheit für einen Meinungsaustausch. Verteilt wurde zudem Fachliteratur zum Thema naturnaher Wald und Windenergie in WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz.n.
*Nach Datenauswertungen von mehreren europäischen Naturschutzorganisationen