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13.12.2023

Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI), Bürgermeister, Wissenschaftler und das Aktionsbündnis „Märchenwald“ schreiben an den hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein sowie die CDU- und SPD-Fraktion im hessischen Landtag

Zerstörung des Reinhardswaldes für Windindustrieanlagen - Foto: Oliver Penner

Naturschutzinitiative e.V. (NI), Bürgermeister, Wissenschaftler, „Aktionsbündnis Märchenland“ fordern: Windenergie im Reinhardswald verhindern! Reinhardswald soll Naturschutzgebiet werden!

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Rhein,
sehr geehrte Damen und Herren der CDU-Fraktion im hessischen Landtag,
sehr geehrte Damen und Herren der SPD-Fraktion im hessischen Landtag,

wir wenden uns an Sie während der laufenden Koalitionsverhandlungen mit der dringenden Bitte, den Bau der geplanten Windindustrieanlagen im Reinhardswald zu verhindern.

Wälder, Landschaften, Heimat schützen

Der Bau von 18 Windindustrieanlagen im Reinhardswald schadet dem Klimaschutz, dem Schutz des Waldes, dem Schutz der Biodiversität und zerstört unsere einzigartige Landschaft und Heimat. Die Naturschutzinitiative e.V. (NI), die Bürgermeister von Hofgeismar, Reinhardshagen, Wesertal, Bad Karlshafen, Wissenschaftler sowie das „Aktionsbündnis Märchenland e.V.“ erwarten von der neuen Landesregierung, die Industrialisierung von Deutschlands Märchenwald noch zu verhindern. Dies kann z.B. dadurch geschehen, dass der Reinhardswald als großes zusammenhängendes Waldnaturschutzgebiet ausgewiesen würde. Auf das Land eventuell zukommende Entschädigungen wären gut angelegtes Geld für den Schutz der Natur, unserer Heimat und für unsere Waldökosysteme.

Das geplante Windindustriegebiet gefährdet auch die Wassereinzugsgebiete der umliegenden Gemeinden. Außerdem ist bis heute eine tragfähige und sichere Lösung für den Brandschutz nicht gegeben; die freiwillige Hilfeleistung der Anrainerkommunen wird einfach als rechtlich fixiert angenommen, was aber keine Grundlage sein kann. Schließlich bleibt noch der gefährdete Tourismus um und an der Sababurg und im Naturpark Reinhardswald, der gerade im Aufwind ist und durch ein Windindustriegebiet wegbrechen wird.

Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald!

Der Forderung, keine Windenergieanlagen in unseren Wäldern und im Reinhardswald zu errichten, haben sich bislang über 20 Wissenschaftler und zahlreiche Naturschützer angeschlossen, u.a. Dr. Jörg Brauneis, Dr. rer. nat. Wolfgang Epple, Prof. Dr. Eberhard Fischer, Dr. Martin Flade, Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Prof. Dr. Pierre Ibisch, Dr. Dorothee Killmann, Prof. Dr. Martin Kraft, Prof. Dr. Werner Nohl, Prof. Dr. Niko Paech, Norbert Panek (†),Dr. Klaus Richarz, Prof. Dr. Josef H. Reichholf, Dr. Andreas Segerer und Dr. Jochen Tamm.

Biodiversität als Lebensgrundlage

Unsere Lebensgrundlage sind die Lebensräume und die Biodiversität. Diese müssen geschützt werden. Die Behauptung, dass die Klimakrise die größte ökologische Bedrohung des Planeten Erde sei, kann und darf aus wissenschaftlicher Sicht nicht unwidersprochen bleiben.

Hierzu schreibt der renommierte Biodiversitätsforscher Dr. Andreas H. Segerer, Vizedirektor der Zoologischen Staatssammlung München:

„Unsere Lebensgrundlage sind die Lebensräume und die Biodiversität. Diese müssen geschützt werden. Das Credo, dass die Klimakrise die größte ökologische Bedrohung des Planeten Erde sei, kann und darf aus wissenschaftlicher Sicht nicht unwidersprochen bleiben. Die Umwandlung von Wäldern und noch naturnahen Lebensräumen in Energieindustriegebiete stellt eine der größten zusätzlichen Gefahren für die Biodiversität und damit für die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren dar“.

