17.05.2023 - Neuigkeiten

Vogelstimmenwanderung der NI rund um Maibach war überwältigend

Auf den Spuren von Rotkehlchen, Zaunkönig und Mönchsgrasmücke

Teilnehmer der Vogelstimmenexkursion – Bild: Hubert Jung

Auf Einladung der NI-Regionalgruppe Wetterau trafen sich kürzlich 18 gut gelaunte und sehr interessierte Naturfreunde zu einer Vogelstimmenexkursion in Maibach/Butzbach. Bonifatius hatte in seiner Funktion als Eisheiliger ein Einsehen und bescherte den Frühaufstehern ein sonnig, strahlendes Wetter – beste Voraussetzungen für Vogelbeobachtungen und auch für die Aktionen der Vogelakteure. Während einer kurzen Einführung erfuhren die Wanderfreunde von Hubert Jung, Ornithologe und Sprecher der NI-Regionalgruppe Wetterau, die Besonderheiten der Singvögel, insbesondere warum die Vögel singen.

Zunächst führte der Weg der Wandergruppe ein stückweit durch den Ort und so konnten die Teilnehmer HaussperlingHaussperling Sein ganzes Leben findet in einer Gemeinschaft statt, die gegen Feinde schützt und sich Nahrung und Nistgelegenheiten durch die reine Masse gegen andere Arten sichert., AmselAmsel Die Amsel ist scheinbar der typische Gartenvogel. Dennoch hat sich die Art erst innerhalb der letzten 200 Jahre die Siedlung als Lebensraum erschlossen, zuvor war sie ein reiner Waldvogel., Hausrotschwanz, StieglitzStieglitz Im Wort Stieglitz findet sich der häufigste Träller wieder, ein wiederholtes „stigelitt“, der von Männchen wie Weibchen vorgetragen wird., StarStar Der im Brutkleid prächtig schwärzlich glänzende Star erfreut mit seinem wunderbaren Gesangsvortrag wohl jedermann. Flügelschlagend variieren in schnellem Wechsel unterschiedliche Strophen, wobei auch Stimmen anderer Arten eingeflochten werden., Grünfink, Girlitz, Blau- und KohlmeiseKohlmeise In Siedlungen verbreitete, sehr ruffreudige Meise, deren Gesang schon kurz nach der Wintersonnenwende das neue Jahr einläutet. , Elster und die Ringeltaube im typischen Balzflug erleben. Auch eine RabenkräheRabenkrähe Vielleicht ist keine Vogelart so menschenähnlich wie die Rabenkrähe. Sie ist intelligent, sehr sozial, aber auch sehr individuell ausgeprägt. Von einer recht differenzierten akustischen Kommunikation kann ausgegangen werden. und der Turmfalke waren mit von der Partie und schauten neugierig zu.

Einem Wirtschaftsweg folgend beobachteten die Teilnehmer interessiert die aufsteigenden und singenden FeldlercheFeldlerche Vielen Menschen sind schon Feldlandschaften unbekannt, über denen das „Tirillieren“ vieler Feldlerchen eine besondere Stimmung erzeugt, die schon Komponisten und Literaten beeinflusste. n, die trillernd ihr Revier anzeigten. Der beheimatete RotmilanRotmilan Der Rotmilan ist der heimliche Wappenvogel Deutschlands, da hier mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes vorkommen. Er ist nur in Europa zu finden, weshalb wir für den Erhalt dieser Art eine herausragende Verantwortung haben. und der Kolkrabe hatten diesmal andere Pläne und gingen ihre eigenen Wege.

Im Wald angekommen, bereiteten die Laubvögel den Naturfreunden ein stimmgewaltiges Empfangskonzert. Der Schwarzspecht flog mit seinem typischen Flugruf zu einem neuen Baum und der BuntspechtBuntspecht Der Specht – ein Wunder der Natur. Jedes Schulkind weiß um einen Vogel, der mit dem Schnabel komplizierte Höhlen mit sehr kleinem Eingangsloch in hartes Holz hackt. kletterte einen Baumstamm hoch auf der SucheSuche nach wohlschmeckenden Käfern. Das Sommergoldhähnchen hatte von seiner Fichte gerade einen Ausflug zum naheliegenden Laubbaum unternommen und empfing die Gruppe mit seinem typischen Revierruf. Nach diversen RotkehlchenRotkehlchen Das Rotkehlchen zeigt sich besonders zutraulich gegenüber Menschen und weist nur eine geringe Fluchtdistanz auf.-, Zaunkönig-, Trauerschnäpper-, BuchfinkBuchfink „Wer, wer, wer, wer ist denn so frech da?“ So lautet eine lautmalerische Umschreibung der schmetternd fallenden Gesangsstrophe mit Endschnörkel, die der Buchfink am häufigsten von -, Fitis-, und Zilp-Zalp- Rufen, betrat entlang von Ruderalflächen noch die Dorn- und Gartengrasmücke die große Vogelbühne. Nicht zu vergessen die schlanke Mönchgrasmücke, die die Naturfreunde schon im Ort und im Feldbereich mit ihrem hübschen und melodischen Gesang begeisterte.

Auch der Kuckuck hatte schon ausgeschlafen und hieß die Naturfreunde ebenso willkommen wie ein Gimpelmännchen, das sich auf einem Geländer sitzend an den wärmenden Sonnenstrahlen erfreute.

Nach einem opulenten und leckeren Wiesenfrühstück ging es gestärkt zurück zum Ausgangspunkt. Unterwegs beobachten die Naturfreunde noch ein paar MehlschwalbeMehlschwalbe „Schwalben bringen Glück“ – mit diesem Argument lassen sich leider immer weniger Menschen überzeugen, außen am Haus hängenden Nester zu akzeptieren. Dazu kommt der Mangel an Nestbaustoff und eine zunehmende Knappheit an Fluginsekten. n, die in ca. 60 m Höhe über einem Wohnhaus mit Mehlschwalbennestern ihre Runden kreisten. Mit dem Wissen, dass sie 35 Vogelarten gesehen und gehört hatten, begaben sich die Naturfreunde sichtlich begeistert auf die Heimreise.

Hubert Jung, NaturschutzinitiativeÜber die Naturschutzinitiative e.V. (NI) Die Naturschutzinitiative e.V. (NI) ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und bundesweit anerkannter Naturschutzverband. e.V. (NI) – Regionalgruppe Wetterau

Die verdiente Stärkung bei einem leckeren Wiesenfrühstück – Bild: Hubert Jung

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