Hübsch, aber giftig: Das Maiglöckchen

Vorsicht beim Kräutersammeln
Mit dem Mai erscheinen auch die Maiglöckchen im Wald: Die hübsche Waldpflanze wird gerne gesammelt, doch das ist aus zwei Gründen nicht ratsam. Zum einen steht sie unter Naturschutz und zum anderen ist sie giftig. Die
NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. warnt vor Verwechslungen: Die Blätter des Maiglöckchens ähneln denen des Bärlauchs.
Gefahr des Herzstillstands
Nach dem Verzehr der Blätter des Maiglöckchens treten Durchfall und Erbrechen auf. Die Einnahme größerer Mengen kann zu Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand führen. Doch wie immer: auf die Dosis kommt es an. Die Glykoside des Maiglöckchens nutzt die Homöopathie in kleinsten Dosen zum Heilen von Herzproblemen.
Nicht mit Bärlauch verwechseln
Man findet Maiglöckchen und Bärlauch an ähnlichen Standorten: In Laubwäldern auf frischen bis mäßig trockenen, etwas nährstoffreichen und humosen Böden. Daher ist die Gefahr hoch, den leckeren Bärlauch mit dem giftigen Maiglöckchen zu verwechseln. „Doch der Bärlauch benötigt kalkhaltigere Standorte als das Maiglöckchen“, erklärt Diplom-Biologe
Immo VollmerImmo Vollmer Dipl.-Biologe und seit 2018 Naturschutzreferent der NI
, Naturschutzreferent der Naturschutzinitiative e.V. (NI). Er erklärt die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale: Vom Stängel des Maiglöckchens entspringen zwei elliptische Blätter. Beim Bärlauch hingegen sucht man einen Stängel vergeblich, denn er schiebt seine Blätter direkt aus der Zwiebel. Außerdem riecht der Bärlauch typisch nach Knoblauch.
Tricks der Bienen
Die Blüte des Maiglöckchens bildet eine Krone. Diese ist in der Evolution durch das Verwachsen der sechs Kronblätter entstanden. Sechs Kronblätter sind ein wichtiges Erkennungsmerkmal von Liliengewächsen, und zu diesen zählt das Maiglöckchen auch. Nektar bietet die kleine weiße Blüte nicht, wohl aber Pollen. Einige Wildbienenarten haben einen Trick entwickelt, um diesen zu ernten. Sie halten sich an den zurückgekrümmten Zipfeln der Glockenblüte fest, erzeugen Vibrationen und lassen so Pollen auf sich herabrieseln.
Später im Jahr bildet das Maiglöckchen rote Beeren, die Vögeln als Nahrung dienen, wobei sie die Samen verbreiten. Wo man Maiglöckchen findet, wachsen sie oft zu mehreren, da sich die Pflanze durch unterirdische Rhizome verbreitet.
Stehen lassen
Das Maiglöckchen steht unter Artenschutz. Ein Sammeln der attraktiven Blüten ist daher verboten. Abgesehen davon sollten alle
PflanzenPflanzen Pflanzen sind ein wichtiger Teil der Biodiversität. Sie ist unsere Lebensgrundlage, aber mehr als nur Artenvielfalt. Ohne Pflanzen wäre ein Leben für uns Menschen auf der Erde nicht möglich. in der Natur belassen werden, die in ihrem Biotop selten sind. Denn hier erfüllen sie wichtige Aufgaben für die gesamte Lebensgemeinschaft vor Ort, von der Biene bis hin zu den Vögeln.
Nun kann diese Pflanze in einigen Niederungswäldern recht häufig sein. „Dennoch ist es nicht sinnvoll, eine Nutzung zu erlauben, denn dies würde auch an häufigen Standorten schnell zu einem Rückgang führen“, mahnt Diplom-Biologe Immo Vollmer von der Naturschutzinitiative (NI). Die NI bittet deshalb um Achtsamkeit. Vollmer sagt: „Beim Kräutersammeln sollte man sich die Pflanzen immer sorgfältig anschauen, damit es nicht zu gefährlichen Verwechslungen kommt.“
Bitte unterstützen Sie unsere Naturschutzarbeit, in dem Sie für den Schutz des Maiglöckchens und anderer seltener Arten spenden:
Spendenkonto Naturschutzinitiative e.V. (NI)
IBAN: DE83 5739 1800 0011 5018 00
Spenden an die NI sind steuerabzugsfähig
oder hier online spendenAnsprechpartner:
Die Biodiversitätskrise
Was kann jeder einzelne von uns, was kann jede Stadt und jede Gemeinde zur Erhaltung unserer Lebensgrundlage selbst tun? Machen Sie sich gemeinsam mit uns auf den Weg zu „Mehr Biodiversität wagen“.
Biodiversität und Arten als unsere Lebensversicherung
„Der Mensch ist längst zum entscheidenden Evolutionsfaktor geworden“, so Prof. Dr. Matthias Glaubrecht in der Fachpublikation „Biodiversität und Arten als unsere Lebensversicherung“, die die NI anlässlich des Tages der Artenvielfalt veröffentlicht hat.
Mehr Naturschutz wagen! Biodiversität schützen!
In einem 16-seitigen Papier an alle Bundestagsabgeordneten und die Verhandlungsführer aus SPD, B90/Die Grünen und FDP fordert die NI mehr Einsatz für den Schutz der Natur und der Biodiversität.
Igelschutz: „Frühjahrsputz“ im Garten mit dem Bau einer Igelburg
Der Igel ist immer mehr im Bestand gefährdet. Zunehmend wird der Igel in die Roten Listen der gefährdeten Tierarten aufgenommen. Für Deutschland wurde der Igel 2020 auf die Vorwarnliste gesetzt, in einigen Bundesländern wie Bayern gilt er schon seit 2017 als gefährdete Art.
Headline
here be text