Windindustriegebiet in Helferskirchen und Umgebung stoppen!
Sieben gigantische Windindustrieanlagen (WIA) mit fast 300 Metern Höhe und einem Rotordurchmesser von ca. 180 Metern sollen sich nach dem Willen der EVM (Energieversorgung Mittelrhein AG) demnächst im Wald zwischen Helferskirchen, Leuterod, Vielbach, Quirnbach und Siershahn drehen. So steht es zumindest in einer Projektvorstellung der EVM, die der
Naturschutzinitiative
Über die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) vorliegt.
„Diese Planungen sind ein weiteres Beispiel für die Maß- und Rücksichtslosigkeit der EVM Mensch und Natur gegenüber“, erklärten
Harry Neumann
Harry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI)
, Landesvorsitzender der NI und Dipl.-Biologe
Immo Vollmer
Immo Vollmer Dipl.-Biologe und seit 2018 Naturschutzreferent der NI
, Naturschutzreferent der NI.
Maß- und Rücksichtslosigkeit
Die „Maßlosigkeit“ besteht in der weiträumigen Landschaftszerstörung durch die fast 300 m hohen Anlagen, die „Rücksichtslosigkeit“ zeigt sich in der Industrialisierung von wertvollen Waldregionen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar erschien, so die NI.
Bei der Analyse der Projektunterlagen durch die NI fällt z.B. auf, dass zwei dieser Anlagen mitten im FFH-Gebiet „Westerwälder Kuppenland“, einem europäischen Schutzgebiet, errichtet werden sollen. Dieses Gebiet sei von der Landesregierung als FFH-Gebiet an die EU gemeldet worden, weil es einen hohen Naturschutzwert habe und besonders repräsentativ für Rheinland-Pfalz sei. Durch die erforderlichen Rodungsinseln von gut einem Hektar pro WIA und den großräumig auszubauenden Zufahrtsstraßen und Kabeltrassen wäre dieses kleine Wald-Schutzgebiet sowohl von der Optik als auch im ökologischen Funktionszusammenhang weitgehend zerstört.
Landesplanung: Keine Windenergie in diesem Gebiet
Zudem sehe die Regionalplanung in diesem Gebiet gar keine Vorrangflächen für Windkraft vor. Die von der EVM benutzte Formulierung „Potenzialflächen“ diene alleine der Täuschung der Bürgerinnen und Bürger, so der Naturschutzverband.
Hinzu komme: Auch nach dem „Fachbeitrag Artenschutz“ der Landesregierung sollen hier gar keine Windindustrieanlagen aufgestellt werden, da es sich um Waldflächen mit hoher Bedeutung für den
Rotmilan
Rotmilan Der Rotmilan ist der heimliche Wappenvogel Deutschlands, da hier mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes vorkommen. Er ist nur in Europa zu finden, weshalb wir für den Erhalt dieser Art eine herausragende Verantwortung haben. und für Fledermäuse handele.
„Was aber ist eine Raumplanung noch wert, wenn sich kommunale und private Planungen nicht daran halten müssen? Alle sieben WIA sollen auf Flächen errichtet werden, die nach der Landesplanung gar nicht bebaut werden dürften. Die Ortsgemeinden sollten nicht dem Beispiel des Neuwieder Fürstenhauses folgen, das sich
Landschaften
Landschaften Wir schützen Landschaften! Landschaft ist eine wichtige Grundlage für Biodiversität. ,
Wälder
Wälder Wir schützen Wälder! Wälder sind zumeist die naturnahesten Biotope und wertvolle, nicht ersetzbare Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wald ist mehr als nur Holz.n,
Wildtiere
Wildtiere Wir schützen Wildtiere! Unser ganzes Herz schlägt für den daseinsbedingten Schutz von Wildtieren.n und
Lebensräume
Lebensräume Wir schützen Lebensräume! Bedrohte Vielfalt schützen und erhalten!n für Mensch und Tier gegenüber völlig verantwortungslos verhält“, so die Naturschutzinitiative e.V. (NI).
Kein Bau in Wasserschutzgebieten und an Quellen
Mindestens zwei der geplanten Anlagen sollen so nahe an geschützten Quellbächen errichtet werden, dass durch die enormen Fundamente und Bodenveränderungen eine Zerstörung des naturnahen Quellbachcharakters unvermeidbar erscheint. Eine weitere Anlage ist innerhalb eines Wasserschutzgebietes geplant, das der Trinkwassergewinnung dient. Eine Havarie der WIA im Einzugsbereich der Brunnen werde zum Verlust der Trinkwassergewinnung führen, so der Naturschutzverband.
