Wenig eingreifen: Der naturnahe Garten im Herbst

Empfehlungen der Naturschutzinitiative e.V.
Wenn sich im Herbst die Bäume und Sträucher verfärben und viele unserer Vögel in den Süden ziehen, kommt die Zeit, den Garten winterfest zu machen. Wer der Natur etwas Gutes tun möchte, hat einige Möglichkeiten. Die
NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) gibt Tipps.
Gehölzschnitt mit Maß
Eine Hecke ist keine Mauer: Versuchen Sie aus einer Hecke keine dicht schließende Struktur zu machen, sondern bevorzugen Sie einen stufigen Schnitt. Dieser bietet Einflugmöglichkeiten und Ausguckwarten für Vögel. In solchen Hecken können sich dann ganze Spatzenschwärme treffen.
“Den Gehölzschnitt sollte man nicht komplett schreddern oder entsorgen“, rät
Immo VollmerImmo Vollmer Dipl.-Biologe und seit 2018 Naturschutzreferent der NI
, Naturschutzreferent der NI. „Legen Sie in einem abgelegenen Winkel einen Haufen mit Gehölzschnitt und Laub an, dann haben Sie ohne große Kosten und Aufwand ein Unterschlupf und Winterquartier für Igel und zahlreiche weitere Tierarten geschaffen.“ Wer möchte, kann in diesen Laubhaufen auch ein trockenes Igelhaus integrieren.
Heimische Gehölze fördern
Im frühen Herbst besteht noch die Gelegenheit, sein Sortiment an Sträuchern mit einheimischen Laubgehölzen zu ergänzen. Dabei sind blühende und Beeren tragende Sträucher zu bevorzugen. Viele Wildrosenarten wirken als Einzelstrauch sehr schön oder lassen sich gut in Hecken integrieren. Ihre ungefüllten Blüten locken im Frühsommer viele Insekten an und im Herbst wie Winter bieten die Hagebutten eine Nahrungsreserve. Ebenso positiv sind Weißdorn-Arten zu bewerten. Solche Sträucher können auch zur Auflockerung in dichter schließende Laubhecken aus Hainbuche oder Weißbuche integriert werden. Einen immergrünen Charakter verleihen Gehölze wie Ilex (Stechpalme) oder Eibe, die auch als Sträucher gehalten werden können. Sie bieten ebenfalls den Vögeln Beeren, die spät im Jahr reifen.
Einwachsende Rankgewächse wie der Efeu sollten zumindest lokal in Hecke und am Haus toleriert werden. Der Efeu blüht relativ spät im Jahr und ist ein Magnet für jetzt noch aktive Schwebfliegen oder Bienen. Die erst im Winter reifenden schwarzen Früchte werden ebenfalls gerne von hier verbleibenden Vogelarten wie etwa der
AmselAmsel Die Amsel ist scheinbar der typische Gartenvogel. Dennoch hat sich die Art erst innerhalb der letzten 200 Jahre die Siedlung als Lebensraum erschlossen, zuvor war sie ein reiner Waldvogel. aufgenommen.

Wilde Ecken belassen
Unser Tipp: Altstauden sollten jetzt nicht komplett zurückgeschnitten werden. Lassen Sie wilde Ecken bestehen, wo Altstauden und Laub den Winter überdauern. Viele Insekten finden hier einen Unterschlupf .Sie werden sehen, dass immer wieder Amsel oder
RotkehlchenRotkehlchen Das Rotkehlchen zeigt sich besonders zutraulich gegenüber Menschen und weist nur eine geringe Fluchtdistanz auf. hierhin kommen, um nach Beute zu suchen.
Auch das alte Laub ist eine bedeutende Kleinstruktur, in der sich viele Kleintiere aufhalten. Vermeiden Sie die Verwendung von Laubsaugern. Das tötet diese mit dem rabiaten Luftstrom.
Zeit für die Nistkastenreinigung
Der Herbst ist der beste Zeitpunkt die Vogelnistkästen zu reinigen und sie bei Bedarf zu ergänzen oder auszutauschen. Eine Reinigung später im Winter beseitigt überwinternde Insekten und stört Meisen oder Spatzen, die diesen Unterschlupf als Nachtquartier nutzen. Zur Reinigung kratzt man das alte Material am besten mit einem Spachtel heraus. Nur stark verschmutzte Kästen sollten mit sauberem Wasser gereinigt werden.
Eine periodische Nistkastenreinigung empfiehlt sich, um einen starken Parasitenbefall vorzubeugen und zu verhindern, dass das spätere Nest so hoch zu liegen kommt, so dass Spechte, Elstern oder Marder die Küken erreichen können.
Elektrische Gartengeräte? Überflüssig.
Und wenn Sie auch noch an den Umweltschutz denken wollen, versuchen Sie möglichst viele herkömmliche mechanische Gartengeräte einzusetzen. Und das nicht nur weil der gesunde Mensch Bewegung und frische Luft braucht. Nicht nur mit Benzin getriebene Geräte, auch mit dem sogenanntem „Ökostrom“ betriebene Geräte erzeugen einen negativen Fußabdruck. Denn durch die zunehmende Verlagerung der Stromproduktion in die freie Landschaft bedeutet jede dort erzeugte Kilowattstunde Strom einen Verlust oder eine Verschlechterung von Natur und Landschaft. Intakte naturnahe Flächen sind aber letztendlich das Wichtigste, was wir für die Zukunft bewahren müssen.
Ansprechpartner:
Igelschutz: „Frühjahrsputz“ im Garten mit dem Bau einer Igelburg
Der Igel ist immer mehr im Bestand gefährdet. Zunehmend wird der Igel in die Roten Listen der gefährdeten Tierarten aufgenommen. Für Deutschland wurde der Igel 2020 auf die Vorwarnliste gesetzt, in einigen Bundesländern wie Bayern gilt er schon seit 2017 als gefährdete Art.
Das große Fressen am Ilexstrauch
Aktuell kann dem Naturbeobachter auffallen, dass die eigentlich giftigen Früchte des Ilex-Strauches verstärkt von Amseln gefressen werden. Ein täglich von mir beobachteter Strauch leuchtete seit dem Herbst voller roter Früchte. Aber erst nach[...]
Blickfang mit markanten Merkmalen
Auch Laien können sie sofort erkennen: Die Hechtrose, auch Rotblatt-Rose oder bereifte Rose genannt. Wegen ihrer wunderschönen blau-grünen Laubfärbung und der dunkelroten Zweige ist sie nicht nur zur Blütezeit im Mai bis Juli ein besonderer Blickfang. Der Farbverlauf der Blüten von weiß bis dunkelrosa ist ein weiteres markantes Merkmal dieses Rosengewächses.
Ratschläge zur Vogelfütterung
Etwa 15 bis 20 Millionen Euro geben die Menschen in Deutschland jährlich für Wildvogelfutter aus. Viele Menschen füttern inzwischen ganzjährig. Aber hilft man damit wirklich den Tieren und sollte man jetzt zum Ende des Winters damit aufhören [...]
Headline
here be text