13.08.2021
Peter Wohlleben
„Windräder im Wald sind Irrsinn im Quadrat“
Bestsellerautor Peter Wohlleben („Das geheime Leben der Bäume“) hatte zu einem „Nationalen Waldgipfel“ in seine Waldakademie in der Eifel geladen, um „Lösungen zum Walderhalt in der Klimakrise“ zu finden. Die Stuttgarter Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe am 07./08. August 2021 darüber und führte ein Interview mit dem Forstwissenchaftler.
In den Wäldern des Südwestens seien die klimabedingten Schäden dramatisch, schreibt die Stuttgarter Zeitung. Die Baden-Württembergische Landesregierung möchte mit ihrer „Waldstrategie 2050“ wie bisher die Holznutzung, Ökologie und Tourismus unter eine Hut bringen. Der Wald solle mit klimaresistenten Bäumen umgebaut werden. Peter Wohlleben geht es dagegen nicht nur um Bäume, sondern um den Wald als komplexes Ökosystem, das kurz vor dem Kollabieren sei.
Wohlleben plädiert dafür, den Wald weniger unter wirtschaftlichen Aspekten zu sehen. Es gehe jetzt darum, dieses wertvolle Ökosystem überhaupt noch zu erhalten. Die Holznutzung sei dabei zweitrangig, sagte er im Interview mit der Zeitung. Die heutige Forstwirtschaft habe den Wald so heruntergewirtschaftet, dass etwa die Hälfte der Waldfläche im nächsten Jahrzehnt verloren gehen werde, gerade im Schwarzwald mit den vielen Fichten.
Wohlleben fordert die Einführung einer CO2-Steuer auf Holz. Der Wald hilft uns, die Temperatur zu senken, Grundwasser zu erzeugen und Wasser zurückzuhalten. Er kritisiert, dass die“ Waldstrategie 2050“ zu sehr auf die Debatte um neue Baumarten fokussiere. Dabei bestehe der Wald nicht nur aus Bäumen, sondern sei ein Ökosystem mit mehr als 100.000 Arten.
Den Plan der Baden-Württembergischen Landesregierung, 500 Windräder im Staatswald zu bauen, hält er für „Irrsinn im Quadrat“, man mache im Wald damit so viel kaputt.
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