Zerstörung des Waldökosystems
„Hinzu kommen die Auswirkungen des Wegebaus für Zufahrten und Kabeltrassen, die zu einer Perforierung des Waldes führen. Die Zerschneidung des Waldes zerstört das luftfeuchte Waldinnenklima. Damit ist ein weiterer Waldzerfall in Wärmejahren vorprogrammiert. Es ist ein absoluter Widerspruch, dass Wälder im Namen des „Klimaschutzes“ geopfert werden, obwohl sie die Lunge der Erde bilden und einen maßgeblichen Einfluss auf die Sauerstoff-Kohlendioxid-Bilanz haben“ so Immo Vollmer.
Die Anlagen werden immer höher, die Rotordurchmesser immer größer, die Abstände zu den Siedlungen mit 900/600 Metern jedoch immer geringer. Projektierer, die auf den Schutz der Menschen keine Rücksicht mehr nehmen, handeln unverantwortlich, so die NI.
Gesetze schützen Natur und Bürger nicht mehr
Die Ausführungen der EVM in ihrer Projektvorstellung, dass man planungsrechtliche Vorgaben berücksichtigen wolle, dienen nur der Beruhigung der Bürger. Es sei doch eine Selbstverständlichkeit, Recht und Gesetze zu beachten. Leider sei es jedoch mittlerweile so, dass die jüngsten Gesetzesänderungen die Belange der Windindustrie im Rahmen der Abwägung über alle anderen Schutzgüter stelle.
„Wo die meisten Schutzgebiete keinen wirklichen Schutz mehr bieten, wo der Artenschutz regelmäßig weggewogen wird, wo Wassereinzugsbereiche nur noch unzureichend geschützt sind, wo der Wald als Kohlenstoffspeicher, Holzlieferant und als Ort der Erholung zweitrangig wird, wo Natur und Landschaft schutzlos den privilegierten Interessen der Windkraft ausgeliefert sind, da hat die Aussage ‘man beachte die Gesetze‘ keine Bedeutung mehr. Denn diese Gesetze schützen Bürger und Natur nicht mehr“, so Harry Neumann.
Würden diese Planungen verwirklicht, würde sich die liebliche Erholungslandschaft im Westerwald in eine gigantische Industrielandschaft verwandeln, die unsere Dörfer umzingelt. Unsere Naherholungsräume und Wandergebiete würden verlärmt und zerstört.
Das wahre Gesicht der Energiewende ist Gier und Geld
„Diese Planungen zeigen das wahre Gesicht der sogenannten Energiewende, die diesen Namen nicht verdient. Es geht nicht um Natur- und Klimaschutz, sondern um Gier und Geld. Die hier geplante Rücksichtslosigkeit gegenüber unseren Werten und unseren Lebensgrundlagen ist nicht mehr zu überbieten. Diese maßlosen Planungen zerstören das, was sie angeblich schützen wollen: unsere Natur, die Artenvielfalt und die Lebensräume von Mensch und Tier. Für den Klimaschutz sind sie nicht geeignet. Wir begrüßen daher die Gründung der neuen Bürgerinitiative „BI gegen den Windpark Drei Eichen“ von Helferskirchen, Leuterod, Vielbach, Quirnbach und Siershahn. Diese sollte den Projektierern und Politikern die Rote Karte zeigen.“
Ansprechpartner:
Petition unterzeichnen:
Windindustriegebiet in den Wäldern an den Drei Eichen stoppen
RLP / Sieben gigantische Windindustrieanlagen mit fast 300 Metern Höhe werden die Landschaft, Wälder und die Lebensqualität der Menschen dauerhaft zerstören. Diese Petition richtet sich an alle Menschen, die diese besondere Region im Westerwald lieben, schützen und auch für kommende Generationen bewahren möchten.
Keine Windenergie im Wald!
Die aktualisierte Sonderveröffentlichung "Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald! - Landschaften und Wälder schützen!" warnt vor einer weiteren Zerstörung der Wälder.
Rote Karte für die Windindustrie
RLP / Die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) und die Stadtwerke Neuwied (SWN) wollen 15 Windindustrieanlagen (WIA) in Wäldern errichten, die von den Westerwaldhöhen bei Straßenhaus bis zum Mittelrheintal bei Heimbach-Weis herunterreichen. - Foto: Günter Hahn - Naturpark Rhein-Westerwald (Symbolbild)
Maßlosigkeit der Windindustrie im Naheland stoppen! Keine weiteren Materialschlachten!
Rheinland-Pfalz / Mit größter Sorge sieht die NI, dass in der VG Nahe-Glan einer der letzten großen, schönsten und ökologisch wertvollsten Landschaften des Landes durch Windindustrieanlagen zerstört werde.
Keine Windkraftanlagen im Naturpark bei Monrepos! – Keine Freiflächenphotovoltaik im Vogelschutzgebiet Engerser Feld!
Die Naturschutzinitiative e. V. (NI) kritisiert die Planungen der Stadt Neuwied, entlang der Kernzonen des Naturparks Rhein-Westerwald und der FFH-Gebiete "Wälder zwischen Linz und Neuwied" sowie "Felsentäler der Wied" sechs Windkraftanlagen errichten zu wollen.
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