Der renommierte Biologe und Ornithologe Prof. Dr. Martin Kraft, Universität Marburg, schreibt hierzu:

„Der ganze Reinhardswald ist einzigartig und hat den Charakter eines Nationalparkes. Die Ausweisung als riesiges Naturschutzgebiet wäre eminent wichtig“.

Schutz von Wildkatze, Luchs und Wolf

Der Reinhardswald würde durch die geplanten Windindustrieanlagen zerschnitten und industriell überprägt. Sein Lebensraum- und Klimawert würde massiv beeinträchtigt. Störanfällige Arten wie Wildkatze, Luchs und Wolf würden zentrale Lebensräume und Potenziale verlieren, auf die sie angewiesen sind. Denn die Arten kommen und bleiben mit den Lebensräumen, verschwinden aber auch wieder, wenn diese zerstört werden.

Weltnaturkonferenz 2022

Deutschland hat sich auf der letzten Weltnaturkonferenz 2022 verpflichtet, 30% seiner Fläche für Naturschutzzwecke zur Verfügung zu stellen. Nun sollten endlich Taten folgen: der Schutz des Reinhardswaldes könnte hierzu ein erstes Pilotprojekt sein.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Rhein,
sehr geehrte Damen und Herren der CDU- und SPD-Fraktion,

Sie haben erklärt, eine christlich-soziale Koalition bilden zu wollen. Der Schutz unserer Wälder wäre ein gutes Beispiel, dieses Ziel in die Tat umzusetzen: „Christlich“ wäre die Bewahrung der Schöpfung und „sozial“ wäre der Schutz unserer Heimat. Bitte werden Sie in diesem Sinne Ihrer Verantwortung für zukünftige Generationen gerecht.

Bitte gehen Sie neue Wege, die geplanten Windindustrieanlagen noch zu verhindern. Bitte finde Sie neue Wege, den Reinhardswald als großes Naturschutzgebiet auszuweisen und nicht zu einem Windindustriegebiet werden zu lassen. Dies wäre auch deshalb wichtig, weil Hessen laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit 1,7 % der Fläche das bundesdeutsche Schlusslicht bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten darstellt.

Warum der Reinhardswald so schützenswert ist

Lesen Sie hierzu bitte unsere Anlage „Reinhardswald als Kernfläche in einem nationalen Biotopverbund“.
Wir stehen zu Gesprächen und Rückfragen gerne zur Verfügung, unterstützen Sie gerne bei der Erarbeitung einer Flächenkulisse für das Naturschutzgebiet Reinhardswald und bedanken uns für Ihre baldige Rückmeldung.

Warum Wissenschaftler fordern, Windenergieanlagen nicht in Wäldern zu errichten, finden Sie in der Anlage „Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald“. (Anmerkung der Red.: Erscheint in Kürze in einer erweiterten Neuauflage)

Um Sie bei Ihren verantwortungsvollen Aufgaben zu unterstützen, werden wir dieses Schreiben auch der Öffentlichkeit bekannt geben. Denn die Bevölkerung lehnt mit großer Mehrheit die Industrialisierung des Reinhardwaldes und aller anderen Wälder ab.

Mit freundlichen Grüßen

Harry Neumann, Landes- und Bundesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI)

Torben Busse, Bürgermeister Hofgeismar

Fred Dettmar, Bürgermeister Reinhardshagen

Marcus Dittrich, Bürgermeister, Bad Karlshafen

Cornelius Turrey, Bürgermeister Wesertal

Oliver Penner, Vorsitzender „Aktionsbündnis Märchenland“

 


 

Mehr zum Thema >>> 08.12.2023 - „Deutscher Märchenwald wird für Windräder zerstört“

 

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