Sperlingskauz – Ein Sänger der Dämmerung
Der SperlingskauzSperlingskauz Deutschlands kleinste Eulenart lebt verborgen in durch Nadelwälder geprägten (Mittel-)Gebirgszügen. mit dem lateinischen Namen Glaucidium passerinum ist ein Winzling unter den Eulen und mit 16 bis 17 cm etwa so groß wie ein StarStar Der im Brutkleid prächtig schwärzlich glänzende Star erfreut mit seinem wunderbaren Gesangsvortrag wohl jedermann. Flügelschlagend variieren in schnellem Wechsel unterschiedliche Strophen, wobei auch Stimmen anderer Arten eingeflochten werden..
Der Sperlingskauz brütet in Mitteleuropa bevorzugt in den Gebirgsnadelwäldern. In den hessischen Mittelgebirgen wie im Stölzinger Gebirge kommt er in Höhenlagen ab etwa 300 m über NN vor. Sein Lebensraum ist deshalb auf unsere Höhenrücken begrenzt. Er bevorzugt dort naturnahe Habitate wie kaum durchforstete WälderWälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz. mit entsprechend hohem Alt- und Totholzbestand.
In Hessen ist die Art mit 300-600 Brutpaaren ein seltener Vogel (Rote Liste 2021). Auf dem Höhenkamm der Franzosenstraße im Stölzinger Gebirge gibt es allerdings mehrere Reviere. Das NI- RotmilanRotmilan Der Rotmilan ist der heimliche Wappenvogel Deutschlands, da hier mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes vorkommen. Er ist nur in Europa zu finden, weshalb wir für den Erhalt dieser Art eine herausragende Verantwortung haben.team kümmert sich auch um diese Art.
Die Eule ist überwiegend dämmerungsaktiv bei der Balz, beim Nahrungserwerb, der Fütterung und der Gesangsaktivität. Zwischen Februar und Anfang April bestehen in geeigneten Habitaten gute Chancen, den Vogel in der Dämmerung rufen zu hören.
Mit ihren oft einsilbigen Gesängen, teilen sie anderen Käuzen ihrer Art mit, dass hier ihr Revier ist. Mit etwas Glück kann man bei den abendlichen Gängen im Stölzinger Gebirge weitere typischen Eulen der Mittelgebirgswälder wie Raufußkauz, Uhu, Waldohreule und WaldkauzWaldkauz Ein lauter Heulruf des Männchens in dunkler Nacht und eine Antwort des Weibchens, die sich wie „kuwitt“ anhört, macht diese Eule für viele Menschen unheimlich. hören oder sehen.
Die Zukunft des Sperlingskauzes wird als regional ungünstig eingestuft. Überall sind jetzt große Lücken in den Forsten zu sehen. Alte Bäume fehlen wegen Windwurf, Trockenheit und Käferschäden und einer in der Folge zu rigorosen Beräumung absterbender Bäume. Wo früher geschlossene Wälder waren, gibt es jetzt große Freiflächen. Der Kauz hat es deshalb schwer, alte Bäume mit Höhlen zu finden, um dort zu brüten und als Nahrungsdepots zu nutzen. Zur Stabilisierung des Ökosystems Wald wäre es am sinnvollsten, diese Freiflächen der Natur zu überlassen.
Die Vielfalt an Eulen zeigt wieder einmal, dass dieses Gebirge ein Hotspot der Artenvielfalt ist. Windkraftanlagen, die man jetzt gerne auf den Kahlschlägen aufstellen möchte, sind dagegen kein Beitrag zum Klimaschutz, besonders wenn dadurch die Waldfläche vermindert und für die Zukunft fragmentiert und zerschnitten wird. Die Freiflächen von heute sollten dagegen die Wälder von morgen werden.
Notwendig sind mehr großräumige unzerschnittene Naturwälder zur Stabilisierung der Artenvielfalt und des Klimas. Arno Werner, Länder- und Fachbeirat der NI in Hessen fordert deshalb, mehr sich selbst überlassene Natur zu wagen!
Die EU hat jetzt dazu ein wichtiges Gesetz auf den Weg gebracht zur Wiederherstellung der Natur, um die Umweltzerstörung zurückzudrehen. Das Gesetz verpflichtet die EU-Länder, bis 2030 mindestens 20 Prozent ihrer Flächen und bis 2050 alle bedrohten Ökosysteme wiederherzustellen. Hier sind die Bundesländer wie Kommunen in der Pflicht, ihren Beitrag zu leisten. Das Stölzinger Gebirge könnte dabei eine Vorreiterrolle spielen. Die Industrialisierung der Wälder durch Windkraft ist aber mit einer natürlichen Waldentwicklung nicht vereinbar, da Windkraftanlagen dieses Ökosystem schwerwiegend beeinträchtigen und zudem hier Todesursache Nr. 1 für Vögel und Fledermäuse sind oder deren Habitat so verändern, dass sie weichen müssen. Der aufgelichtete Forst mit fehlenden alten Bäumen begrenzt somit auch die Population von Deutschlands kleinster Eule.
Ein von der NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten stellt gravierende Mängel bei den jüngsten Gesetzesänderungen zur Errichtung von Windkraftanlagen fest. Das Gutachten stellt weiterhin fest, dass die Bundesregierung systematisch gegen europäisches Recht verstößt. Daher hat die NI eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht.