Vogelmonitoring im Kuhrasen bei Bebra
Naturschutzinitiative
Über die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband.2_Foto-Clemens-Herwig.jpg" width="600"/>
Arno Werner mit Spektiv – Foto: Clemens Herwig
Seit 20 Jahren steht die Fuldaaue zwischen Bebra und Lispenhausen im Mittelpunkt von ornithologischen Kartierungen, um Informationen zu den dort lebenden Brut- und Rastvögeln zu erhalten. Insbesondere Daten aus dem europäischen Vogelschutzgebiet und den Randflächen sind sehr wichtig, weil die Entwicklungstrends einzelner Vogelarten zu dokumentieren sind. Intensiv kann dies aber nur durch die hier vor Ort lebenden ehrenamtlichen Naturschützer erfolgen. Beauftragte Gutachter sind dazu nicht in der Lage, das könnte keiner bezahlen.
Die bisherige Liste beinhaltet bereits 52 Vögel die auf verschiedenen Gefährdungslisten stehen. 31 sind es nach der EU-Vogelschutzrichtlinie und 32 Arten nach der Roten Liste von Hessen. Für 10 Arten hat Hessen sogar eine besondere Verantwortung für ihren Schutz zu sorgen. Weil diese global bedroht sind oder 50% des Weltbestandes in Europa konzentriert ist. Das betrifft zum Beispiel auf den
RotmilanRotmilan Der Rotmilan ist der heimliche Wappenvogel Deutschlands, da hier mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes vorkommen. Er ist nur in Europa zu finden, weshalb wir für den Erhalt dieser Art eine herausragende Verantwortung haben. zu, der hier ein bevorzugtes Nahrungsrevier in der Aue hat. Der
Grünspecht
Grünspecht Der Grünspecht ist vielen Menschen bekannt, weil er sich auch in parkartigen Siedlungsbereichen aufhält und dort auf Rasenflächen bei der Nahrungssuche beobachtet werden kann. ist sogar ein Brutvogel hier.
Das Fuldatal im Zentrum des mitteleuropäischen Vogelzuges
In den letzten 10 zurückliegenden Jahren wurden bereits 3 Wetterextreme im März und April registriert. Tausende von Zugvögeln mussten deshalb mehr oder minder in der Fuldaaue eine Notlandung vornehmen um bessere Bedingungen für den Weiterflug abzuwarten. Da gab es kaum noch Platz, deshalb ist es wichtig, dass genügend Raum für solche Ereignisse zu Verfügung stehen. An einigen solcher Tage konnten auf dem Kuhrasen Ansammlungen von 1000
FeldlercheFeldlerche Vielen Menschen sind schon Feldlandschaften unbekannt, über denen das „Tirillieren“ vieler Feldlerchen eine besondere Stimmung erzeugt, die schon Komponisten und Literaten beeinflusste. n, 800
Kiebitz
Kiebitz Der Artname Kiebitz beschreibt auch gleich seinen Gesang. Seine Balzflüge (...) waren früher vielen Menschen bekannt, weshalb ihm eine gewisse Volkstümlichkeit zugeschrieben wurde.e und Bluthänflinge, 750 Saatkrähen, 370
Kranich
Kranich Der Kranich - korrekt Grauer Kranich genannt - ist eine Vogelart, die uns sowohl auf dem Zug, der Balz und an seinen Rastplätzen eindrucksvolle Naturschauspiele liefert. In Mythen, Märchen, Dichtung und Kunst haben diese Vögel ihren festen Platz.e, 230 Lachmöwen 100
Wiesenpieper
Wiesenpieper Der Wiesenpieper ist ein Brutvogel der feuchteren Heide- und Moorlandschaften mit Ansitzwarten (z.B. Sträucher und Zaunpfähle), auf denen er sich gerne niederlässt. gezählte werden. Bei dem extrem seltenen
Goldregenpfeifer
Goldregenpfeifer Das Gefieder des männlichen Goldregenpfeifers spricht im Prachtkleid für sich. wurden sogar 40 Individuen gezählt.
Rastende Kraniche in der Flur Kuhrasen – stellvertretend für die großen Vogelansammlungen während der Zugzeiten – Text und Fotos: Arno Werner/ Länder- & Fachbeirat der NI Hessen
Brutvögel, die Aue im Abwärtstrend
In der Fuldaaue und besonders in der Flur Kuhrasen sind in den zurückliegenden Jahren bereits die meisten Feldvögel wie Rebhuhn, Kiebitz,
BraunkehlchenBraunkehlchen Die stark im Bestand zurückgegangene Art fällt in seinem Wiesenhabitat nicht besonders auf., Wachtelkönig, Wachtel und Wiesenpieper als Brutvögel verschwunden. Die intensive
Landwirtschaft
Landwirtschaft Böden als Kohlenstoffspeicher / Ökologischen Landbau weiter ausbauen und der ständige Landfrass für den immer neue unbebaute Flächen zum Opfer fallen, sind hier und in der Umgebung als Verursacher zu nennen. Jetzt gilt es die letzten beiden verbliebenen noch regelmäßigen Brutvogelarten des Agrarlandes die Feldlerche und die Wiesenschafsstelze noch zu retten. Da steht der Zeiger schon auf 12.
Es ist daher sehr verwunderlich, dass bei dieser Ausgangslage Planungen zu einer Umgehungsstraße und einer Logistikhalle im Raum stehen. Nicht nur der Kuhrasen, sondern auch das Umfeld hat eine hohe Bedeutung zur Sicherung der Artenvielfalt und der Vogelarten des EU-Vogelschutzgebietes Fuldatal.
Klimaschutz geht deshalb nur gemeinsam mit dem Schutz und Erhaltung der Biodiversität.
Weitere Eingriffe in die Aue werden deshalb abgelehnt um die Artenvielfalt und um landwirtschaftliche Produktionsflächen zu sichern.
Forderung
Die Naturschutzinitiative e.V. vertreten durch den Länder- & Fachbeirat Arno Werner fordert, den Kuhrasen vor jeglicher Verbauung und als landwirtschaftliche Produktionsfläche freizuhalten. Als Rast- und Brutgebiet zahlreicher gefährdeter Vogelarten der Roten Listen sind früher ausgegliederte Teile dieser Flur wieder in das europäische Vogelschutzgebiet Fuldatal zu integrieren. Das wäre eine Umsetzung der Fakten des langjährigen Vogelmonitorings und gleichzeitig ein wichtiger regionaler Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt.
Feldschwirl – ein stark gefährdeter Bodenbrüter in Deutschland, der bevorzugt in offener Landschaft mit niedriger Vegetation lebt
Info:
Rote Liste der Brutvögel in Deutschland
Vom Aussterben bedroht: Bekassine, Beutelmeise, Goldregenpfeifer, Sumpfohreule und Steinschmätzer
StarStar Der im Brutkleid prächtig schwärzlich glänzende Star erfreut mit seinem wunderbaren Gesangsvortrag wohl jedermann. Flügelschlagend variieren in schnellem Wechsel unterschiedliche Strophen, wobei auch Stimmen anderer Arten eingeflochten werden.k gefährdet: Braunkehlchen, Feldschwirl, Kiebitz, Wiesenpieper
Alle Arten konnten auf dem Kuhrasen als Rastvögel beim Monitoring registriert werden. Der Feldschwirl ist sogar ein Brutvogel hier.
Auf diesen Kanal:
http://www.youtube.com/c/NATURSCHUTZINITIATIVEeV
gibt es einige Filmdokumentationen über das Vogelmonitoring in der Fuldaaue und auf dem Kuhrasen
- Blühstreifen. Ein Film von Arno Werner
- Sumpfohreule. Ein Film von Arno Werner
- Beutelmeise. Ein Film von Arno Werner
- Vogelmonitoring im Agrarland. Ein Film von Arno Werner
Streuobstwiese bei Lispenhausen im Fuldatal erhalten!
Hessen / Fünf Naturschutzverbände sprechen sich gegen den geplanten Bau von zusätzlichen Gleisanlagen und die damit verbundene Zerstörung von gesetzlich geschützten Streuobstwiesen und wertvollen Brachen ab. - Foto: Arno Werner
Headline
here be text